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Clio-Guide: Amtliche Publikationen

Susanne Maier, Clio-Guide: Amtliche Publikationen, in: Clio Guide – Ein Handbuch zu digitalen Ressourcen für die Geschichtswissenschaften, hrsg. von Silvia Daniel, Wilfried Enderle, Rüdiger Hohls, Thomas Meyer, Jens Prellwitz, Claudia Prinz, Annette Schuhmann, Silke Schwandt, 3. erw. und aktualisierte Aufl., Berlin 2023–2024, https://doi.org/10.60693/wtmz-e235

1. Amtliche Publikationen und digitale Geschichtswissenschaften

1.1 Regierungsdokumente als Fundgrube für die Geschichtswissenschaft

Dieser Clio-Guide liefert einen Wegweiser durch die reichhaltigen Landschaften der amtlichen Dokumente und Parlamentsschriften, die online zur Verfügung stehen. Amtliche Dokumente sind für die historische Forschung wichtige Quellen: Studien, Gutachten, Statistiken, Jahresberichte sowie die Drucksachen und Protokolle der Parlamente spiegeln das gesamte Spektrum des staatlichen Handelns wider. Dank der konsequenten Umsetzung des elektronischen Publizierens durch die herausgebenden Stellen sind viele aktuelle Publikationen frei verfügbar. Diese Materialien sind anders strukturiert als wissenschaftliche Texte und stellen eine wahre Fundgrube für alle dar, die sich für die Geschichte unserer Gesellschaft interessieren. Ein Blick in diese Quellen lohnt sich also nicht nur für Historiker*innen, sondern für alle, die sich für die Zeitgeschichte interessieren.

1.2 Definition: Was sind amtliche Publikationen?

Alle Ämter, nationalen Regierungen oder internationalen Organisationen produzieren Amtsdruckschriften; die englischen Begriffe dafür sind Official Publications oder Government Information.[1] Als amtliche Veröffentlichung gelten Verträge, Gesetze, Verordnungen, Haushaltspläne und Statistiken. Auch bei staatlichen Forschungseinrichtungen findet man grundlegende wissenschaftliche Studien sowie Daten und Fakten zu Wirtschaft und Gesellschaft. Die Dokumente und Publikationen sind für die Forschung wichtige Primärliteratur, sie sind Ausdruck der verschiedenen Handlungsformen der Institutionen und dokumentieren das politische Geschehen. Rechtsakte, Aktionsprogramme, Stellungnahmen, Berichte und Rechtsvorschriften erfordern eine formelle Veröffentlichung (Publikation). Andere Handlungsformen, die eher informativen oder vorläufigen Charakter haben, werden nur als Dokumente (interne Arbeitspapiere) geführt; dazu gehören insbesondere die Vorarbeiten für Rechtsvorschriften. Eine besondere Quellenart bilden die Parlamentsschriften, also die Sitzungsberichte, Drucksachen und Handbücher. Die Aufzeichnungen der parlamentarischen Reden und Debatten bestehen aus den gesammelten Protokollen der verbalen Äußerungen sowie besonders wichtiger nonverbaler Handlungen aller Parlamentssitzungen einer Wahlperiode. Parlamentaria weisen eine eigene interne Struktur auf und sind nach Wahlperiode gezählt.[2]

1.3 Forschungsstand und Forschungsgegenstand: Die Bedeutung amtlicher Quellen für die historische Forschung

Bedingt durch die föderale Struktur Deutschlands gibt es eine Vielzahl von Behörden und öffentlichen Einrichtungen mit reger Publikationstätigkeit. Regierungsdokumente sorgen immer wieder für Aufsehen, wenn es beispielsweise um Informationsansprüche gegenüber Parlamenten geht.[3] Insbesondere die Veröffentlichung von geheimen US-Regierungsdokumenten durch Whistleblower*innen wie Wikileaks stellen diese Quellen in den Fokus. Die Anschläge am 11. September 2001 hingegen führten in den USA zu einer Beschränkung des Zugangs zu Regierungsdokumenten.[4] Dies sind allerdings außerordentlich prominente Beispiele für die Relevanz der Fragen um die Einsicht in Regierungsdokumente.

Amtliche Veröffentlichungen sind im seltensten Fall selbst Forschungsgegenstand.[5] Als einschlägige Ressourcen sind sie in der historischen Parlamentarismusforschung präsent.[6] Die Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien gibt beispielsweise eine eigene Quellenedition heraus. Mit einer stärker juristischen Perspektive widmet sich das Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte den amtlichen Dokumenten als Quellen. In den USA wird das Thema „Government Information“ unter Historiker*innen aktiv diskutiert, vor allem aus Sorge um die Möglichkeiten nachhaltiger Verfügbarkeit der amtlichen Informationen im digitalen Zeitalter.[7] Die Informations- und Bibliothekswissenschaft erörtern amtliche Publikationen unter rechtlichen Aspekten[8] und als Teil der Sammlungslandschaft[9], und wenn sie den Inhalt neuer Webseitenoberflächen, Datenbanken oder Digitalisierungsprojekte darstellen.[10] Überwiegend in den USA sind regelmäßig richtungsweisende Beiträge zum Thema nachzulesen.[11]

Schließlich sei darauf verwiesen, dass Text Mining und Data Mining vielversprechende Methoden sind, um anhand von Regierungsdokumenten Einblicke in politische Prozesse und Verbindungen zwischen politischen Akteuren und Institutionen zu gewinnen.[12] Diese Untersuchungen zeigen Trends und Themen in den Texten und identifizieren wichtige Schlüsselwörter und Begriffe sowie relevante Akteure und Beziehungen. Die frei verfügbaren Textkorpora der Parlamente auf der ganzen Welt stehen für diese Analysen zur Verfügung.[13]

1.4 Institutionelle Infrastruktur: Zugänglichkeit von amtlichen Veröffentlichungen

Rechtliche Grundlagen für die Verbreitung amtlicher Dokumente: Abgabeerlasse, Freiexemplare, Schriftentausch, Depotprogramme

Amtsdruckschriften erscheinen in der Regel im Selbstverlag, werden nicht über den Buchhandel vertrieben und sind in der Beschaffung aufwändig. Die publizierenden Stellen – insbesondere in Deutschland – sind keine Publikationsprofis und gehen nach jeweils eigenen Regeln vor. Jedes Ministerium hat eigene Formen der Öffentlichkeitsarbeit und eigene Websites. Forscherinnen und Forscher sind auf Bibliotheken und Archive angewiesen, da die Herausgeber oftmals keine eigene, zumindest keine öffentlich zugängliche Archivierung ihrer Publikationen gewährleisten.

In Deutschland sichern Abgabeerlasse auf Bundes- und Landesebene die Sammlung von amtlichen Publikationen in Bibliotheken. Vier nationale Sammelstellen erhalten auf Basis dieser rechtlichen Regelung ein Freiexemplar von den Publikationen aller Behörden: Die Staatsbibliothek zu Berlin, die Deutsche Nationalbibliothek, die Bayerische Staatsbibliothek und die Bibliothek des Deutschen Bundestages.[14]

Amtliche Publikationen aus dem Ausland sind dank der Bemühungen um einen vollständigen Schriftentausch mit bestimmten Herausgebern oder Partnerbibliotheken in deutschen Bibliotheken vorhanden. Die Staatsbibliothek zu Berlin ist die nationale Tauschzentrale für den internationalen amtlichen Schriftentausch und erhält auf der Basis von Regierungsabkommen oder freien Vereinbarungen die Dokumente aus aller Welt. Tauschpartner sind in der Regel Nationalbibliotheken.

Der Zugang zu Publikationen der Europäischen Union, der Vereinten Nationen und weiterer internationaler Organisation ist über Depotprogramme in Absprache mit Bibliotheken in den Mitgliedsstaaten geregelt. Die Staatsbibliothek zu Berlin ist Depotbibliothek für eine Vielzahl internationaler Organisationen.

Spezialbibliotheken und spezielle Sammlungen

In Deutschland sammeln vor allem die Staatsbibliothek zu Berlin und die Bayerische Staatsbibliothek amtliche Publikationen; die historisch tiefen und thematisch breiten Bestände dieser beiden Universalbibliotheken stehen allen Interessierten offen. Amtliche Publikationen gibt es auch in Parlaments- und Behördenbibliotheken. Diese Bibliotheken sind allerdings auf ihre Institutsangehörigen ausgerichtet und für die Öffentlichkeit nur eingeschränkt zugänglich. Die Bundestagsbibliothek zum Beispiel, sammelt und erschließt für die Abgeordneten des Deutschen Bundestages kontinuierlich Regierungsquellen und lässt externe Wissenschaftler*innen nur auf Antrag zu. Weiterhin sind die Landesbibliotheken in den einzelnen Bundesländern eine Anlaufstelle für aktuelle und historische amtliche Quellen der jeweiligen Region. Mithilfe einer Metasuchmaschine, der Virtuellen Deutschen Landesbibliographie, ist es möglich, in allen deutschen Landesbibliographien gleichzeitig zu recherchieren. Die Landesbibliographien erscheinen online, für die Suche nach älterer landesgeschichtlicher Literatur muss man jedoch die gedruckten Bände zu Rate ziehen. Darüber hinaus beschaffen Spezialbibliotheken amtliche Quellen und Statistiken: Das Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft ist zum Beispiel auf ökonomische Quellen spezialisiert. Die Staats- und Landesbibliothek Hamburg wiederum pflegt eine exzellente politikwissenschaftliche Sammlung, die auch graues Material – d.h. außerhalb von Verlagen veröffentlichtes Material – und Regierungsdokumente umfasst.

Die Sammlung Amtlicher Publikationen an der Staatsbibliothek zu Berlin

Die Staatsbibliothek zu Berlin ist offizielle Sammelstelle für amtliche Publikationen des In- und Auslandes. Das Erwerben von Amtsdruckschriften hat in der Staatsbibliothek zu Berlin eine lange Tradition.[16] Die Geschichte dieser Sammlung reicht bis ins 18. Jahrhundert. Das Material überstand die kriegsbedingte Verlagerung der Bestände ohne größere Verluste. Die Sammlungsdichte der Amtsdruckschriften an der Staatsbibliothek zu Berlin orientiert sich inhaltlich am wissenschaftlichen Charakter der Publikationen und formal an der Stellung der jeweiligen Institution innerhalb der staatlichen Hierarchie. Wegen des Archivauftrags der Bibliothek begründet die Online-Verfügbarkeit bisher in Einzelfällen den Verzicht auf das Papierexemplar. Innerhalb der Sammlung ist der Bestand an in- und ausländischen Parlamentsschriften herausragend. Die Parlamentariasammlung der Staatsbibliothek zu Berlin spiegelt die gesamte Entwicklung der Parlamente und des Parlamentarismus weltweit wider. Sie birgt unschätzbares Quellenmaterial zur Geschichte der Innen- und Außenpolitik aller in ihr vertretenen Länder. Insbesondere für die US-Regierungsdokumente verfügt die Staatsbibliothek zu Berlin aus jahrzehntelangen Tauschbeziehungen über eine einzigartig dichte und historisch weitreichende Sammlung. Die Rezeption der schwer zugänglichen Sammlung an gedruckten Bänden und Mikrofiches durch die Forschung konnte in den vergangenen Jahren durch Digitalisierungsprojekte deutlich erleichtert werden. Die Staatsbibliothek zu Berlin ist zurzeit die einzige Bibliothek in Deutschland, die diese Inhalte von Anfang des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart elektronisch recherchierbar macht.

1.5 Publikationen und Zeitschriften

In den zugehörigen Web-Ressourcen sind Fachzeitschriften und E-Journals genannt, die amtliche Veröffentlichungen und Regierungsquellen abhandeln. Sie geben einen guten Überblick über den Forschungsstand, vor allem in Bezug auf informationswissenschaftliche und rechtshistorische Ansätze (z.B. Government information quarterly, Parliamentary affairs, Rechtsgeschichte Rg, Legal history, Zeitschrift für Parlamentsfragen). Bei der Suche nach Artikeln und Aufsätzen über Regierungsdokumente ist zu beachten, dass für die historische Forschung in der Regel das Thema und nicht die Quellenart an erster Stelle steht, weshalb gegebenenfalls in jeder historischen Zeitschrift amtliche Veröffentlichungen eine Rolle spielen. Einen zentralen Überblick über geschichtswissenschaftliche E-Journals bietet die Elektronische Zeitschriftenbibliothek.

2. Amtliche Publikationen und digitale Ressourcen

2.1 Digitaler Zugang zu amtlichen Quellen

Besonderheiten der Erschließung und des Nachweises

Zuerst gilt es festzuhalten: der zentrale Sucheinstieg für amtliche Veröffentlichungen ist immer die herausgebende Körperschaft. Dies erschwert die Recherche nach thematisch zusammengehörigen Inhalten, selbst wenn eine Volltextsuche für einzelne Kollektionen möglich ist. Der bibliographische Nachweis in den Katalogen erfolgt nach dem Zeitschriftentitel, zum Beispiel „Statistische Berichte“ oder „Drucksachen“. Die herausgebenden Stellen arbeiten mit Klassifikationsnummern und zitieren spezifische Inhalte nach diesen Nummern. In der Presse werden amtliche Publikationen unter einem Zitiertitel populär, der sich nicht in den Katalogen wiederfindet. Als erschwerend für die Recherche erweisen sich die häufigen Änderungen der Titelfassungen von periodisch erscheinenden amtlichen Publikationen, die starke Ähnlichkeit der Titel und die vielfältigen und dynamischen Herausgeber. Wenn Historiker*innen nach geeigneten Quellen für ihre Forschung suchen, ist ihnen oft nicht klar, ob sie dabei speziell in amtlichen Veröffentlichungen fündig werden können. Die gezielte Recherche bei den herausgebenden Stellen – beispielsweise bei den statistischen Landesämtern oder bei einer Generaldirektion der Europäischen Kommission – kann daher zu deutlich besseren Ergebnissen führen als die Recherche in fachübergreifenden Katalogen oder über Suchmaschinen.

E-Government und digitalisierte Quellensammlungen

Aktuelle Gesetze und Dokumente sind in der Regel kostenfrei im Internet zugänglich. Der Umschwung vom Verteilen von Druckschriften hin zum elektronischen Publizieren im Rahmen des E-Government fand seit Ende der 1990er Jahre statt. Seitdem veröffentlichen Regierungsstellen ihre Dokumente direkt als digitalen Content im Web. Die aktuellen Parlamentsschriften vieler Länder sind ebenfalls online verfügbar, oftmals ohne gedrucktes Äquivalent, allerdings meist auch ohne interoperable Metadaten. Für die historische Forschung hat der dauerhafte und sichere Zugriff auf die Dokumente und der Nachweis der relevanten Informationen an zentraler Stelle höchste Priorität. Neben den aktuell gültigen Dokumenten stehen Quellensammlungen zur Gründungsgeschichte der einzelnen Nationen teilweise als frei verfügbare Quellenkorpora zur Verfügung. Die historischen Daten sind je nach Land und Herausgeber in unterschiedlicher Tiefe und Qualität zugänglich. Die Recherche erfordert Fachkenntnisse über die inhaltliche Struktur der Daten. Teilweise haben Bibliotheken und andere Gedächtniseinrichtungen diese Quellen digitalisiert, teilweise haben die Institutionen oder ihre Nachfolger die Materialien eingepflegt und online publiziert.

2.2 Recherche: Portale, Bibliographien, Bibliothekskataloge

Portale

In Deutschland existieren Linksammlungen und Portale für amtliche Veröffentlichungen, wie die DBIS-Sammlungen „Amtliche Veröffentlichungen“ und „Parlamentsschriften“ der Staatsbibliothek zu Berlin sowie der Parlamentsspiegel, kuratiert vom Landtag Nordrhein-Westfalen. In den USA werden sogenannte „LibGuides“[20] von Universitätsbibliotheken zusammengestellt, die Annotationen zu US-Regierungsdokumenten enthalten. Das World Legal Information Institute bietet Informationen zu Rechtsdokumenten aus der ganzen Welt, während die Website der Weltbank umfassende Informationen zu amtlichen Dokumenten und Volltexten aus vielen Ländern enthält. Weiterhin gibt es thematische und regionale Portale wie Pollux und den Fachinformationsdienst für internationale und interdisziplinäre Rechtsforschung sowie das Fachportal IREON, das sich den internationalen Beziehungen und der Länderkunde widmet. Eine tiefere Recherche ist empfehlenswert, indem man direkt auf die Websites der herausgebenden Institutionen oder deren Archive zugreift.

Digitale Nachweise in Nationalbibliographien, Spezialbibliographien oder weiteren Katalogen

Die Nationalbibliotheken sind der Ort, an dem man amtliche Veröffentlichungen der höchsten staatlichen Ebene findet. Die Deutsche Nationalbibliothek bietet eine umfassende Sammlung amtlicher Publikationen aus Deutschland. In den USA bzw. in Großbritannien sind beispielsweise die Websites Government Printing Office und The Stationery Office zentrale Anlaufstellen für Official Publications auf nationaler Ebene. Internationale Organisationen haben eigene Datenbanken für ihre Veröffentlichungen. Spezialbibliographien für historische amtliche Veröffentlichungen liegen in gedruckter Form vor und sind inhaltlich nach dem Staatsaufbau sortiert.[26]

Historische amtliche Veröffentlichungen gibt es in gedruckter Form, sie sind nach Staatsaufbau sortiert. Wenn es um zeitgeschichtliche kommunalwissenschaftliche Fragen geht, ist die Datenbank UrbaDoc eine wichtige Ressource, in der Zeitschriftenaufsätze, Bücher, Dissertationen, Konferenz- und Forschungsberichte sowie sonstige graue Literatur wie Gutachten, Pläne und Karten enthalten sind.

2.3 Digitale Quellensammlungen für amtliche Publikationen

Deutschland

In Deutschland gibt es viele amtliche Veröffentlichungen in digitaler Form, die historische und aktuelle Quellen zur Bundes- und Landespolitik enthalten. Das Dokumentations- und Informationssystem für Parlamentarische Vorgänge (DIP) ist ein wichtiges Werkzeug für die Recherche von Drucksachen und Protokollen des Deutschen Bundestages und Bundesrates.[29] Als Drucksachen werden alle Vorlagen bezeichnet, die im Bundestag verhandelt werden, einschließlich Gesetzesentwürfe, Anträge von Fraktionen, Beschlussempfehlungen und Berichte aus den Ausschüssen, Änderungs- und Entschließungsanträge, große und kleine Anfragen aus dem Parlament an die Bundesregierung, Berichte und Unterrichtungen sowie Fragen für die Fragestunde im Plenum. Die für die Recherche wichtige Drucksachennummer setzt sich aus der Nummer der Wahlperiode und der laufenden Nummer der Vorlage zusammen (zum Beispiel 16/728). Davon zu unterscheiden sind die Plenarprotokolle. Diese werden auch stenografische Berichte genannt und sind die wörtlichen Protokolle jeder Sitzung des Deutschen Bundestages. Bestandteil sind sogar Zwischenrufe, Bemerkungen der Abgeordneten und Beifallsbekundungen. Die Nummer der Plenarprotokolle ist ebenfalls aus der Wahlperiode und der fortlaufenden Nummer der Sitzung zusammengesetzt (zum Beispiel 17/92).[30] Darüber hinaus steht auch das Parlamentsarchiv zur Verfügung, um weitere Dokumente zu finden, aber es bedarf eines berechtigten Interesses und eines schriftlichen Antrags für seine Nutzung.

Auf der Website des Bundesarchivs sind Schriftgutbestände, Bilder und Filme zur deutschen Geschichte in digitaler Form verfügbar. Weiterhin präsentiert die Bayerische Staatsbibliothek wichtige Bestände zur neueren deutschen Geschichte, einschließlich der Verhandlungen des Deutschen Reichstags und seiner Vorläufer. Die Staatsbibliothek zu Berlin bietet die Amtspresse Preußens und eine umfassende Zusammenstellung preußischer Gesetze von 1298 bis 1810 als Quelle für rechtshistorische Forschung an.

Für amtliche Quellen auf Landesebene gibt es eine ähnlich breite und disparate Angebotspalette. Es empfiehlt sich, mit dem jeweiligen Landesparlament oder der zugehörigen Landesbibliothek zu beginnen, um die reichhaltigen Textkorpora zu erschließen.

Die Suche nach Gesetzen kann durch die lizenzierte Datenbank „Recht für Deutschland“ von Makrolog erleichtert werden, die das Bundesgesetzblatt ab dem Jahrgang 1949, das Bundessteuerblatt sowie ausgewählte Landesgesetzblätter anbietet. Zusätzlich sind das Reichsgesetzblatt und das Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik integriert. Seit 2020 wird „Recht für Deutschland“ über die Datenbank juris bereitgestellt. Den weiter zurückliegenden Zeitraum decken zum Beispiel die historischen Entscheidungssammlungen des Reichsgerichts in Zivilsachen (RGZ) von 1880 bis 1945 und des Reichsgerichts in Strafsachen (RGSt) von 1880 bis 1944 ab.

USA, Kanada und Großbritannien

In den Vereinigten Staaten von Amerika existiert ein gut ausgebautes Depotprogramm für die Verteilung der Regierungsinformationen, ebenfalls gibt es eine zentrale Publikationsstelle für amtliche Veröffentlichungen. Die Website des US Government Printing Office ist die zentrale Einstiegsstelle für alle frei zugänglichen Dokumente der zeitgenössischen US-Regierung (Legislative, Exekutive und Justiz). Seit 1994 werden alle Regierungsdokumente hier im Volltext eingestellt, die Inhalte werden rückwirkend angereichert.[34]

Eine für die historische Forschung sehr ergiebige Quelle ist das United States Congressional Serial Set. Das Konvolut enthält die wichtigsten Publikationen aus den Gremien und Arbeitsgruppen des Repräsentantenhauses und des Senats des 15. bis 96. US-Kongresses. Dies sind die einzelnen Bestandteile des US Serial Sets:

House & Senate Reports: Berichte über Beschlussvorlagen für die Gesetzgebung und Ergebnisse zu Aussprachen;

Senate Executive Reports: Berichte für den Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten über Vorlagen für Staatsverträge

Senate Executive Documents & Senate Treaty Documents: Vorlagen für internationale Staatsverträge zur Ratifizierung durch den Präsidenten

House & Senate Documents: Dokumente, die Repräsentantenhaus oder Senat anfordern, zum Beispiel Berichte der Regierungsbehörden oder Materialien aus Ausschüssen und Arbeitsgruppen.

Ergänzend dazu hat die Staatsbibliothek zu Berlin als einzige Bibliothek in Deutschland den Zugriff auf ProQuest Congressional mit Quellen zum US-Kongress erworben. Die Publikationen stammen aus Gremien und Arbeitsgruppen des US-Kongresses sowie von Regierungsbehörden. Die Datenbank bietet eine Fülle an Materialien zu allen Bereichen der Geschichte, Politik, Wirtschaft und Kultur der Vereinigten Staaten, aber vielfach auch darüber hinaus, sofern die Beziehungen zu anderen Ländern miteinbezogen sind. Die ProQuest Congressional Hearings Digital Collection (Part B: 1980–2003) enthält alle Hearings des US-Kongresses im Volltext und erweitert den Zugriff auf die Jahre 1824 bis 1979 um den Zeitraum 1980 bis 2003. Schließlich erlaubt die Sammlung mit den Congressional Research Reports & Prints Part A (1830–2003) den Volltextzugriff zu den Berichten des Congressional Research Service und zu den Publikationen der Congressional Committees.

Die Library of Congress hat sich zum Ziel gesetzt, das kulturelle Gedächtnis der USA zu digitalisieren und bietet in Bezug auf die Frühzeiten der US-Nation Dokumente wie die US Congressional Documents and Debates von 1774 bis 1873 sowie die American State Papers von 1789 bis 1838 an. Darüber hinaus gibt es auch zeitgenössisches Quellenmaterial, z.B. eine Sammlung zu „January 6th Attack on the U.S. Capitol“.

Ein besonders konsistentes und mit Engagement betriebenes Angebot an digital verfügbaren Regierungsdokumenten findet sich für Kanada auf der Website Government of Canada Publications.

Für Großbritannien ist das Quellenangebot ähnlich strukturiert wie für die USA, allerdings teilweise kommerziell organisiert und daher nur eingeschränkt frei zugänglich: Die aktuellen Dokumente sind über The Stationery Office einsehbar. Zur Parlamentsgeschichte gibt es die als Nationallizenz von der DFG geförderte Quellensammlung 19th/20th Century House of Commons Parliamentary Papers (HCPP) mit dem Berichtszeitraum 1688 bis 2004. HCPP enthält mit ca. 11 Millionen Seiten annähernd jedes offiziell publizierte Dokument des britischen Parlaments über den Zeitraum von drei Jahrhunderten.

Für rechtshistorische Fragestellungen ist die Datenbank-Kollektion HeinOnline mit Materialien zu den Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und dem Commonwealth hilfreich, die an einigen Bibliotheken lizenziert ist. Hier sind alle Verträge und Abkommen der USA, die veröffentlichten U.S. Supreme Court Entscheidungen, das Federal Register (von 1936 bis heute) und viele andere Materialien enthalten.

Weitere Länder

Das österreichische Bundeskanzleramt unterhält mit dem Rechtsinformationssystem (RIS) ein umfangreiches Online-Angebot für Gesetze und Verordnungen auf Bundes- und Landesebene. Die Österreichische Nationalbibliothek ergänzt dieses Angebot mit ALEX, einer Datenbank, die historische österreichische Rechts- und Gesetzestexte für den Zeitraum 1780 bis 1954 frei recherchierbar macht.

Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft bieten mit Fedlex, der Publikationsplattform des Bundesrechts, eine nach Sachgebieten geordnete Sammlung der Erlasse, völkerrechtlichen Verträge, internationalen Beschlüsse, Verträge zwischen Bund und Kantonen sowie Kantonsverfassungen. Für die historische Forschung zur Außenpolitik relevant ist die Quellensammlung Diplomatic Documents of Switzerland; darin enthalten sind umfassende Informationen zu Dokumenten, Personen, Organisationen und geografischen Bezeichnungen.

Die Parlamente weltweit veröffentlichen heute ihre aktuellen Informationen fast flächendeckend im Internet. Zwei Beispiele dafür sind das Informationssystem des dänischen Folketinget oder die Documents parlementaires der französischen Assemblée National. Wer sich für die Frage nach der Verfügbarkeit von Regierungsinformationen in Afrika interessiert, wird in dem empfehlenswerten Guide Studying Africa. A guide to the sources eine Antwort erhalten.[45]

Unter dem Schlagwort „Primary Sources“ findet man auch bei den großen Datenbankanbietern wie Gale und ProQuest Regierungsdokumente aus der ganzen Welt, der Zugriff ist über diverse Bibliotheken möglich. Diese und andere Quellen sind in den DBIS-Sammlungen „Amtliche Veröffentlichungen“ und „Parlamentsschriften“ aufgeführt.

Internationale Organisationen

Internationale Organisationen bieten exzellente Publikationsdatenbanken und Digitalisierungsangebote für ihr historisches Material. Die EU-Institutionen publizieren zahlreiche elektronische Dokumentenregister und bieten über das Netz der Europäischen Dokumentationszentren (EDZ) eine hervorragende Rechercheunterstützung.[48] Die digitale Bibliothek des Amtes für Veröffentlichungen der Europäischen Union ermöglicht den Zugriff auf Veröffentlichungen seit 1950, ergänzend eröffnet das Archivportal Europa historisches Material zu bestimmten Themen.[49] Das Portal Eur-Lex ist der zentrale Einstiegspunkt zum Recht der Europäischen Union und bietet eine Vielzahl von Inhalten, darunter Verträge, internationale Abkommen, Rechtsprechung und parlamentarische Anfragen.

Die Vereinten Nationen und ihre Unterorganisationen veröffentlichen rege und interessante wissenschaftliche Publikationen, die ihre komplexe Struktur widerspiegeln. Die UN Digital Library ist der Ersteinstige für UN-Publikationen und Dokumente wie Resolutionen, Sitzungsprotokolle und Abstimmungen. Darüber hinaus bietet das UN Official Document System seit 1993 Volltext-Zugang zu allen offiziellen Dokumenten der Vereinten Nationen und enthält auch rückwirkend Inhalte. Zudem ist es lohnend, im bibliographischen Nachweissystem UN Bibliographic Information System (UNBISnet) zu recherchieren.

Die Staatsbibliothek zu Berlin ist eine Depotbibliothek für zahlreiche internationale Organisationen und bietet Zugriff auf die Inhalte relevanter Datenbanken wie Eur-Lex oder UNBISnet. Sie lizenziert auch den Zugriff auf wertvolle Datenbanken der UN-Sonderorganisationen und anderer internationaler Organisationen, wie beispielsweise die OECD iLibrary, die den gesamten Text- und Datenbestand der OECD und ihrer Sonderorganisationen enthält.

2.4 Amtliche Statistiken und weitere Primärdaten

In Deutschland gibt es keine zentrale Sammlung von Regierungsdokumenten, dafür gibt es sehr gute Zugriffsmöglichkeiten auf Statistiken: Die Datenbank GENESIS-Online bietet eine Fülle von Informationen. Für ältere Daten müssen die Statistischen Berichte in Bibliotheken konsultiert werden. Das Forschungsdatenzentrum von Destatis unterstützt bei der Nutzung von Mikrodatenbeständen. Für weitere Primärdaten rund um das Thema „Open Government“ steht das Portal GovData zur Verfügung.

Auf EU-Ebene ist Eurostat das statistische Amt der Europäischen Union und bietet aktuelle europäische Statistiken sowie Zeitreihen an. Für Daten gibt es ein eigenes Angebot, das Europäische Datenportal, das die Metadaten von öffentlich zugänglichen (Verwaltungs-)Daten abgreift. Darüber hinaus für die Vereinten Nationen die Website UNdata als das zentrale Statistik- und Datenportal, mit Zugang zu historischen Daten sowie Schätzungen und Prognosen. Für thematische Recherchen bilden die UN-Sonderorganisationen, zum Beispiel das Angebot DataBank der Weltbank und die Datenbank OECDstat und OECDdata die idealen Einstiegsorte. Nationmaster und das CIA World Factbook sind geeignet, um schnell aktuelle Daten auf Länderbasis abzurufen und bieten zudem ansprechende Visualisierungen.

2.5 Kommunikation

In den Geschichtswissenschaften ist es von großer Bedeutung, die passenden Kommunikationsplattformen zu finden, um einen umfassenden Überblick über die Quellenlage zu gewinnen. Eine Möglichkeit, geeignete Plattformen zu finden, ist die Suche nach themen- oder institutionsbezogenen Diskussionsforen. Auf internationaler Ebene gibt es beispielsweise das „Center for Research Libraries“[62] und „Grey Net“.[64] Diese Foren bieten eine Möglichkeit, sich mit anderen Experten auszutauschen, um wichtige Fragen zu diskutieren und neue Perspektiven auf amtliche Veröffentlichungen als Quelle für die historische Forschung zu gewinnen.

Neben diesen speziellen Plattformen präsentieren sich politische Institutionen auch auf allen Kanälen der sozialen Netzwerke. Hier können neue Informationen und Ankündigungen zu amtlichen Veröffentlichungen schnell und unkompliziert geteilt werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Informationen auf diesen Kanälen nicht immer vollständig oder unabhängig sind. Daher ist es wichtig, kritisch zu hinterfragen und weitere Quellen zu konsultieren, um eine umfassende und objektive Perspektive auf amtliche Veröffentlichungen zu erhalten.

3. Resümee und Ausblick

Amtliche Dokumente sind für die historische Forschung von hohem Wert, da sie Einblicke in politische Entscheidungsprozesse und gesellschaftliche Entwicklungen bieten. Aufgrund ihrer komplexen formalen Struktur ist die Recherche nach thematisch zusammengehörigen Inhalten aufwändig, selbst wenn eine Volltextsuche in Dokumenten möglich ist.

Durch die Umsetzung des E-Government und des elektronischen Publizierens sind Inhalte seit den 1990er Jahren frei im Internet zugänglich. Durch die Digitalisierungsbemühungen der Gedächtniseinrichtungen und der Herausgeber stehen einzelne Quellenkorpora des 18. und 19. Jahrhundert online zur Volltextrecherche bereit. Relativ schlecht zugänglich sind amtliche Publikationen aus dem Zeitraum von 1920 bis 1990. Die Dokumente dieser Zeit kann man großenteils nur konventionell als Papierexemplare konsultieren. Die Druckschriften sind dank rechtlicher Grundlagen (Abgabeerlasse, Freiexemplare, Schriftentausch und Depotvereinbarungen) an einigen Spezial- und großen Universalbibliotheken zugänglich, so dass das Material für diesen Zeitraum zwar vorhanden ist, aber (noch) nicht digital.

Künftig werden folgende Aspekte in Bezug auf amtliche Veröffentlichungen für Historiker*innen relevant sein: Die Anzahl ständig neu erzeugter digitaler Dokumente wird überwältigend sein, gleichzeitig werden diese Dokumente extrem unterschiedlich und technisch teilweise komplex sein. Hier bieten sich Chancen, die Inhalte per Text Mining zu analysieren. Die Publikation der Materialien wird dezentral erfolgen, das Datenmanagement wird ebenfalls dezentral – d.h. nicht standardisiert – organisiert sein. Die Anbieter werden keine Verlage und damit keine Publikationsexperten sein. Sowohl eine langfristige Verlinkungsmöglichkeit als auch die Organisation einer zentralen Speicherung der Dokumente wird deshalb meist fehlschlagen.

Diese knappe Analyse zeigt, dass es den Bibliotheken angesichts der genannten Punkte nicht leichtfällt, einen zentralen Zugang zu amtlichen Quellen zu eröffnen. Dabei kann man sich die Frage nach der Bibliothek als vermittelnder Institution für frei verfügbare amtliche Dokumente stellen. Lohnt es sich, vorhandene Bemühungen zur nachhaltigen Bereitstellung der Dokumente weiter zu betreiben und sogar neue Anstrengungen zu unternehmen, um von Bibliotheksseite die relevanten Informationen an zentraler Stelle nachzuweisen? Sind die Herausgeber selbst oder Online-Akteure wie WikiLeaks, Internet Archive oder Google langfristig dafür verantwortlich, die verteilten Inhalte zu speichern und zugänglich zu machen? Insgesamt bietet die digitale Verfügbarkeit von amtlichen Publikationen und Daten einen großen Pool für die historische Forschung.

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Vogel, Ivo, Erfolgreich recherchieren Jura, Berlin 2012.

Fußnoten

  1. [1] Vgl. Johansson, Eve, The definition of official publications, in: IFLA Journal 8 (1982), S. 282–290, https://doi.org/10.1177/034003528200800406.
  2. [2] Vgl. Gärtner, Wolfgang, Parlamentspapiere. Typisierung und formaler Aufbau von Parlamentspapieren, in: Mitteilungen der Fachgruppe 6, Archivare an Archiven der Parlamente, der politischen Parteien, Stiftungen und Verbände im Verein Deutscher Archivare 18/5 (1992), S. 49–68.
  3. [3] Vgl. Rhein, Felix, Informationsansprüche gegen Parlamente. Beiträge zum Parlamentsrecht. Berlin 2020. Vgl. auch: Tai, Kuang-Ting, Open government research over a decade: A systematic review, in: Government Information Quarterly, 38 (2021), https://doi.org/10.1016/j.giq.2021.101566.
  4. [4] Vgl. Herman, E., A post-September 11th balancing act. Public access to U.S. government information versus protection of sensitive data, in: Journal of Government Information 30 (2004), S. 42–65, https://doi.org/10.1016/j.jgi.2004.07.003. Vgl. auch: Shannon, Martin; Rabina, Debbie, National security, individual privacy and public access to government held information. The need for changing perspectives in a global environment, in: Information & Communications Technology Law 18 (2009), S. 13–18, https://doi.org/10.1080/13600830902727848.
  5. [5] Als aktuelles Kompendium zu amtlichen Publikationen, mit Fokus auf die USA vgl. Forte, Eric J., Fundamentals of government information: mining, finding, evaluating, and using government resources, Chicago 2016. Vgl. weiterhin: Kumar, Suhasini, The changing face of government information. Providing access in the twenty-first century (=The reference librarian, Bd. 94). Binghamton 2006, https://doi.org/10.4324/9780203051535.
  6. [6] Vgl. z.B. Schöne, Helmar; Blumenthal, Julia von (Hrsg.), Parlamentarismusforschung in Deutschland. Ergebnisse und Perspektiven 40 Jahre nach Erscheinen von Gerhard Loewenbergs Standardwerk zum Deutschen Bundestag (=Studien zum Parlamentarismus, Bd. 13), Baden-Baden 2009. Vgl. auch: Patzelt, Werner J., Parlamentarismusforschung, Baden-Baden, 2020.
  7. [7] Vgl. Pfau, Pia; Wiesenmüller, Heidrun, Sammlung von amtlichen Veröffentlichungen in elektronischer Form an regionalen Pflichtexemplarbibliotheken, in: o-bib. Das offene Bibliotheksjournal 7 (2020), https://doi.org/10.5282/O-BIB/5583.
  8. [8] Vgl. z.B. Reilly, Bernard F., Governments and the Digital Record. The Historian's Perspective. Report on a Panel Discussion on Government Information and Societal Memory Convened by the American Historical Association, Chicago-Illinois 2014, http://www.crl.edu/sites/default/files/d6/attachments/pages/AHA%20Meeting%20 of%20Historians_final3.pdf (01.03.2023).
  9. [9] Vgl. Dornick, Sahra; Maier, Susanne, Erwerbung an den Rändern der bibliothekarischen Sammlung – Graue Literatur und „Gender in MINT“ als Beispiele für die Inklusivität der Wissenslandschaft, in: 027.7 Zeitschrift Für Bibliothekskultur 9(2022), https://doi.org/10.21428/1bfadeb6.edff7688. Vgl. auch: Bickley, M. S.; Kousha, K.; u.a., Can the impact of grey literature be assessed? An investigation of UK government publications cited by articles and books, in Scientometrics, 125 (2020), S. 1425–1444, https://doi.org/10.1007/s11192-020-03628-w. Vgl. auch: Church, James A., Filling in the gaps. Issues and strategies for collection development in United Nations Depository Libraries, in: Journal of Government Information 30 (2004), S. 8–19, https://doi.org/10.1016/j.jgi.2003.11.004.
  10. [10] Vgl. z.B. Lynden, Irina, Best practices in government information. A Global perspective, München 2008, https://doi.org/10.1515/9783598440410; Nurcombe, Valerie J. (Hrsg.), Information sources in official publications, London 1997; Stanek, Ursula, Amtsdruckschriften in der Staatsbibliothek zu Berlin. Tradition und Zukunft, in: Bibliotheksmagazin 3 (2006), S. 20–23.
  11. [11] Vgl. z.B.: Cassell, Kay; Church, James A.; u.a. (Hrs.), The Government Information Landscape and Libraries (= IFLA Professional Report, 137), Den Haag 2021, https://repository.ifla.org/handle/123456789/842. Vgl. auch: Sowell, Steven L.; Boock, Michael H.; u.a., Between a Rock and a Hard Place. Managing Government Document Collections in a Digital World, in: Collection Management 37 (2012), S. 98–109, https://doi.org/10.1080/01462679.2012.656554. Vgl. auch: Scholl, Hans J., The Digital Government Reference Library (DGRL) and its potential formative impact on Digital Government Research (DGR), in: Government Information Quarterly 38 (2021), https://doi.org/10.1016/j.giq.2021.101613.
  12. [12] Vgl. Alex, B.; Grover, C.; u.a., Chapter 9 – User-Driven Text Mining of Historical Text, in; Tonkin, Emma L.; Tourte, Gregory J.L. (Hrsg.), Working with Text, Tools, Techniques and Approaches for Text Mining, Amsterdam 2016, S. 209–230, https://doi.org/10.1016/B978-1-84334-749-1.00009-3. Vgl. auch: Antons, David; Grünwald, Eduard u.a., The application of text mining methods in innovation research: current state, evolution patterns, and development priorities, in: R&D Management 50 (2020), S. 329–351, https://doi.org/10.1111/radm.12408. Vgl. auch: Ramzy, M.; Ibrahim, B., The evolution of e-government research over two decades: applying bibliometrics and science mapping analysis, in: Library Hi Tech, 2022, https://doi.org/10.1108/LHT-02-2022-0100.
  13. [13] Vgl. z.B. das Tutorial „Text Mining for Historians“ innerhalb des Projektes „Wissen entgrenzen“ der Max-Weber-Stiftung, https://wissen.hypotheses.org/2783. Hier werden u.a. die „British House of Commons Debates, 1945-2014” als Korpus herangezogen.
  14. [14] Vgl. Metz, Johannes, Die Abgabeerlasse des Bundes und der Länder für Amtsdruckschriften. Idee und Anwendung in der Staatsbibliothek zu Berlin, in: Mitteilungen SBB (PK) N.F. 7 (1998), S. 82–101. Vgl. auch die dazu versammelten Informationen auf der Website der Staatsbibliothek zu Berlin: https://staatsbibliothek-berlin.de/die-staatsbibliothek/abteilungen/bestandsentwicklung-und-metadaten/amtsdruckschriften/abgabeerlasse.
  15. [16] Vgl. http://staatsbibliothek-berlin.de/die-staatsbibliothek/abteilungen/ bestandsaufbau/amtsdruckschriften.
  16. [20] Vgl. z.B. Government Information Introduction der University of California: https://guides.library.ucdavis.edu/government-information.
  17. [26] Für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ermöglichen zwei Publikationen der Library of Congress einen gewissen Überblick, vgl.: Childs, James B., German Democratic Republic Official publications. With Those of the Preceeding Zonal Period. 1945–1958. A survey, 4 Vols., Washington 1960–1961; Childs, James B., German Federal Republic Official publications. 1949–1957. With Inclusion of Preceeding Zonal Official Publications, 2 Vols., Washington 1958. – Bis 1944; Monatliches Verzeichnis der reichsdeutschen amtlichen Druckschriften. Bearb. von der Deutschen Bücherei, Jg. 1–17. Berlin 1928–1944. Für die Zeit vor 1928 dienen Bibliographien zur deutschen Geschichte als Ersatz.
  18. [29] Vgl. Gärtner, Wolfgang, Parlamentsspiegel im Wandel. Die Entwicklung des Parlamentsdokumentationssystems von 1957 bis 2006, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen 42 (2011), S. 384–397.
  19. [30] Vgl. dazu Vogel, Ivo, Erfolgreich recherchieren Jura, Berlin 2012, S.36ff.
  20. [34] Für eine Studie, die auf US-Regierungsquellen basiert, vgl. z.B.: Hollis, Deborah R., Family history in early U.S. state documents, in: Journal of Government Information 28 (2001), S. 529–547, https://doi.org/10.1016/S1352-0237(02)00344-1.
  21. [45] Vgl. Lourenço, António; Åkesson, Mattias, Official publications, in: Andersson, Marianne (Hrsg.), Studying Africa. A guide to the sources, Uppsala 2014, S. 59–64, http://www.diva-portal.org/smash/get/diva2:705251/FULLTEXT02.pdf.
  22. [48] Vgl. European Commission, Directorate General for Communication, European documentation centres: challenges for the EDCs’ work in the 21st century. Luxemburg 2013, https://doi.org/10.2775/10098.
  23. [49] Vgl. Stapel, Silke; Bagola, Holger; u.a., Die digitale Bibliothek des Amtes für Veröffentlichungen der Europäischen Union. 57 Jahre Veröffentlichungen der EU Institutionen an einem Platz, in: Bibliothek Forschung und Praxis 34 (2010), S. 13–25, https://doi.org/10.1515/bfup.2010.002.
  24. [62] Vgl. z.B. das im Jahr 2014 veranstaltete Forum „Leviathan: Libraries and Government Information in the Age of Big Data, a Global Resources Collections Forum”, http://www.crl.edu/events/leviathan-libraries-and-governmentinformation-age-big-data-global-resources-collections. Vgl. auch: Civil Society: Legal and Governmental Resources, Sonderheft der Zeitschrift FOCUS On Global Resources 32 (2012), https://www.crl.edu/focus/fall-2012.
  25. [64] Das Netzwerk Grey Net veranstaltet eine jährliche Tagung, gibt eine Zeitschrift heraus und verwaltet ein Repositorium.

Susanne Maier ist Referentin für amtliche Publikationen in der Abteilung Bestandsentwicklung und Metadaten der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz.

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