1. Geschichte Kanadas – Themen und Ressourcen
1.1 Kanada-Forschung und Lehre an deutschsprachigen Universitäten
Die Geschichte Kanadas wird ähnlich wie die Geschichte der USA, die Geschichte Lateinamerikas oder die Geschichte Asiens in der Regel im Kontext interdisziplinär aufgestellter Regionalstudien erforscht und unterrichtet. Regionalforschung – Area Studies – hat die Politik, Geschichte, Gesellschaft, Sprache, Literatur und Kultur großer Weltregionen zum Gegenstand. In der unmittelbaren Nachkriegszeit stand Regionalforschung in engem Austausch mit der Politik. Eine gewisse Politiknähe ist trotz der Umstrukturierung, die die Regionalforschung seit dem Ende des Kalten Krieges erlebt hat, auch heute noch gegeben. So unterstützen beispielsweise die amerikanische und die kanadische Botschaft auch heute noch – wenn auch in deutlich geringerem Ausmaß – wissenschaftliche Fachtagungen, Vortragsveranstaltungen und Exkursionen nach Nordamerika, die von deutschen Wissenschaftlern organisiert und durchgeführt werden. Heute wird Regionalforschung stärker transregional betrieben. Es wird nach den Verflechtungen und Transfers zwischen großen Weltregionen gefragt. Für die Kanada-Studien bedeutet dies, dass die Einbindung von Forschung und Lehre in den größeren Zusammenhang der Nordamerika-Studien inhaltlich und institutionell zugenommen hat.
Kanada-Studien haben sich seit Anfang der 1980er-Jahre in den deutschsprachigen Ländern Europas als Reaktion auf die Initiative der Trudeau-Regierung, eine offensivere auswärtige Kulturpolitik zu betreiben, institutionell breit aufgestellt. Auch mit Hilfe der finanziellen Unterstützung des kanadischen Außenministeriums sind eine Reihe von Zentren für Kanada-Studien in Deutschland, Österreich und der Schweiz etabliert worden, mit teilweise eigenen Studien- oder Zertifikatsprogrammen und einer international renommierten Kanada-Forschung. Das John F. Kennedy-Institut für Nordamerika-Studien der Freien Universität Berlin bildete dabei bis in die jüngste Zeit den wichtigsten Ort kanadistischer Forschung und Lehre. Die Bibliothek des John F. Kennedy-Instituts hat von Anfang an auch Canadiana gesammelt und gilt heute als die wichtigste interdisziplinäre Referenzbibliothek in Europa. Weitere interdisziplinäre Kanada-Zentren existieren in Augsburg, Marburg, Trier und Wien. An anderen Universitätsstandorten haben sich stärker disziplinär ausgerichtete Forschungszentren etabliert: Die Geschichte Kanadas wird beispielsweise regelmäßig an der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Trier und der Universität Bremen, hier mit einem Schwerpunkt auf der Geschichte des frankophonen Kanadas unterrichtet. Frankophone Kultur und Literatur gehört zu den Forschungs- und Lehrschwerpunkten der Zentren in Innsbruck, Graz, Dresden und Saarbrücken, während die anglophone Literatur und Kultur in Jena, Kiel und Mainz prominent in Forschung und Lehre vertreten ist.[1] Indigene Studien mit Schwerpunkt auf die kanadische Urbevölkerung werden an den Universitäten Greifswald, Bremen und Münster angeboten. Die Universitäten Augsburg, Innsbruck, Kiel und Trier bieten Zertifikatsprogramme für Kanada-Studien an. An den meisten anderen Standorten sind Kanada-Studien als Teil der Lehre im Bereich der Nordamerika-Studien institutionalisiert.
Nach der Einstellung der weltweiten Förderung von Kanada-Studien im Rahmen der kanadischen auswärtigen Kulturpolitik durch die Harper-Regierung im Jahr 2012 haben sich Veränderungen des Forschungs- und Lehrfeldes, die durch die Bologna-Reform ausgelöst worden waren, beschleunigt und verfestigt. Da Kanada in weltpolitischer und global-kultureller Hinsicht im Schatten des großen Nachbarn USA steht, wird der materiellen und institutionellen Unterstützung der Kanada-Studien an deutschen Universitäten nicht die höchste Priorität eingeräumt. In Zeiten knapper Ressourcen werden im Zweifelsfall eher Forschung und Lehre im Bereich der USA-Studien unterstützt. Kanada steht hier in zweiter Reihe. Dabei ist die Geschichte der USA ohne die Geschichte Kanadas und der französischen und britischen Präsenz in Nordamerika nicht zu verstehen. Die territoriale Entwicklung Nordamerikas beispielsweise wurde ganz maßgeblich von den britisch-französischen Hegemonialkonflikten des 18. und frühen 19. Jahrhunderts beeinflusst. Die beiden Friedensverträge von Paris 1763 und 1783 sicherten die britische Vorherrschaft in Nordamerika und legten die territorialen Grenzen fest, innerhalb derer sich die dreizehn Kolonien nach der Unabhängigkeit entwickeln sollten. Zugleich legten sie die Basis für einen historischen Grundkonflikt, der die Geschichte Kanadas bis heute prägt: Die Existenz von zwei europäischen Gründungsnationen, einer anglophonen und einer frankophonen, und die damit einhergehende sprachliche, soziale und kulturelle Spaltung Kanadas in das britisch geprägte anglophone Kanada und das französisch geprägte Quebec. Konflikte zwischen den „Two Solitudes“ waren ausschlaggebend für die Einführung der Politik des Multikulturalismus in den 1970er-Jahren und damit für die Etablierung einer politischen Umgangsweise mit kultureller Pluralität und Diversität, die in der gegenwärtigen weltweiten Diskussion immer wieder eng mit Kanada verknüpft wird. Neben dem anglo- und frankokanadischen Grundkonflikt prägt die indigene Bevölkerung Politik und Gesellschaft Kanadas. Die Gründung von Nunavut und die damit einhergehende politische Akzeptanz des Selbstvertretungsrechts der Inuit steht beispielhaft für viele weitere lokale Aktivitäten, mit denen Geschichte und Kultur der indigenen Bevölkerung in das Erscheinungsbild der Städte und damit das Bewusstsein der „weißen“ Kanadier gehoben wird. Beispielhaft ist hier auf stadtplanerische und architektonische Maßnahmen Winnipegs zu verweisen.[2]
Die Kanada-Studien in deutschsprachigen Ländern haben sich 1980 in der Gesellschaft für Kanada-Studien e.V. (GKS) zusammengeschlossen. Die GKS organisiert als Fachgesellschaft jährlich Jahreskonferenzen, zu denen immer auch Fachwissenschaftler aus Kanada eingeladen werden. Die GKS bündelt Fachinformationen, gibt die Zeitschrift für Kanada-Studien heraus, unterstützt Nachwuchswissenschaftler durch Reisestipendien und vergibt Publikationszuschüsse für wissenschaftliche Veröffentlichungen aus dem Bereich der Kanada-Studien. Zu den Mitgliedern der GKS gehören nicht nur Wissenschaftler, sondern auch viele Lehrerinnen und Lehrer. Diese haben sich in einer eigenen Arbeitsgemeinschaft organisiert und stellen Unterrichtsmaterial und didaktische Hinweise auf einer eigenen Website zur Verfügung. Die Gesellschaft für Kanada-Studien arbeitet eng zusammen mit der Stiftung für Kanada-Studien (SKS) und der Deutsch-Kanadischen Gesellschaft (DKG), in der sich Vertreter aus Wirtschaft und Politik zusammengeschlossen haben. Die Website der Deutsch-Kanadischen Gesellschaft enthält aktuelle Informationen über politische und wirtschaftliche Entwicklungen in Kanada. Für Schüler, Auszubildende und Studierende bietet die DKG ein „Work and Travel“-Programm an.
Kanada hat wie die Bundesrepublik ein föderales Regierungssystem. Die kanadischen Provinzen haben die Prärogative im Bereich der Bildungs- und Kulturpolitik. Aus diesem Grund haben sich zahlreiche Partnerschaften zwischen deutschen Bundesländern und kanadischen Provinzen etabliert, die ihre eigenen Förderprogramme mit Schwerpunkten im Bereich von Wirtschaft, Technologie und Bildung etabliert haben. Im Rahmen der Länder-Provinz-Kooperation existieren spezielle Austauschprogramme und bilaterale Universitätspartnerschaften. So ist etwa Quebec die Partnerprovinz von Bayern und Manitoba kooperiert mit Rheinland-Pfalz. Baden-Württemberg hat enge Beziehungen zu Ontario aufgebaut. Auskunft über die deutsch-kanadische Zusammenarbeit im Bereich von Wirtschaft, Technologie und Wissenschaft gibt die Website der deutschen Botschaft in Kanada.
1.2 Schwerpunkte der Geschichtswissenschaftlichen Kanada-Forschung
Die Geschichte Kanadas hat deutsche Geographen, Ethnologen und Historiker schon im 19. Jahrhundert interessiert. Die ersten wissenschaftlichen Arbeiten entstanden in den Disziplinen Ethnologie und Geographie. Forscherpersönlichkeiten wie Franz Boas, Aurel Krause (Ethnologie), Karl Andrée, Emil Deckert oder Gottfried Penck (Geographie) haben die frühen Forschungsbeiträge geprägt. Interessant ist die Tatsache, dass eine der frühesten Geschichten der Nouvelle France, die 1609 erschienene Histoire de la Nouvelle-France von Marc Lescarbot, 1613 ins Deutsche übersetzt wurde. Die Schrift ist von der Bayerischen Staatsbibliothek digitalisiert worden.
Ein Überblick über die Entwicklungen der deutschsprachigen geschichtswissenschaftlichen Forschung wurde anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Gesellschaft für Kanada-Studien von Ursula Lehmkuhl publiziert.[10] Die geschichtswissenschaftliche Forschung hat ein breites Spektrum unterschiedlicher Themen abgedeckt. Insgesamt orientiert sie sich an den Forschungstrends, die in der kanadischen Geschichtsforschung zu beobachten sind. Allerdings weist die deutsche Forschung stärker komparative und transnationale Bezüge auf. Zu den Themen, die im Vordergrund des wissenschaftlichen Interesses stehen, gehören: die Geschichte Kanadas im Rahmen des Nordatlantischen Dreiecks, 1930 bis 1960; kanadisch-amerikanische Beziehungen; die Rolle Kanadas in der NATO, in den UN-Blauhelm-Missionen, in internationalen Organisationen während und nach dem Kalten Krieg; Kanada als Einwanderungsland und die Geschichte der kanadischen Einwanderungspolitik; die Geschichte Quebecs und insbesondere des franko- und anglo-kanadischen Gegensatzes; die Geschichte der Zweisprachigkeit in Kanada; Geschichte und Kultur der kanadischen Ureinwohner und Metis; Kolonialgeschichte der Nouvelle France. In den zurückliegenden zehn Jahren hat sich die deutschsprachige geschichtswissenschaftliche Forschung insbesondere auf folgende Bereiche konzentriert: Migrationsgeschichte, Umweltgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung in der Arktis, Geschichte der Ureinwohner und Métis, Gesellschaftsgeschichte des Kalten Krieges sowie Politik- und Zeitgeschichte des späten Kalten Krieges und der Zeit nach dem 11. September 2001.
Mit der Etablierung des ersten deutsch-kanadischen Graduiertenkollegs in den Geistes- und Sozialwissenschaften in Kooperation zwischen den Universitäten Trier, Saarbrücken und Montreal (Université de Montréal) hat sich am Standort Trier zudem ein Forschungsprogramm zum Thema „Diversität“ in Kanada und Europa etabliert. Im Rahmen dieses interdisziplinären Forschungskontextes entstehen zwei historische Dissertationen, eine zur Geschichte der materiellen Kultur der Métis im 19. Jahrhundert und eine weitere zur Geschichte des schwarzen Kanadas in den 1960er- bis 1990er-Jahren.
Insgesamt kann die geschichtswissenschaftliche Forschung zu Kanada auf eine breite digitale Datengrundlage zurückgreifen. Die Bemühungen, Kanadas Eigenentwicklung und die Spezifika der kanadischen Geschichte, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Abgrenzung vom mächtigen Nachbarn südlich des 49. Breitengrades herauszustellen, haben schon früh eine Politik etabliert, die auf größtmögliche Zugänglichkeit zum historischen Quellenmaterial gekoppelt mit hoher Nutzerfreundlichkeit und Unterstützung für Wissenschaftler setzt. In der Zwischenzeit liegen umfangreiche digitale Datenbestände vor, die häufig auch frei zugänglich sind. In vielen Fällen sind wissenschaftliche Recherchen zu Themen der kanadischen Geschichte möglich, ohne dass eine Reise über den Atlantik angetreten werden muss. Voraussetzung dafür ist allerdings in vielen Fällen, dass die Heimatuniversität die verfügbaren Datenbanken abonniert hat oder ein Zugriff auf die Datenbanken über die Nationallizenzen der DFG angeboten wird.
2. Digitale Informationsressourcen und Medien zur Geschichte Kanadas
2.1 Übersichtsportale
Wie eingangs dargelegt, ist die Geschichte Kanadas eingebettet in die Geschichte und Kultur des nordamerikanischen Kontinents. Deshalb empfiehlt sich als Einstieg in die Beschäftigung mit der Geschichte Kanadas ein Blick in die übergreifenden Zusammenhänge der Geschichte Nordamerikas. Dazu ist das Portal der Library of Anglo-American Culture and History des Sondersammelgebietes Angloamerikanischer Kulturraum hervorragend geeignet.[13] Das Portal fungiert als Suchmaschine, mit der sich zum einen der Katalog der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, an der das Sondersammelgebiet verortet ist, durchsuchen lässt. Zum anderen werden auch Aufsatzdatenbanken, Fach-Websites und digitale Volltexte in die Suche einbezogen. Man kann jedoch auch eine thematische Suche starten, über die sich neuere Literatur (ab 1995) und Websites finden lassen. Das Portal informiert daneben über die jeweils aktuellsten Neuerscheinungen und Datenbanken. Über den Menüpunkt „Zeitungen“ kann man auf den Zeitungsbestand der Bibliothek des John F. Kennedy-Instituts zugreifen, wo das Sondersammelgebiet Zeitungen Nordamerikas betreut wird. Über „Zeitschriften“ lässt sich hingegen auf elektronische Ausgaben von Fachjournalen zugreifen, die in vielen Fällen frei im Volltext abrufbar sind.
An der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg ist das Sondersammelgebiet Indigene Völker Nordamerikas und der Arktis angesiedelt. Über die Website des Sondersammelgebiets können die Inhaltsverzeichnisse der aktuellen Ausgaben der einschlägigen Fachjournale durchgesehen werden. Außerdem informiert die Seite über Neuerscheinungen und Recherchemöglichkeiten in verschiedenen Datenbanken. Im Falle beider Sondersammelgebiete lässt sich Literatur entweder digital über die Dokumentenserver der jeweiligen Bibliotheken, per Fernleihe oder über den Dokumentenlieferdienst Subito bestellen.
Einen guten Einstieg direkt auf kanadischer Seite bietet das Internetportal der Library and Archives Canada, der Nationalbibliothek bzw. des Nationalarchivs Kanadas. Die Seite bietet neben dem Zugang zur Archiv- und Bibliothekssuche eine Übersicht über verschiedene Datenbanken und einen Suchzugang über verschiedene Themen der kanadischen Geschichte. Besonders hilfreich für den Einstieg in die Recherche sind die Research Aids bzw. die Thematic Guides.
Schließlich bietet auch der International Council for Canadian Studies (ICCS) auf seiner Website einschlägige Datenbanken und digitale Ressourcen sowie eine fachspezifische Link-Sammlung an, die einen guten Überblick über fachlich zuverlässiges Informationsmaterial im World Wide Web bietet.
2.2 Fachbibliographien
Eine der wichtigsten Fachbibliographien für die Geschichte der USA und Kanadas ist America – History and Life Viele Universitätsbibliotheken besitzen für diesen Dienst eine Zugangslizenz, sodass für die Angehörigen dieser Universitäten ein freier Zugriff möglich ist. Die Bibliothek der Queen’s University hat darüber hinaus eine Liste mit hilfreichen, teilweise auch digital zugänglichen, bibliographischen Hilfsmitteln zusammengestellt. Auf der Website befinden sich zudem Hinweise auf digitales Quellenmaterial. Umfangreiche bibliographische Listen und Hinweise zu den Themenbereichen „German-Canadians“, Ethnizität und Multikulturalismus, sowie Migration findet man auf der Website des Lehrstuhls für deutsch-kanadische Studien an der University of Winnipeg. Eine für die Geschichte des anglophonen Kanadas durchaus zu empfehlende Übersicht über Handbücher, Überblicksliteratur und Spezialliteratur aus verschiedenen Teilbereichen der Geschichtswissenschaft enthält schließlich auch der Wikipedia-Artikel Bibliography of Canadian History. Zudem enthält der Wikipedia-Artikel Histoire du Québec eine umfangreiche Liste mit online zugänglichen Bibliographien und Literaturrechercheinstrumenten, mit einem spezifischen Fokus auf die Geschichte Quebecs.
Eine für den Einstieg in die gesamtkanadische Geschichte hilfreiche Bibliographie enthält auch das über das Internet zugängliche wissenschaftliche Begleitmaterial zur mehrfach preisgekrönten und von namhaften kanadischen Historikern wissenschaftlich begleiteten CBC Serie Canada: A People's History. Die Website zu dieser Serie bietet zudem multimedial gestützt einen Einstieg in die zentralen Entwicklungen und Probleme der kanadischen Sozial-, Wirtschafts-, Kultur- und Politikgeschichte. Dabei stehen die betroffenen und handelnden historischen Akteure im Zentrum der Betrachtung.
Publikationen deutschsprachiger Kanadisten aus dem Zeitraum 1900 bis 2000 sind in der Canadiana Bibliographie von Günther Grünsteudel, die in digitaler Form von der Universität Augsburg vorgehalten wird, erfasst.
2.3 Bibliothekskataloge
Neben den Recherchemöglichkeiten über die großen Suchmaschinen für Bibliothekskataloge wie den Karlsruher Virtuellen Katalog oder Worldcat (bzw. für Zeitschriften die Elektronische Zeitschriftenbibliothek oder für Zeitschriftenaufsätze JSTOR) bieten sich natürlich auch die einzelnen Kataloge der Universitätsbibliotheken an – insbesondere an denjenigen Universitäten, an denen es ein Kanada-Forschungszentrum gibt. Die Gesellschaft für Kanada-Studien listet auf ihrer Website alle Forschungsstellen zur Kanadistik in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf. In den online frei zugänglichen Mitteilungsheften der GKS werden die neuesten Publikationen gegliedert nach Disziplinen gesammelt.
Der Katalog der kanadischen Nationalbibliothek AMICUS lässt sich auch von außerhalb Kanadas durchsuchen. Er bietet natürlich die größte Spannbreite bei der Recherche nach kanadistischer Literatur. Das gleiche gilt für den Katalog der Bibliothèque et Archives Nationales du Québec hier allerdings mit einem stärkeren Fokus auf Literatur zur Geschichte Quebecs.
2.4 Archive
Auf die Bestände des Nationalarchivs Kanadas kann man über die Website von Library and Archives Canada zugreifen. Das gleiche gilt für das Nationalarchiv Quebecs. Neben Quebec haben auch fast alle anderen Provinzen und Territorien ein eigenes Archiv, das online durchsucht werden kann (mit Ausnahme von Nunavut): Alberta, British Columbia, Manitoba, Newfoundland and Labrador, New Brunswick, Northwest Territories, Nova Scotia, Ontario, Prince Edward Island, Saskatchewan und Yukon. Für die Kolonialgeschichte Kanadas ist zudem das französische Nationalarchiv unerlässlich. In den Archives Nationales d’Outre Mer befinden sich die Akten zur Kolonisation der Nouvelle France. Die Website enthält webgestützte Findhilfen mit einer detaillierten Beschreibung der Archivmaterialien.
Einen besonders hilfreichen Service bietet der Dienst Canadiana, ein Zusammenschluss vieler Archive und Bibliotheken in ganz Kanada: Über die Suchmaske auf der Website des Dienstes lassen sich die Datenbanken aller teilnehmenden Einrichtungen auf einmal durchsuchen. So kommt man von hier aus beispielsweise auch auf die Volltextsammlung zur frühen kanadischen Geschichte Early Canadiana Online, die zeitgenössische Publikationen, Zeitungen und Regierungsdokumente enthält.
Daneben existieren einige herausragende Archive für Teilaspekte der kanadischen Geschichte: Beispielhaft sei hier erstens das Archiv des Métis National Council als eine der wichtigsten Archivdatenbanken für die spannende Geschichte der Nachfahren von europäischen Pelzhändlern und indigenen Frauen genannt. Zweitens bieten auch die Hudson’s Bay Company Archives auf ihrer Website eine Recherchemöglichkeit, wobei sich hier jedoch nur die Findbücher einsehen lassen.
Für die Bearbeitung von politik- und zeithistorischen Fragestellungen bieten sich darüber hinaus die Bibliotheken und Sammlungen kanadischer Think Tanks an. Eine Übersicht über die thematisch teilweise sehr spezifisch arbeitenden Think Tanks mit Links zu den Websites wird von der McGill University bereitgestellt.
Für Untersuchungen zur Migrationsgeschichte und Bevölkerungsentwicklung sind die online zugänglichen Zensusdaten, die von Statistics Canada zusammengestellt werden, unerlässlich. Bereits in den 1990er-Jahren wurde auf der Grundlage historischer Zensusdaten am Institute for Canadian Studies der University of Ottawa ein großes Datenbankprojekt zur Sozialgeschichte Kanadas aufgelegt. Die Website Canadian Century Research Infrastructure ermöglicht einen bequemen Zugriff auf kanadische Zensusdaten seit 1851. Texte und Bilder führen in zentrale Fragestellungen der kanadischen Sozialgeschichte ein. Die führende Rolle, die die kanadische Geschichtswissenschaft im Bereich der Digital Humanities einnimmt, schlägt sich auch in Kanadas Vorreiterrolle im Bereich der Oral History nieder. Am Centre for Oral History and Digital Storytelling der Concordia University befindet sich ein großes sozialgeschichtlich ausgerichtetes Oral History Archiv. Über die Nutzung neuester digitaler Medien für den Bereich von Oral History informiert die vom Leiter der Forschungsstelle herausgegebene Oral Historian’s Digital Toolbox.
2.5 Museen
Kanada besitzt mehrere hervorragende Nationalmuseen, in der Regel mit eigenen Bibliotheken und Archivbeständen. Die meisten davon befinden sich in (oder in der Nähe von) Ottawa und bilden eines der Highlights der Hauptstadt. An erster Stelle ist das Canadian Museum of History (ehemals Canadian Museum of Civilization) zu nennen, das auf seiner Website neben einem Überblick über die Dauer- und die Sonderausstellungen auch eine Suchmöglichkeit für das Archiv und die Bibliothek des Museums bietet. Das Canadian War Museum unterhält ein militärhistorisches Forschungszentrum, dessen Katalog über die Museumswebsite durchsuchbar ist. Nicht in Ottawa, sondern in Winnipeg befindet sich das Canadian Museum for Human Rights. Es wurde erst im September 2014 eröffnet, die Eröffnung des Referenzzentrums des Archivs steht für 2015 an. Auch dieses Museum hat ein eigenes Oral History Program, in dessen Rahmen bereits mehr als 150 Interviews mit Zeitzeugen geführt wurden. Über die Museums-Website lassen sich die Bestände recherchieren. Speziell zur Kulturgeschichte Westkanadas arbeitet das Glenbow in Calgary. Über die Website lassen sich sowohl der Bibliotheks- als auch der Archivkatalog des Museums durchsuchen. Zur Einwanderungsgeschichte Kanadas ist auf den Katalog und die digitalen Materialien des Canadian Museum of Immigration at Pier 21 in Halifax zu verweisen.
2.6 Fach-Kommunikation
Über H-Canada können sich Historikerinnen und Historiker, die über Kanada forschen, auf einfache Art und Weise mit Kolleginnen und Kollegen auf der ganzen Welt austauschen. Eine Anmeldung ist über die Dienste des H-Net kostenlos möglich.
Durch die zunehmende Nutzung sozialer Medien auch im Forschungsalltag haben sich darüber hinaus neue Möglichkeiten der Kommunikation eröffnet: Im deutschsprachigen Raum hat die Gesellschaft für Kanada-Studien sowohl einen Newsletter als auch eine Facebook-Seite etabliert, über die Neuigkeiten aus der internationalen Kanadistik, Calls for Papers, Neuerscheinungen und mehr kommuniziert werden. Das Nachwuchsforum der Gesellschaft unterhält darüber hinaus eine Twitter-Account, über die unter anderem auf Ausschreibungen, die für den wissenschaftlichen Nachwuchs von Interesse sind, hingewiesen wird.
Eine Liste lesenswerter Blogs zum Thema kanadische Geschichte hält die Canadian Historical Association auf ihrer Website bereit.
2.7 Digitale Nachschlagewerke
Die kanadische Nationalenzyklopädie The Canadian Encyclopedia ist seit 2006 vollständig und kostenlos im Internet veröffentlicht. Die mehr als 19.000 Artikel lassen sich per Stichwort oder per thematischer Suche finden. Betrieben wird die Website von der Stiftung Historica Canada, die sich mit Hilfe von verschiedenen Projekten, die sich an ein breiteres, auch nicht-wissenschaftliches Publikum wenden, für die Vermittlung kanadischer Geschichte engagiert.
Wer nach bestimmten Personen sucht, der kann auf zwei verschiedenen Wegen fündig werden: Zum einen über das frei verfügbare Dictionary of Canadian Biography, zum anderen über das World Biographical Information System (WBIS). Für das WBIS hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft eine Nationallizenz erworben, wodurch der Zugriff nach Anmeldung auch vom heimischen PC kostenlos möglich ist. Laut Angaben des Verlages handelt es sich bei WBIS um die größte biographische Datenbank der Welt. Sie beinhaltet unter anderem auch das Kanadische Biographische Archiv / Canadian Biographical Archive (CaBA) sowie den World Biographical Index (WBI), über den man Zugriff auf die biographischen Daten von 57 Archiven erhält.
2.8 Digitale Quellen
Digitale bzw. digitalisierte Quellen und Quellensammlungen findet man am besten über die Seite von Library and Archives Canada: Mit Hilfe der Liste aller vorliegenden digitalisierten Mikroformen lassen sich vor allem Daten über Grenzübertritte, Passagierlisten, Zensus, Landpetitionen oder den Krieg von 1812 recherchieren. Die Liste der verfügbaren Datenbanken und digitalen Materialen umfasst ein breites Spektrum von Themen zur Geschichte Kanadas, angefangen von genealogischen Quellen, über Quellen zur Geschichte der schwarzen Loyalisten bis hin zum umstrittenen Thema der „Western Land Grants“. Es ist zu empfehlen, sich bei Forschungsarbeiten zunächst mit den hier verfügbaren Quellendatenbanken vertraut zu machen und von dort aus dann weitere, ggf. auch themenspezifischere Datenbanken aufzusuchen.
Neben dem Nationalarchiv bietet auch das bereits erwähnte Portal Canadiana thematisch gebündelte digitale Quellensammlungen an. Dazu gehören:
– Early Canadiana Online ist eine Volltext-Sammlung von Büchern, Magazinen und Regierungsdokumenten, wobei die Zeitspanne von der ersten Besiedlung bis zum 20. Jahrhundert abgedeckt wird.
– Héritage ist ein über mehrere Jahre angelegtes Digitalisierungsprojekt, in dem die wichtigsten Archivsammlungen online zur Verfügung gestellt werden. Die umfangreiche Sammlung schließt Dokumente vom 17. bis zum 20. Jahrhundert ein.
– War of 1812 Digital Collection stellt historische Dokumente und Artefakte zum Krieg von 1812 in digitaler Form zur Verfügung.
– DFATD Digital Library sammelt die Publikationen des kanadischen Außen-, Handels- und Entwicklungsministeriums (Departement of Foreign Affairs, Trade and Development) und stellt sie online zur Verfügung.
Regierungsamtliche Quellen und Quellen zur politischen Geschichte Kanadas werden darüber hinaus sukzessive im Rahmen der Open Data-Initiative der kanadischen Regierung online verfügbar gemacht. Zwei Datensets werden bereits zur Nutzung im Internet angeboten: Soldiers of the First World War – CEF und Maps, Plans and Charts of Canada.
Wer speziell nach Bildern sucht, dem bietet das Nationalarchiv über eine spezielle Datenbank für digitalisierte Bilder eine Recherchemöglichkeit – auch über den Fotodienst Flickr werden digitalisierte Bilder (hauptsächlich Fotografien) präsentiert.
Durch eine Nationallizenz der Deutschen Forschungsgemeinschaft lassen sich schließlich mit Hilfe der Volltext-Datenbank North American Immigrant Letters, Diaries, and Oral Histories digitalisierte Ego-Dokumente (hauptsächlich aus den Jahren 1890 bis 1920) von Einwanderern in die USA und Kanada abrufen.
2.9 Elektronische Zeitschriften
Die inter- und multidisziplinäre Zeitschrift für Kanada-Studien ist das kanadistische Fachjournal in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Von der ersten Ausgabe 1981 bis zur jeweils aktuellen stehen alle Beiträge frei zugänglich auf der Website der Gesellschaft für Kanada-Studien zum Download bereit. Ebenfalls frei online verfügbar ist das Journal of the Canadian Historical Association.
Die wichtigste historische Fachzeitschrift, die Canadian Historical Review, erscheint ebenfalls online, allerdings ist der Download der Artikel kostenpflichtig. Das gleiche gilt für folgende renommierte Zeitschriften zur Geschichte und Kultur Kanadas:
– Canadian Journal of History,
– International Journal of Canadian Studies,
– British Journal of Canadian Studies,
– American Review of Canadian Studies (kostenlos nur für Mitglieder der Association for Canadian Studies in the United States verfügbar),
– Etudes canadiennes / Canadian Studies der Association française d’études canadiennes (teilweise frei online verfügbar),
– Québec Studies (herausgegeben von der American Association for Quebec Studies) und
– Revue d’histoire de l’Amérique française
Folgende und weitere Fachzeitschriften zur Geschichte Kanadas werden von America – History and Life indiziert und können über diese Literaturdatenbank recherchiert werden:
– Acadiensis
– Alberta Historical Quarterly
– BC Studies
– Beaver
– Canadian Defence Quarterly
– Canadian Ethnic Studies
– Canadian Folklore
– Canada’s History
– Canadian Heritage
– Cannadian Issues
– Canadian Journal of Native Studies
– Canadian Oral History Association Journal
– Culture du Canada Française
– Etudes Internationales
– Etudes – Inuit – Studies
– Journal of Canadian Studies
Grundsätzlich bietet es sich an, bei der Recherche nach Fachartikeln aus Zeitschriften auch mit der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek und JSTOR zu arbeiten, da hier bei Vorliegen einer Campus-Lizenz die Artikel im pdf-Format kostenlos heruntergeladen werden können. An dieser Stelle sei auch nochmal auf das bereits eingangs erwähnte Portal der Library of Anglo-American Culture and History hingewiesen, über das sich ebenfalls viele Zeitschriften abrufen lassen.
2.10 Elektronische Publikationen
Das Portal désLibris ist eine konsortiale elektronische Bibliothek führender kanadischer Verlage, die mehr als 60.000 Bücher und Public Policy-Dokumente in digitalisierter Form bereithält. Ähnlich wie bei JSTOR oder America – History and Life ist ein Zugriff auf die Volltexte allerdings zahlungspflichtig und steht nur Mitgliedern bzw. Mitgliedsbibliotheken zur Verfügung.
Über das Theses Canada Portal lassen sich Abschlussarbeiten und Dissertationen von 70 kanadischen Universitäten und Colleges recherchieren. Der Dienst besteht bereits seit 1965. Viele Arbeiten liegen auch in elektronischer Form vor und lassen sich direkt herunterladen.
Speziell zur Umweltgeschichte bietet das Network in Canadian History & Environment auf seiner Website viele Publikationen zum Download an: Über Materialien von Konferenzen und Workshops, Lehrmaterialien bis hin zu Materialien für Studenten.
2.11 Thematische Websites, multimediale Publikationen
Studierende, die zum Beispiel nicht an einer Hochschule mit einem kanadistischen Schwerpunkt studieren, können auf das Angebot der Virtual Canadian Studies der Gesellschaft für Kanada-Studien zurückgreifen. Hier werden gegen eine geringe Gebühr in jedem Semester verschiedene virtuelle Kurse aus den Bereichen Anglistik, Französische Sprachwissenschaft, Geschichte, Geographie oder Indigene Studien von ausgewiesenen Experten auf den jeweiligen Gebieten angeboten.
Library and Archives Canada hält auf seiner Website eine lange Liste von virtuellen „Ausstellungen“ zu ganz unterschiedlichen Themen der kanadischen Geschichte bereit, sodass sich die Themenvielfalt auch ohne einen Flug über den Atlantik und einem Besuch in den Museen Kanadas erkunden lässt. Für den Einstieg interessant sind die Podcasts, die von der Nationalbibliothek Kanadas auf der Website bereitgestellt werden. Behandelt werden beispielsweise Themen wie Kanada im Ersten Weltkrieg, die kanadische Einwanderungsgeschichte, die Geschichte der Nationalflagge, oder die Biographie von Kanadas erstem Premierminister Sir John A. Macdonald. Empfehlenswert sind auch die Podcasts des bekannten Geschichtsblogs ActiveHistory.ca.
Viele Informationen und Ressourcen speziell für den Bildungsbereich bietet The History Education Network (THEN) auf seiner Website an. Besonders empfehlenswert, um sich einen Überblick über den aktuellen Stand der Diskussion innerhalb der Fachdisziplin zu verschaffen, ist die Linkliste „Controversies“. Der Arbeitskreis der Lehrerinnen und Lehrer in der Gesellschaft für Kanada-Studien bietet auf seiner Website Lehrkräften, die Kanada in ihrem Unterricht behandeln, vielfältige Informationen, Links, Neuigkeiten und Literaturhinweise.
Die Botschaft von Kanada in Deutschland hat in ihrem Botschaftsgebäude in Berlin den Marshall McLuhan-Salon eingerichtet, der als multimediales Informationszentrum dient. Es wurde nach dem berühmten kanadischen Medientheoretiker Herbert Marshall McLuhan benannt. Die dazugehörige Website bietet nach Registrierung Lehr- und Lernmaterialien zu Politik, Geschichte, Geographie, Kultur und indigener Bevölkerung Kanadas zum Download an.
3. Zusammenfassung – Desiderate – Ausblick
Dank des umfangreichen digitalen Materials, angefangen von eBooks, über Zeitschriften, Bilder, historische Quellen, Podcasts und vielem mehr, ist die wissenschaftliche Beschäftigung mit Kanada sehr viel einfacher geworden. In der Zwischenzeit werden fast alle zentralen Aspekte der Geschichte Kanadas online abgebildet. Ein Flug über den Atlantik ist nicht in jedem Fall mehr notwendig. Voraussetzung für die Nutzung des verfügbaren umfangreichen wissenschaftlichen Materials ist aber häufig das Abonnement der einschlägigen Datenbanken. Viele dieser Datenbanken sind Bestandteil von Nordamerika-Sammlungen und werden von Bibliotheken, an deren Standort ein Nordamerika-Schwerpunkt vorhanden ist, in der Regel auch vorgehalten. Exklusive Kanada-Sammlungen werden hingegen weniger häufig abonniert, da die Nutzerzahlen im Vergleich zu Interessenten an der amerikanischen Geschichte eher klein sind und wissenschaftliche Einrichtungen angesichts von Sparzwängen ihre Prioritäten anders setzen. Es wäre deshalb wünschenswert, verstärkt National- oder EU-Lizenzen zu erwerben, die entweder über den Fachinformationsdienst oder die DFG oder einer anderen zentralen Einrichtung für die Kanada-Studien zur Verfügung gestellt werden. Auch eine Kooperation mit der Gesellschaft für Kanada-Studien wäre ein denkbares Modell, bündelt sie doch grenzüberschreitend die wissenschaftliche Beschäftigung mit Kanada. Die derzeit existierende Form der dezentralen, budgetär föderal organisierten Beschaffungspolitik der Hochschulen ist nicht kompatibel mit der Entwicklung im Bereich der Informationsmedien. Dem breiten Spektrum an verfügbarem digitalem Material stehen häufig, auch in Deutschland, budgetär bedingte eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten gegenüber. Forschung und Lehre zur Geschichte Kanadas in Deutschland und in Europa könnten durch eine koordinierte und grenzüberschreitende Beschaffungspolitik und die Förderung zentraler Sondersammelgebiete mit entsprechendem Zugang zu digitalen Fachinformationen enorm profitieren. Von einem hochschulübergreifenden Abonnement des Portals désLibris – um nur ein Beispiel zu nennen – würde der gesamte Wissenschaftsstandort Deutschlands profitieren.
Literaturhinweise
Überblicksdarstellungen zur Geschichte Kanadas
Brede, Falko; Schultze, Rainer-Olaf, Das politische System Kanadas, in: Stüwe, Klaus; Rinke, Stefan (Hrsg.), Die politischen Systeme in Nord- und Lateinamerika. Eine Einführung, Bonn 2010.
Bumsted, J. M., A History of the Canadian Peoples, 4. Aufl. Oxford 2011.
Cameron, Elspeth (Hrsg.), Multiculturalism and Immigration in Canada: An Introductory Reader, Toronto 2004.
Conrad, Margaret u.a., Canada: A History, 3. Aufl. Don Mills 2012.
Courville, Serge, Quebec: A Historical Geography, Vancouver 2009.
Francis, R. Douglas; Jones, Richard; Smith, Donald B., Destinies. Canadian History since Confederation, Toronto 2000.
Havard, Gilles; Vidal, Cécile, Histoire de l'Amérique française, Paris 2008.
Keshen, Jeffrey, Age of Contention. Readings in Canadian Social History, 1900-1945, Toronto 1997.
Morton, Desmond, A Short History of Canada, 5. Aufl. Toronto 2006.
Sautter, Udo, Geschichte Kanadas, München 2007.
Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl ist Inhaberin des Lehrstuhls für Internationale Geschichte an der Universität Trier und Sprecherin des Internationalen Graduiertenkollegs „Diversity: Mediating Difference in Transcultural Spaces“. Sie war bis März 2015 Präsidentin der Gesellschaft für Kanada-Studien.Raphael Konietzny, M.A. ist Referent der Geschäftsführung des Wissenschaftszentrums Bonn und war bis Dezember 2014 Geschäftsführer der Gesellschaft für Kanada-Studien.
Zitation
Ursula Lehmkuhl / Raphael Konietzny, Kanada, in: Clio Guide – Ein Handbuch zu digitalen Ressourcen für die Geschichtswissenschaften, Hrsg. von Laura Busse, Wilfried Enderle, Rüdiger Hohls, Gregor Horstkemper, Thomas Meyer, Jens Prellwitz, Annette Schuhmann, Berlin 2016 (=Historisches Forum, Bd. 19), http://www.clio-online.de/guides/regionen/kanada/2016.