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Clio-Guide: Europäische Religionsgeschichte der Neuzeit

Frederik Elwert / Markus Müller / Martin Prell, Clio-Guide: Europäische Religionsgeschichte der Neuzeit, in: Clio Guide – Ein Handbuch zu digitalen Ressourcen für die Geschichtswissenschaften, hrsg. von Silvia Daniel, Wilfried Enderle, Rüdiger Hohls, Thomas Meyer, Jens Prellwitz, Claudia Prinz, Annette Schuhmann, Silke Schwandt, 3. erw. und aktualisierte Aufl., Berlin 2023–2024, https://doi.org/10.60693/hx7v-he22

1. Religionsgeschichte und digitale Methoden

1.1 Einführung und Forschungsstand

Wenn von einer allgegenwärtigen Digitalisierung des Arbeitsalltags von Historikerinnen und Historikern gesprochen werden kann, so ist die Religionsgeschichte sicherlich keine Ausnahme. Digitale Arbeitspraktiken nehmen einen immer selbstverständlicheren Raum in der wissenschaftlichen Praxis ein. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass dieser Prozess gewissermaßen gleichmäßig und unumkehrbar voranschreitet. Vielmehr zeigt das Entstehen eigener Forschungsgebiete unter dem Namen „Digital History“ – oftmals in betonter Nähe zu den breiteren „Digital Humanities“ –, dass eben nicht alle Geschichtswissenschaft gleichermaßen digital ist. Die Nutzung von Suchmaschinen und Textverarbeitungsprogrammen ist nicht gleichbedeutend mit der Nutzung von Topic Modeling und Linked Open Data. Für die Religionsgeschichte hat Ashley Reed schon 2016 darauf hingewiesen, dass zwar die digitale Konkordanz „Index Thomisticus“, die in den 1950er Jahren als Gemeinschaftsprojekt des Jesuitenpaters Roberto Busa und der IBM entstand, zuweilen immer noch als Startpunkt der Digital Humanities definiert wird,[1] die Religionsforschung insgesamt aber eher zu den Nachzüglern bei der Adaption digitaler Methoden gehört.[2] Seither hat sich hieran – vor allem im Vergleich mit anderen Fachwissenschaften und insbesondere in Europa – auch nichts maßgeblich geändert.

Wenn in diesem Beitrag dennoch der Stand digitaler Methoden und Ressourcen in der Religionsgeschichte umrissen werden soll, so ist das Feld nicht nur mit Bezug auf die relevanten Bedeutungen von Digitalität zu vermessen, sondern auch auf die Ausprägungen von Religionsgeschichte. Die Religionsgeschichte kann, anders als vielleicht die Sozialgeschichte oder die Geschichte des Mittelalters, nicht eindeutig oder ausschließlich als Teilgebiet der Geschichtswissenschaft verstanden werden. Vielmehr ist Forschung, die sich in historischer Perspektive mit dem Gegenstandsbereich Religion befasst, in sehr verschiedenen Kontexten beheimatet und wird dort jeweils unterschiedlich verstanden und betrieben. Innerhalb der Geschichtswissenschaft ist ein Ausweis einer dezidierten „Religionsgeschichte“ nicht einmal besonders häufig anzutreffen, auch wenn historische Forschung für viele Epochen kaum denkbar ist, ohne auch Religion zu behandeln. Die christlichen Theologien, als die akademische Wissenschaft von der Religion aus einer konfessionellen Perspektive, haben die Kirchengeschichte als eines ihrer Fächer institutionalisiert. Der Blick auf Religion geht in dieser Perspektive von der Institution Kirche aus, bleibt dabei aber nicht zwangsläufig stehen. Eine Religionsgeschichte unter diesem Namen hat sich dagegen als selbständige, wenngleich kleine Disziplin formiert und ist eng mit der heutigen kulturwissenschaftlich geprägten Religionswissenschaft verbunden.[3] So kann die Religionsgeschichte in dieser Lesart als der historische Zweig der Religionswissenschaft verstanden werden.

Dieser Beitrag ist überschrieben mit „Europäische Religionsgeschichte der Neuzeit“. Bei dessen Konzeption waren wir mit einem gewissen Dilemma konfrontiert. Einerseits ist es kaum auf redliche Weise möglich, einen Beitrag zur Religionsgeschichte insgesamt zu verfassen. Nicht nur die angesprochene disziplinäre Vielfalt erschwert dies. Auch muss eine Religionsgeschichte im eigentlichen Sinne notwendigerweise eine Globalgeschichte sein. Die Forschung zu fünf Kontinenten und mehreren Jahrtausenden der Religionsgeschichte auf wenigen Seiten abzuhandeln, wäre aber nicht nur unbefriedigend, sondern auch außerhalb unseres Kompetenzhorizonts.

Andererseits lassen sich bei einem Überblick zu digitalen Methoden in der Religionsgeschichte strenge Einteilungen nach Epoche und Region kaum durchhalten. Nicht nur funktionieren die wenigsten Institutionen oder Ressourcen nach dieser Logik, auch der Gegenstand erschwert dies. In der Religionsgeschichte selbst spielt der Rekurs auf kanonische Texte, Überlieferungstraditionen oder andere Religionen eine entscheidende Rolle, sodass auch in der Forschung zur europäischen Neuzeit der Rückgriff auf Quellen aus anderen Epochen und Weltgegenden relevant sein kann.

Wir verstehen daher die Überschrift des Guides als den Beginn einer Suchbewegung: Ausgehend von unseren eigenen Forschungsschwerpunkten nehmen wir die europäische Religionsgeschichte als einen Startpunkt, von dem aus wir Themen, Institutionen und Ressourcen thematisieren, die uns relevant erscheinen. Dabei hat der Beitrag keinen Anspruch auf Vollständigkeit und erlaubt sich, den Gegenstandsbereich im engeren Sinne dort zu überschreiten, wo uns das für das Verständnis des Forschungsbereichs gerade mit Blick auf digitale Methoden sinnvoll erscheint.

1.2 Institutionen und Verbände

1.2.1 Forschungsinstitute

Es lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt in Europa keine institutionalisierte digitale Religionsgeschichte ausmachen. Zugleich existieren aber verschiedene Organisationen, die einen Schwerpunkt auf Religionsforschung legen und dabei unter anderem historische Fragestellungen und Quellen mit digitalen Methoden untersuchen. Zu nennen sind hier vor allem die nationalen religionswissenschaftlichen Verbünde, die sich auf europäischer Ebene unter dem Dach der European Association for the Study of Religions (EASR) organisieren. Allerdings ist in keinem der europäischen nationalen Verbünde die Kombination Religion, Geschichte und Digitalität ein ausgewiesener thematischer Schwerpunkt.

1.2.1.1 IEG

Mit dem Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) in Mainz existiert eine Einrichtung, die einschlägige Forschung in allen drei tangierten Bereichen unternimmt. Das IEG treibt neben religionsgeschichtlich relevanten digitalen Quelleneditionen auch Projekte voran, die der Vermittlung von Religionsgeschichte im digitalen Raum dienen. Das an der Mainzer Akademie der Wissenschaften angesiedelte und vom IEG lange mitgetragene DFG-Langfristvorhaben „Controversia et Confessio“ erschließt innerprotestantische Streitschriften aus der Zeit der Bekenntnisbildung und Konfessionalisierung (1548–1580) in Hybrideditionen und in einer umfangreichen Datenbank. Die Sammlung frühneuzeitlicher Religionsfrieden „Religiöse Friedenswahrung und Friedensstiftung in Europa, 1500–1800“ soll die vergleichende Erforschung religionsbezogener Friedensinitiativen vorantreiben. Neben den religionsgeschichtlich relevanten Beiträgen der umfangreichen Portale „Europäische Geschichte Online“ (EGO) und „Ortstermine. Umgang mit Differenz in Europa“, dem auch für die Religionsgeschichte interessanten „Server für digitale historische Karten“ (IEG-MAPS), sowie diversen kleineren Online-Ausstellungen (etwa zu „Schlüsseldokumenten der frühen Wirksamkeit Martin Luthers“ auf Google Arts & Culture oder zu Friedensrepräsentationen in der Frühen Neuzeit) ist insbesondere das aus einer Kooperation verschiedener europäischer Partnerinstitutionen hervorgegangene Portal „Religious Toleration and Peace“ (RETOPEA) zu nennen. RETOPEA hat ein breites Portfolio historischer Abrisse und Quellen zur Geschichte der religiösen Toleranz in sieben Sprachen für Schülerinnen und Schüler aufbereitet und präsentiert es auf didaktisch hohem Niveau.

Seit Juli 2017 hat das IEG zudem die abteilungsübergreifende Querschnittseinheit „Digitale Historische Forschung | DH Lab“ aufgebaut. Das DH Lab unterstützt die Anwendung und Entwicklung digitaler Werkzeuge in den Forschungsprojekten des Instituts, baut entsprechende Infrastrukturen auf (sowohl institutsintern wie auch im Rahmen der NFDI4Memory) und betreibt einen eigenen Blog.[15]

1.2.1.2 CERES

Das Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Ruhr-Universität Bochum und eines der größten religionswissenschaftlichen Forschungsinstitute in Europa. Seit etwa zehn Jahren ist das CERES im Bereich digitaler religionshistorischer Forschung engagiert und hat den Bereich Digital Humanities zunehmend zu einem eigenen Forschungsschwerpunkt ausgebaut. Im Jahr 2022 startete der Sonderforschungsbereich 1475 „Metaphern der Religion“, an dem das CERES federführend beteiligt ist. Der SFB 1475 erforscht die Bedeutung von Metaphern in religiösen Texten in religionsvergleichender Perspektive. Hierfür werden in erster Linie bereits digitalisierte Quellensammlungen zusammengetragen und in Hinblick auf die Fragestellung ausgewertet. Zu diesem Zweck baut das Informationsinfrastrukturprojekt des SFB unter Beteiligung des Karlsruher Instituts für Technologie eine gemeinsame Infrastruktur für die Datenbereitstellung, die Annotation sowie für weiterführende Textanalysen auf. Digitale Forschungsmethoden nehmen somit eine zentrale Rolle in der religionshistorischen Arbeit des Sonderforschungsbereichs ein. Das CERES ist zudem als Participant im NFDI-Konsortium 4Memory engagiert.

1.2.1.3 TheoLab (Uni Heidelberg)

Eine Plattform für den Austausch über digitale Religionsgeschichte bietet auch das 2019 gegründete „TheoLab“ an der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg. Das Projekt zielt zwar auf alle theologischen Disziplinen, nicht nur die Christentumsgeschichte, produziert aber – unter anderem im Rahmen der Jahrestagungen – immer wieder religionsgeschichtlich anregende Beiträge.[18]

1.2.2 Infrastrukturkonsortien

In den letzten Jahren hat die Rolle von Infrastrukturkonsortien als institutionenübergreifende Anbieter digitaler Basisdienste an Bedeutung gewonnen, nicht zuletzt im Zuge der Initiative zum Aufbau einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) in Deutschland. Bereits zuvor sind auf europäischer Ebene die Infrastrukturkonsortien CLARIN (2012) und DARIAH (2014) als European Research Infrastructure Consortium (ERIC) eingerichtet worden. Mit CLARIN-D und DARIAH-DE haben beide auch nationale Ableger, die ihre Dienste seit 2019 zusammenführen.[19] Mit der Bewilligung der letzten Konsortien im Rahmen der NFDI 2022 sind im geisteswissenschaftlichen Bereich nun vier nationale Konsortien etabliert: NFDI4Culture, NFDI4Objects, Text+ sowie NFDI 4Memory.

Die europäischen sowie die nationalen Forschungskonsortien sind grundsätzlich fächerübergreifend angelegt. In der praktischen Ausgestaltung zeigt sich aber notwendigerweise, dass einige (größere) Disziplinen federführend bei der Konzeption der Konsortien waren und dementsprechend auch die praktische Ausgestaltung der Konsortialarbeit mitprägen. Für die Geschichtswissenschaft lässt sich dies etwa am Beispiel von NFDI 4Memory beobachten.[20]

Mit Blick auf die Religionsforschung lässt sich nun also fragen, wo diese im Konzert der Forschungskonsortien verortet werden kann. Wie für andere der sogenannten „kleinen Fächer“ gilt auch hier, dass sie in keinem der Konsortien „tonangebend“ ist, potenziell aber mehrere Konsortien mit ihren Angeboten relevante Dienste für diese bereitstellen. Insofern die Religionsgeschichte eine historisch arbeitende Disziplin ist, gehört sie selbstverständlich zur Zielgruppe von 4Memory. Die besondere Bedeutung (kanonischer und extra-kanonischer) religiöser Literaturen begründet für manche Forschungsansätze aber auch eine Nähe zu Text+. Zugleich ist eine kulturhistorisch arbeitende Religionsforschung auch einschlägig für die Arbeit im Rahmen von NFDI4Culture. Und insofern die materielle Dimension der Religionsgeschichte in den Blick genommen wird, was im Zuge des material turn zunehmend größeren Raum in der Religionsforschung einnimmt, ist auch NFDI4Objects eine relevante Bezugsgröße.

Während dies einerseits die Breite in der Quellenlage und Forschungsausrichtung der historischen Religionsforschung zeigt, stellt sich andererseits die Frage, ob dies nicht auch zu einer Zersplitterung religionshistorischer Kompetenz und geringerer Sichtbarkeit religionshistorisch relevanter Quellen und Dienste führt. Wäre stattdessen ein eigenes Konsortium für die religionsbezogene Forschung wünschenswerter? In Gestalt von NFDI for Theologies and Religious Studies (TheoReS) gab es in der Tat eine Initiative für ein entsprechendes NFDI-Konsortium. Es ist jedoch auch in der letzten Runde der NFDI-Förderung nicht berücksichtigt worden. Über die Gründe kann an dieser Stelle nur spekuliert werden. Es ist zu vermuten, dass eine Duplizierung bereits vorhandener Dienste mit dem Zusatz „aber für Religion“ hohe argumentative Hürden zu überwinden hat.

Umso bemerkenswerter ist deshalb, dass ein europäisches Pendant im Hinblick auf die forschungspolitische Etablierung deutlich erfolgreicher ist. RESILIENCE (REligious Studies Infrastructure: tooLs, Innovation, Experts, conNections and Centres in Europe) ist eine Initiative mehrerer europäischer Forschungsinstitutionen zur Etablierung einer europäischen Forschungsinfrastruktur für den Bereich „Religious Studies“.[22] RESILIENCE ist eine Weiterentwicklung der vorangegangenen Initiative ReIReS (Research Infrastructure on Religious Studies). 2021 wurde RESILIENCE als Projekt in die Roadmap des European Strategy Forum on Research Infrastructures aufgenommen. Damit gilt das Projekt als Forschungsinfrastruktur in einer fortgeschrittenen Vorbereitungsphase. Als konkretes Serviceangebot von RESILIENCE steht derzeit – abgesehen von einem Fellowship-Programm – die Suchmaschine ReIReSearch zur Verfügung, die eine Meta-Suche über zehn Datenbanken von sechs Institutionen bietet (vgl. Abschnitt 2.1.3).

Federführend bei RESILIENCE ist die in Bologna ansässige unabhängige Forschungseinrichtung Fondazione per le scienze religiose Giovanni XXIII. Sie ist politisch in Italien und auf europäischer Ebene sehr gut vernetzt und war bereits treibende Kraft hinter der Einrichtung der European Academy of Religions (EuARE). Diese wiederum stieß sowohl vonseiten der European Association for the Study of Religions als auch der International Association for the History of Religions auf Widerspruch, die insbesondere die Fokussierung auf das Christentum sowie den interreligiösen Dialog als normatives Projekt kritisierten.[27] Es bleibt daher abzuwarten, ob RESILIENCE nicht nur als politisches Projekt erfolgreich ist, sondern auch als zentrale Forschungsinfrastruktur für die europäische Religionsforschung von der sehr heterogenen Community angenommen wird.

Das Spannungsfeld zwischen einer eigenen und damit teils redundanten Forschungsinfrastruktur auf der einen Seite und fehlender Sichtbarkeit und Vertretung im Gefüge der großen Infrastrukturen auf der anderen Seite bleibt damit auf absehbare Zeit bestehen. Insbesondere bleibt die Sorge, dass viele potenziell religionshistorisch relevante Datenbestände im Kontext generischer Forschungsinfrastrukturen nicht mit einem besonderen Augenmerk auf den Gegenstandsbereich Religion erschlossen werden und somit schwierig zu finden bleiben. Eine Lösung hierfür kann nur aus der wissenschaftlichen Gemeinschaft entwickelt werden – sie setzt aber auch eine entsprechende Offenheit seitens der bestehenden Infrastrukturkonsortien für die Anforderungen spezialisierterer Forschungsgebiete voraus.

1.3 Publikationen

Es existiert derzeit kein dezidiert und ausschließlich historiographisch ausgerichtetes Überblickswerk zu Digital Humanities und Religion. Bei De Gruyter erscheint allerdings eine eigene Reihe „Introduction to Digital Humanities – Religion“, die sich in bisher sechs Sammelbänden der Forschung an der Schnittstelle zwischen Religionswissenschaft und Digital Humanities annimmt. Zwar ist auch in dieser Reihe bisher kein Band erschienen, der ausschließlich historische Themen adressiert oder das Feld der digitalen religionshistorischen Forschung kartiert. Die Bände enthalten aber alle auch historisch ausgerichtete Beiträge. Der vom Historiker Cantwell und dem Religionswissenschaftler Petersen in dieser Reihe herausgegebene Methoden-Band „Digital Humanities and Research Methods in Religious Studies“ enthält im Abschnitt „Texts“ sogar durchweg Beiträge mit religionsgeschichtlichem Bezug. Sie behandeln die Themen „Creation of digital resources for Buddhist studies“ (Bingenheimer), die Erkennung und Visualisierung biblischer Zitate in US-Zeitungen im 19. und 20. Jahrhundert (Mullen), Netzwerkanalyse auf religiösen Texten (Elwert) und Untersuchungen koptischer Sprache und Literatur (Krawiec/Schroeder).[28]

1.4 Methodische Schlaglichter

1.4.1 Fallbeispiel Digitale Pietismusforschung

Die Pietismusforschung, ein lange Zeit und auch noch heute überwiegend methodisch konventionell geprägter Forschungsbereich,[29] ist ein anschauliches Fallbeispiel für die einsetzende digitale Transformation der Religionsgeschichte. Der Digitalisierungsschub betrifft hier sowohl die Digitalisierung im Sinne einer datafication des kulturellen pietistischen Erbes als auch die Formalisierung von Forschungsdaten und -fragen und die Anwendung computergestützter Analysen. Diese Prozesse bedingen und befördern sich wechselseitig. Digitale Analysen beispielsweise sind angewiesen auf den verstärkten Aufbau digitaler Infrastruktur der kulturgutbewahrenden Einrichtungen in den vergangen Jahren. Zu nennen sind hier insbesondere die forcierte Kulturgut-Digitalisierung der Moravian Archives Bethlehem in Pennsylvania, dem damaligen und heutigen Zentrum der Herrnhuter Brüdergemeine in Amerika, und umfassende Erschließungsvorhaben der Franckeschen Stiftungen zu Halle,[31] dem Mittelpunkt des damaligen Halleschen Pietismus. Nicht zuletzt dank dieser Voraussetzungen sind sowohl in den USA als auch in Europa Zentren einer miteinander vernetzten digitalen Pietismusforschung entstanden, die sich auf eine Vielzahl an Quellengattungen und digitalen Methoden erstreckt: Ein Mittelpunkt digitaler US-amerikanischer Pietismusforschung hat sich in Pennsylvania etabliert. Die Forschung von Katherine Faull, Diane Jakacki und Michael McGuire an der Bucknell University und die von Scott Gordon an der Lehigh University bedienen ein weites Spektrum an textuellen und visuellen Forschungsansätzen, bspw. TEI-Modellierung, Sentiment Analysis, Visualisierung von Forschungsdaten historischer Lebensläufe und digitale Rekonstruktion Herrnhuter Ortschaften.[32] In Europa existieren Akteursgruppen der digitalen Pietismusforschung vor allem in Deutschland und Schweden. An der Universität Jena ist seit 2014 um Gisela Mettele und Martin Prell eine digitale Pietismusforschung entstanden, die sich auf digitale Editionen und automatisierte Handschriftenerkennung pietistischer Selbstzeugnisse sowie raumzeitliche Visualisierungen von Reisetagebüchern Herrnhuter Atlantikreisen fokussiert.[33] In Letzterem, dem Projekt Moravians@Sea, entsteht ein Metaportal, das die verteilte digitale Pietismusforschung zu Herrnhuter Selbstzeugnissen integriert.[35] An der Technischen Universität Dresden hat sich 2021 um Alexander Lasch und Juan Garcés in Kooperation mit der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek Dresden (bspw. Kay-Michael Würzner) und dem Sorbischen Institut (bspw. Lubina Mahling) ein interdisziplinäres Research Hub und Netzwerk zur Herrnhuter Pietismusforschung konstituiert.[36] Es widmet sich unter anderem der Digitalisierung und dem Aufbau eines digitalen Korpus Herrnhuter Quellen für die Forschung, den Herausforderungen von NLP-Verfahren auf diesen Quellen sowie dem entsprechenden Kompetenzerwerb.[37] An der Universität in Göteborg werden von Christer Ahlberger skandinavische Herrnhuter Lebensläufe und an der Universität Mainz von Wolfgang Breul Zeugnisse der Herrnhuter Diaspora unter Fragen der Möglichkeiten und Grenzen vielfältigen Annotierens Herrnhuter Textzeugnisse in den Blick genommen. Ein methodischer Schwerpunkt digitaler Pietismusforschung ist zudem im Bereich der historischen formal-analytischen Netzwerkforschung auszumachen.[38] Einen thematischen Fokus bildet dabei der Herrnhuter Pietismus. Jüngst ist im „Journal of Moravian History“ ein von Rachel Wheeler initiiertes und herausgegebenes digitales Forum[39] publiziert worden, das tiefere Einblicke in aktuelle digitale Forschungsprojekte zum Herrnhuter Pietismus in Europa und Amerika gibt.[40]

1.4.2 Historische Netzwerkforschung

Die Historische Netzwerkanalyse als formal-analytische Methode gehört zum Methodenkanon der Digital Humanities und ist auch auf religionsgeschichtliche Quellen angewandt worden. Die soziale Netzwerkanalyse geht von der Grundannahme aus, dass soziales Verhalten in sozialen Kontext eingebettet ist. Diese Makrostrukturen beeinflussen das individuelle Verhalten und werden von jenem wiederum beeinflusst. Diesem Prinzip unterliegen auch historische religiöse Gemeinschaften. Bereits Wolfgang Reinhard, der mit seinem Konzept der „Verflechtung“ die formale Netzwerkanalyse in die deutsche Geschichtswissenschaft eingeführt hat, demonstrierte dies unter anderem anhand seiner Untersuchung der Konfessionalisierung der Eliten oberdeutscher Städte.[41] Er führte fort, was Wolfgang Schütze für das frühneuzeitliche Ravensburg vorgenommen hatte.[42] Eine Pionier-Studie, die wiederum einen wichtigen Referenzpunkt vieler neuzeitlicher Korrespondenz-Netzwerkanalysen darstellt, ist die Untersuchung des protestantischen Tudor-Netzwerks durch Ruth und Sebastian Ahnert.[43] Religionsgeschichtliche Arbeiten mit netzwerkanalytischem Fokus wurden in der jüngeren Vergangenheit vor allem in zwei Schriften zusammengeführt. Dies ist zum einen der Sammelband „Gesellschaftliche Umbrüche und religiöse Netzwerke: Analysen von der Antike bis zur Gegenwart“ von Daniel Bauerfeld und Lukas Clemens. Insbesondere die Beiträge von Marcello Ghetta[44], Richard Engl[45] und Christian Nitschke[46] verdeutlichen die Bedeutung überkonfessioneller Netzwerke. Die zweite Publikation ist das Journal of Historical Network Research. In der noch recht jungen Zeitschrift wurden bereits verschiedene Beiträge mit religionsgeschichtlichem Bezug publiziert.[48] Darüber hinaus ist der Netzwerkansatz im sozialwissenschaftlichen Sinne auch auf die jüdische Geschichte angewandt worden.[49] Die Anwendung der sozialen formalen Netzwerkmethodik muss sich allerdings nicht auf reale, historisch verbürgte Personen beschränken. Auch die in religiösen Schriften sozial interagierenden literarischen und mythologische Figuren können Gegenstand einer formalen Netzwerkanalyse sein.[50] Die Anwendung netzwerkanalytischer Methoden in einem formalen Sinn ist jedoch in der Gesamtschau immer noch ein Sonderfall. Die überwiegende Mehrheit der religionsgeschichtlichen Netzwerkarbeiten verfolgt einen metaphorischen Netzwerkbegriff unter Anwendung ausschließlich oder überwiegend qualitativ-hermeneutischer Methodik.

2. Religionsgeschichte und digitale Ressourcen

2.1 Recherche und Quellen

Auch im Zeitalter der Suchmaschinen behalten „Kataloge“ in Form von Datenbanken ihren festen Ort. Für die Suche nach gedruckten Quellentexten haben sich große Meta-Datenbanken meist auf nationaler Ebene etabliert: Für das 16. Jahrhundert etwa in Italien „Edit16“, in Deutschland das „Verzeichnis der deutschsprachigen Drucke im 16. Jahrhundert“ (VD16) und die Anschlussprojekte VD17 und VD18 für das 17. und 18. Jahrhundert. Für die europaweite Suche bietet sich der noch lückenhafte, aber brauchbare „Universal Short Title Catalogue“ (USTC) an, der die genannten Datenbanken und die Daten weiterer gedruckter Kataloge umfasst und stetig ausgebaut wird.

Für die Suche nach Sekundärliteratur existieren neben den großen Meta-Katalogen, wie dem Karlsruher Virtuellen Katalog, auch fachspezifische Datenbanken, unter denen der Index Theologicus (ixTheo), die Religionswissenschaftliche Bibliographie (RelBib) und der von Brepols gehostete, lizenzpflichtige Index Religiosus (IR) zu den größten gehören. Selbstverständlich sind auch die gängigen historischen Fachdatenbanken und archivalischen Meta-Kataloge zu konsultieren.[60]

2.1.1 Sammlungen digitalisierter Quellen zwischen „Katalog“ und „Edition“

Neben diesen Meta-Datenbanken erleichtern gut erschlossene Bibliotheks- und Archivbestände den Zugang zu religionsgeschichtlich relevanten Digitalisaten. Textquellen finden sich klassischerweise über die Online-Kataloge bzw. die stetig wachsenden digitalen Angebote der großen Bibliotheks- und Archivzentren, etwa der Bibliotheca Apostolica Vaticana in Rom, der Bayerischen Staatsbibliothek in München mit ihrem Digitalisierungszentrum, der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, der Bibliothèque nationale de France in Paris, oder der Biblioteca Nacional de España, um nur wenige Beispiele zu nennen. Institutionen dieser Größe versuchen zu garantieren, „dass alle digitalisierten Titel langfristig zugänglich bleiben und durch persistente URLs verlässlich zitierbar sind.“[66]

Je nach Profil der Bibliotheken und Archive haben sich verschiedene Schwerpunkte herausgebildet: Spezialisierte Sammlungen wie die fortschreitend digitalisierte Zeitungssammlung der Staatsbibliothek zu Berlin oder die digitalisierten Bestände der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung ermöglichen bzw. erleichtern das Auffinden und Auswerten religionsgeschichtlicher Quellen. Kleinere, auf Religionsgeschichte spezialisierte Forschungsinstitute bieten manchmal weniger digitalisiertes Material, dafür aber umfangreiche digitale Findbücher, etwa das Interfaculty Documentation and Research Centre on Religion, Culture and Society (KADOC) in Löwen.

Eine weitere Art kleinerer Sammlungen bilden die virtuellen Rekonstruktionen historischer Bibliotheken, die interessante Einblicke in religions- aber auch kultur- und mediengeschichtliche Zusammenhänge bieten. Die Palette reicht von kleineren Projekten, die vorhandene Kataloge und Digitalisate gesammelt zugänglich machen – zum Beispiel die in der Säkularisation weitgehend unversehrt gebliebene Bibliothek der Benediktinerinnenabtei St. Walburg in Eichstätt –, über Langzeitprojekte wie die Rekonstruktion der Bestände von rund 30 italienischen Klosterbibliotheken um 1600 mit Hilfe von handschriftlichen Bücherlisten der römischen Inquisition,[71] bis hin zur umfangreichen virtuellen Reanimation der reich bestückten, aber im Dreißigjährigen Krieg zerschlagenen Bibliotheca Palatina. Einzelne Bibliotheken und Archive pflegen zudem detaillierte Daten zur Provenienz ihrer Altbestände in ihre Kataloge ein, sodass verloren gegangene Bibliotheken zumindest partiell durch entsprechende Suchanfragen ‚wiederauferstehen‘.[73]

Andere Sammlungen erstrecken sich nicht nur auf bibliographische Daten oder Texte, sondern auch auf Objekte und Bildquellen, oft mit dem Ziel, neben Forschenden ein breiteres Publikum anzusprechen. Exemplarisch sei hier zum einen die bunt gemischte Sammlung von Büchern, Bildern und Lehrobjekten des ehemaligen Kölner Jesuitenkollegs genannt, zum anderen die „Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte“, die den einzigartigen Bestand zur jüdischen Geschichte Hamburgs sowohl für Forschende erschließen, als auch im Sinne des Forschungstransfers didaktisch aufbereiten.[76]

Eine besondere Art der Recherche eröffnen Korrespondenz-Datenbanken, die Metadaten und zum Teil auch Digitalisate bis hin zu vollwertigen Editionen von Briefen und anderen Dokumenten religionsgeschichtlich zentraler Akteurinnen und Akteure vorhalten. Die Grenzen zwischen Rechercheinstrument und Quellenedition verschwimmen hier.

Die an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften angesiedelte Melanchthon-Forschungsstelle erarbeitet beispielsweise seit 1963 Regesten zu den fast 10.000 Briefen des Reformators. Forschungsgeschichtlich interessant ist, dass das Projekt bereits für die ersten Regestenbände Ende der 1970er Jahre Computertechnik und seit 1985 das damals bahnbrechende Satzprogramm TUSTEP nutzte. Seit 2010 sind die Regesten über eine Online-Datenbank durchsuchbar.[78] Das ebenfalls an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften angesiedelte Projekt „Theologenbriefwechsel im Südwesten des Reiches in der Frühen Neuzeit“ (1550–1620) fertigt für rund 35.000 Briefe von ca. 190 Personen Regesten und Editionen ausgewählter Stücke an.

Editorisch noch ausgefeilter präsentiert sich die von einem großen Team erarbeitete „Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (des späteren Pius XII.)“. Die über 20.000 edierten Dokumente umfassen verschiedene Textgattungen (hauptsächlich Berichte und Briefe, jeweils mit den erhaltenen Entwürfen) und sind untereinander verlinkt. In den Quellen genannte Entitäten wie Personen, Institutionen oder Publikationen sind durchgehend ausgezeichnet und erläutert. Die angenehm zu bedienende Nutzeroberfläche erlaubt verschiedene Zugänge zu dem sehr heterogenen Quellenkorpus.

2.1.2 FAIR-Prinzipien und Datensicherheit

Zuweilen eröffnen technische Details interessante Recherchemöglichkeiten. Die vom Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte in Zürich erarbeitete Volltext-Datenbank der Briefe Huldrych Zwinglis erlaubt beispielsweise die Volltextsuche mit regulären Ausdrücken, was den Umgang mit der in frühneuzeitlichen Texten üblichen orthographischen Varianz erheblich erleichtert.[82]

Generell gilt für alle Projekte, die Zugang zu Daten bieten, seien es Texte oder Metadaten: Solange die Rohdaten nicht in standardisierten Formaten vorliegen, öffentlich zugänglich sind und damit auch unabhängig von der im Projekt verwendeten Backend- und Frontend-Software nutzbar sind, hängt ihre Nachnutzung von der dauerhaften Pflege der Software ab. Sobald Fördergelder auslaufen oder das Projekt technisch versierte Mitarbeitende verliert, leidet die Nutzbarkeit oft unmittelbar. Umso wichtiger wäre es – gerade auch bei altgedienten Projekten – die Daten konsequent nach den FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable and Reusable) vorzuhalten oder in größere Datenrepositorien zu spiegeln.[84]

Die wenigen bereits bestehenden Datenrepositorien für geisteswissenschaftliche Forschungsdaten sind derzeit meist an großen Bibliotheken und Archiven angesiedelt und ansonsten oftmals national organisiert. Sie versprechen neben Ausfallsicherheit auch eine bessere Durchsuchbarkeit, da die beitragenden Projekte auf standardisierte Metadaten verpflichtet werden.[85] Ob solche zentralisierten Strukturen auch die Datensicherheit erhöhen, bleibt abzuwarten. Jedenfalls sind Cyberangriffe und Schadcode ein Problem, das zunehmend auch die digitale Religionsgeschichte betrifft.[86] Während dieser Text verfasst wurde, endete beispielsweise die Recherche in den digitalen Beständen der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung mit der Meldung, dass die Daten „derzeit infolge eines Cyberangriffs nicht zur Verfügung“ stünden.[88] Eine Ransomware-Attacke hatte im Oktober 2022 die Server des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation in Berlin lahmgelegt, sodass viele Dienste auch im Februar 2023 noch nicht wieder verfügbar waren.[89]

2.1.3 Religionsgeschichtliche Datenbanken und Datenrepositorien

Aber selbst wenn durch verantwortungsvolles Forschungsdatenmanagement die Sicherheit und prinzipielle Auffindbarkeit der Daten gewährleistet ist, bleibt das Problem, wie Forschende aus der unüberschaubaren Menge an Texten, Objekten, Personen, Gruppen, Orten und sonstigen Entitäten die religionsgeschichtlich relevanten Bestände herausfiltern können. Meta-Datenbanken sind ein Versuch, Ordnung in die Vielfalt zu bekommen und eine projektübergreifende Recherche zu ermöglichen.

So speisen beispielsweise zahlreiche – aber längst nicht alle – Editionen mit religionshistorisch relevanter Korrespondenz ihre Metadaten in einschlägige Meta-Datenbanken wie „Early Modern Letters Online“ oder „CorrespSearch“ ein.[92] Andere Meta-Datenbanken ermöglichen die übergreifende Suche in Datenbeständen verschiedener Forschungsinstitutionen in ganz Europa, beispielsweise das aus ReIReS hervorgegangene „ReIReSearch“. Der dort durchsuchbare, bisher aber noch sehr überschaubare Datenbestand soll im Rahmen von RESILIENCE (vgl. Abschnitt 1.2.2) weiter ausgebaut werden.

Einen etwas anderen Ansatz verfolgt die ambitionierte Database of Religious History, die seit 2017 einen religions- und epochenübergreifenden Datenbestand zu religiösen Orten, Texten und Gruppen aufbaut, der durch umfangreiche Metadaten tief erschlossen und mit komplexen Anfragen in mehreren Dimensionen durchsuchbar ist. Die Integration weiterer Entitäten wie religiöser Objekte, Rituale und übernatürlicher Wesen ist in Planung. Das Projekt möchte auf lange Sicht den „gold-standard of expert-sourced data“ zur Religionsgeschichte setzen, indem die Datensätze von Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt kuratiert werden.[95]

2.1.4 Mangel an Standardisierung und Normvokabularen

Eine große Hilfe bei der Recherche bietet die konsequente Auszeichnung der in den Datensätzen enthaltenen Entitäten (also Personen, Orte, Sachen, Werke, Körperschaften usw.) mit normierten Bezeichnern. Dies erleichtert die projektübergreifende Nutzung von Daten und ermöglicht überhaupt erst die Auffindbarkeit von Bezügen zwischen Datensätzen in verschiedenen Corpora.

Im deutschsprachigen Raum bietet die von der Deutschen Nationalbibliothek und den deutschsprachigen Bibliotheksverbünden gepflegte Gemeinsame Normdatei (GND) hierfür die umfangreichste Sammlung von stabilen Bezeichnern. Für Personen ist die GND mittlerweile sehr umfangreich, zumal Bibliotheken und Archive seit Jahrzehnten Namensvarianten ergänzen und ihre Kataloge mit der Normdatei verknüpfen. Solche normierten Bezeichner gewährleisten über verschiedene Quellen und Projekte hinweg, dass beispielsweise „Erasmus Roterodamus“, „Erasmus von Rotterdam“ und „Desiderius Erasmus“ auf dieselbe Entität verweisen. Eine wachsende Zahl digitaler Editionen verknüpft daher die im Text vorkommenden Personennamen mit der GND und folgt damit dem Linked Open Data-Paradigma des Semantic Web.

Für andere Sachbereiche weist die GND jedoch noch große Lücken auf. Der neue und derzeit (März 2023) im Aufbau befindliche „GND Explorer“ findet etwa nur wenige Einträge für „Heilige Bücher“, was insofern nicht überrascht, als dass die genaue Bezeichnung und Einteilung sogenannter heiliger Bücher in den religiösen Traditionen stets uneinheitlich war und ist.[99] Da jedoch präzise Verweise auf Stellen in religiösen Primärtexten für die Erforschung von religiösen Traditionen eine zentrale Rolle spielen, wäre es umso wichtiger, diese historisch gewachsene Vielfalt von Bezeichnungen mithilfe von Normdatensätzen für die maschinelle Verarbeitung zu erschließen, ähnlich wie dies für Personennamen bereits geschehen ist.

Doch selbst wenn normierte Bezeichner für Texte und Textpassagen existieren würden, bleibt es technisch eine Herausforderung, universell einsetzbare Protokolle zu etablieren, die eine präzise Adressierung innerhalb großer Corpora und über verschiedene Projekte hinweg garantieren. Das im Rahmen des „Homer Multitext Project“ an der Universität Leipzig entwickelte Protokoll „Canonical Text Services“ (CTS) geht dieses Problem an,[102] indem es zur Adressierung von Textpassagen und einzelnen Wörtern einen Uniform Resource Locator (URL) verwendet, der maschinenlesbar ist, sich aber auch eng an die im nicht-digitalen Raum verwendeten Verweissysteme anlehnt.[103] Implementiert ist CTS derzeit etwa im Deutschen Textarchiv oder in der Perseus Digital Library.

Vielleicht erlauben es technische Ansätze dieser Art, die Adressierung von Passagen in „heiligen“ oder sonstigen theologischen Texten in Zukunft zuverlässiger zu handhaben, was nicht zuletzt für rezeptionsgeschichtliche Fragestellungen und zur Abbildung intertextueller Zusammenhänge nützlich wäre. Das „Scholastic Commentaries and Texts Archive“ (SCTA) treibt diesen Gedanken weiter voran, indem es scholastische Texte weniger als Dokumente sondern als „network of connected data“ betrachtet. Mit Hilfe eines noch konsequenteren Linked Open Data-Ansatzes zur Adressierung von „Werken“ und ihrer „Manifestationen“ (in Form von Manuskripten, Drucken, digitalen Transkriptionen usw.) versucht die „SCTA Community“ bislang unbeachtete intertextuelle und damit auch ideen- bzw. theologiegeschichtliche Zusammenhänge zwischen der mittelalterlichen und der frühneuzeitlichen Scholastik aufzudecken.[106]

2.1.5 Projektlisten

Für die Konzeption neuer Projekte ist neben der Recherche nach Quellen auch die Suche nach bereits existierenden Projekten wichtig. Nur wer den state of the art kennt, kann Synergieeffekte bei der Projektplanung nutzen oder sich zumindest inspirieren lassen. Ohne hier näher auf Code-Repositorien wie GitLab, GitHub usw. und die großen DH-Communities wie den DHd-Verband einzugehen, seien exemplarisch einige spezifisch religionshistorische Projektlisten vorgestellt.

In der jüdischen Religionsgeschichte versucht die Website „Jewish Studies and Digital Humanities“ seit 2015 einen „single access point“ für das Schnittfeld Jüdische Studien und Digital Humanities aufzubauen. Eine eher exemplarische Liste mit Leuchtturmprojekten bieten die „Showcases“ der European Association for Jewish Studies. Im Feld der im weitesten Sinne „östlichen“ Religionen erlaubt die von einem mittlerweile global aufgestellten Herausgeberteam kuratierte Online-Zeitschrift „The Digital Orientalist“ unter anderem Einblicke in die digitale Religionsgeschichte des Islam und des Buddhismus.

Für das breite Feld der Christentumsgeschichte scheinen solche zentralen Hubs bislang zu fehlen, wohl auch weil die Projekte institutionell zu weit verstreut sind und sich religionsgeschichtlich relevante Teildisziplinen wie die „Kirchengeschichte“ im deutschsprachigen Raum nur zögerlich auf das Parkett der Digital Humanities wagen. Einzelne Sammelbände in Reihen wie „Introductions to Digital Humanities – Religion“ oder „Studies in Digital History and Hermeneutics“ geben einen Einblick in die existierende Vielfalt.[110]

Naturgemäß kleiner, aber nicht weniger interessant sind Projektkataloge einzelner Forschungsinstitutionen, etwa der Akademien der Wissenschaften. Während die 2009 gegründete „Digitale Akademie“ in Mainz zahlreiche frühneuzeitliche Projekte aus dem Bereich der Religionsgeschichte listet,[113] legt die 2020 aus der Taufe gehobene Göttinger Digitale Akademie – abgesehen von der religionsgeschichtlich durchaus bedeutsamen „Leibniz-Edition“ – ihren Schwerpunkt eher auf Mittelalter und Antike.[116] An der Heidelberger Akademie der Wissenschaften findet sich unter anderem eine digitale Edition hinduistischer Tempellegenden aus Südindien und buddhistischer Inschriften aus Nordchina. Die Suche in solchen weit verstreuten Projektlisten ist allerdings mühsam, zumal die einschlägigen Projekte nur selten gezielt mit Schlagwörtern wie „Religion“ gefiltert werden können.[119]

2.1.6 Editionen und Textarchive

Etwas besser kartiert ist das stetig expandierende Feld der digitalen Editionen. Der „Catalogue of Digital Editions“ sammelt beispielsweise seit 2012 Metadaten über Editionsprojekte. Auch wenn der Katalog zahlreiche Filteroptionen bietet, ist aber auch hier kein direkter Zugriff auf religionshistorisch relevante Editionen möglich. Demgegenüber bietet der sehr viel umfangreichere, von Patrick Sahle betreute „Catalog of Digital Scholarly Editions“ immerhin das Filterkriterium „theology & philosophy“, über das aber beispielsweise die kirchenhistorisch einschlägige Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis[122] nicht gefunden wird, obwohl sie im Katalog vorhanden ist.

Es bleibt also stets das Problem, dass sich religionsgeschichtlich interessante Bestände trotz standardisierter Metadaten nur durch geschickte Suchstrategien finden lassen. Zudem hängt es letztlich von den Fragestellungen der Forschenden ab, was als „religionsgeschichtlich relevant“ gilt und wo die Grenze der Religionsgeschichte gezogen wird. Insofern können bei einer weiteren Definition und je nach subjektivem religionsgeschichtlichen Forschungsinteresse auch solche Editionsprojekte in den Blick kommen, deren Edendum nicht explizit religionsgeschichtlich (und damit thematisch), sondern biographisch oder quellenkundlich definiert ist. Die religionsgeschichtliche Relevanz einer Edition muss somit anhand anderer Kriterien eingeschätzt werden wie etwa dem Projekttitel oder einer Kombination aus zeitlichem und geografischem Bezug, der Sprache der edierten Quellen oder der institutionellen Zugehörigkeit des Projekts.

Die Edition der Briefe Erdmuthe Benignas von Reuß-Ebersdorf (1670–1732) verdeutlicht dies. Die Gräfin war Pietistin und die von ihr hinterlassenen Briefe sind anschauliche Instrumente ihrer sogenannten „Reich-Gottes-Arbeit“, zu der alle Pietistinnen und Pietisten angehalten waren. Dieser religionsgeschichtliche Impetus wird jedoch erst bei näherer Beschäftigung mit den edierten Quellen sichtbar. Ähnliches gilt für die Liste der Editionsprojekte an der Digitalen Akademie der Akademie der Wissenschaften in Mainz oder für die zahlreichen an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel gehosteten Editionsprojekte, die von der dortigen editorischen und technischen Expertise profitieren.

Umgekehrt sind viele ursprünglich aus religionsgeschichtlichem Interesse erwachsene Projekte auch für andere Disziplinen relevant. Die bereits erwähnten, im Umfeld des IEG Mainz entstehenden oder abgeschlossenen Texterschließungsprojekte (vgl. Abschnitt 1.2.1.1) können beispielsweise auch für Fragen der Rechts- und Sozialgeschichte oder für die Friedens- und Konfliktforschung von Bedeutung sein; ähnlich das „Austrian Baroque Corpus“ (ABaC:us), das derzeit zwar noch ausschließlich Texte des bekannten barocken Predigers Abraham a Sancta Clara enthält, das aber dank seiner durchgehend lemmatisierten Volltexte auch der sprach- und literaturgeschichtlichen Forschung Möglichkeiten bietet. Das Anfang 2023 angelaufene Projekt „Asking the Pope for Help“ zur Edition der Bittschreiben von rund 15.000 jüdischen Menschen an Papst Pius XII. wird sich unter anderem im Schnittfeld von jüdischer Geschichte, Kirchen- und Politikgeschichte bewegen und auch migrationsgeschichtlich interessante Einblicke eröffnen.[127]

Neben religionsgeschichtlich bedeutsamen digitalen Editionen existiert zum Teil auch TEI-konformes Material in diversen Textarchiven,[128] etwa im „Corpus Corporum“. Darin sind heilige und theologische Schriften zwar leicht zu identifizieren, aber sie datieren überwiegend aus Antike und Mittelalter und können daher hier nicht näher vorgestellt werden.[130]

2.1.7 Digitales Publizieren

Die digitale Transformation des Publikationswesens hat auch vor der Religionsgeschichte nicht haltgemacht. Dass namhafte Zeitschriften in digitaler Form erscheinen und dieser Distributionsweg zunehmend bevorzugt wird, muss kaum mehr betont werden. Es gibt jedoch im Feld der Religionswissenschaft auch eine Reihe von sogenannten scholar-led Journals, also Zeitschriften, die ohne Beteiligung großer Verlage von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern publiziert werden. Diese Zeitschriften haben teils schon eine lange Tradition. So besteht das Online-Journal Marburg Journal of Religion bereits seit 1996. Temenos, eine Zeitschrift zur vergleichenden Religionsforschung in den nordischen Ländern, wurde 1965 gegründet. Sein digitales Archiv reicht bis ins Jahr 2005 zurück.[133] Seit 2014 widmet sich das Open-Access Online-Journal Entangled Religions dem Thema Religionskontakt in einer globalgeschichtlichen Perspektive.

Das digitale Publizieren erlaubt auch, neuere Formen zu erproben und Publikationsmöglichkeiten gerade für Forschende früher Karrierestufen zu erweitern. Die Zeitschrift für junge Religionswissenschaft wurde 2006 ins Leben gerufen und wird mittlerweile als Online-Journal mit Peer-Review auf der Plattform OpenEdition Journals gehostet. Die ZjR eröffnet gerade jüngeren Forschenden ein Forum, orientiert sich darin aber deutlich am klassischen Format eines wissenschaftlichen Journals. Einen anderen Weg geht das Gemeinschaftsblog Marginalien: Religionswissenschaftliche Randbemerkungen, das mit kürzeren Beiträgen bewusst auch ein nicht-akademisches Publikum adressiert.

Die Landschaft der Online-Journale hält aber Fallstricke bereit. Bereits 2012 identifizierte Jeffrey Beall das Problem von „predatory journals“, also Zeitschriften, die den allgemeinen Publikationsdruck in der Wissenschaft sowie das Open-Access-Modell der Publikationsgebühren (Article Processing Charge, APC) in unredlicher Weise ausnutzen.[137] Die Abgrenzung zwischen legitimen und illegitimen Publikationsmodellen mit Gewinnerzielungsabsicht ist dabei nicht immer einfach zu treffen. Das seit 2010 bestehende Open-Access-Journal religions des Schweizer Publikationshauses MDPI wird diesbezüglich regelmäßig kontrovers diskutiert: Einerseits hat das Journal einige special issues publiziert, die von namhaften Religionswissenschaftlerinnen und Religionswissenschaftlern herausgegeben wurden. Andererseits deuten das hohe Publikationsaufkommen in Verbindung mit dem Versprechen einer raschen Publikation – das Journal nennt eine Dauer von Einreichung bis zur Entscheidung inklusive peer review von 20,1 Tagen – und den Gebühren von 1.400 CHF auf ein Publikationsmodell, das Quantität (und damit Ertrag) über die wissenschaftliche Qualität stellt.[139]

2.2 Kommunikation

Der Austausch innerhalb der wissenschaftlichen Community – sowie gelegentlich die Definitionskämpfe um die Abgrenzung der Community selbst – finden überwiegend im digitalen Medium statt. Dabei gibt es keinen zentralen Kommunikationskanal für die Religionsgeschichte als übergreifendes Forschungsfeld. Für die Religionswissenschaft im engeren Sinne ist nach wie vor die Mailingliste Yggdrasill zentral, die als deutschsprachiges Netzwerk offiziell von der European Association for the Study of Religions betrieben wird. Darüber hinaus sind allgemeine historische Informations- und Diskussionskanäle wie H-Soz-Kult oder H-Net selbstverständlich auch für religionshistorische Themen relevant.

Soziale Medien spielen für den Austausch innerhalb der historischen Religionsforschung keine besonders herausgehobene Rolle, werden aber von einigen Forscherinnen und Forschern durchaus rege genutzt. Die EASR betreibt etwa eine Facebook-Gruppe, die regelmäßig für die Ankündigung von Calls for Papers und vergleichbaren Informationsaustausch genutzt wird. Während X (vormals Twitter) im Feld der Digital Humanities eine besondere Bedeutung hatte, sind es für die Religionsgeschichte eher einzelne Forschende, die diesen Kommunikationskanal nutzen. Eine etwas stärkere Tendenz zur Gruppenbildung zeichnet sich auf dem alternativen Mikroblogging-Dienst Mastodon ab. Im November 2022, als in Reaktion auf den Erwerb von Twitter durch Elon Musk eine größere Zahl von Usern zu Mastodon wechselte, nutzten gerade akademische Nutzerinnen und Nutzer den Moment, sich mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ihres Forschungsfeldes zu vernetzen. Das Verzeichnis „Academics on Mastodon“ verweist auf eine Liste von Religionsforschenden, eine Religion-Gruppe bei dem Gruppendienst a.gup.pe sowie eine eigene Mastodon-Instanz für Religionsforschende, wobei letztere derzeit nur eine überschaubare Anzahl von Nutzenden beherbergt.[144]

3. Fazit und Ausblick

Als multidisziplinäres Feld befasst sich die Religionsgeschichte aus verschiedenen Perspektiven mit historischen Ausprägungen von Religion. Die Art und Weise sowie der Umfang und die Geschwindigkeit, mit der digitale Methoden und Ressourcen entwickelt und genutzt werden, ist dabei immer auch im Kontext der jeweiligen Bezugsdisziplin – sei es die Geschichtswissenschaft, die Theologien, Religionswissenschaft, Judaistik, historische Sozialwissenschaft oder andere – zu sehen. Eine zentrale Frage für das Feld ist dabei, inwieweit es einen Bedarf an eigenen Infrastrukturen gibt, die spezifisch auf die Religionsgeschichte ausgerichtet sind. Eine solche Spezialisierung könnte helfen, gezielter auf die Bedarfe der Religionsforschung einzugehen. Sie wird aber zugleich dadurch erschwert, dass die Frage, was eine religionshistorische Quelle sei, immer von der jeweiligen Perspektive abhängt. In der Praxis lässt sich fast jede Quellensammlung auch unter religionshistorischen Fragestellungen analysieren. Insofern ist eine Engführung auf „religiöse Quellen“ in einem engeren Sinne religionshistorisch nicht zielführend. Zugleich muss sich die Religionsgeschichte aktiv mit der Frage auseinandersetzen, ob ihre Perspektiven hinreichend in generischen Infrastrukturen vertreten sind und welche Ansätze die Auffindbarkeit religionshistorisch relevanter Quellenbestände verbessern könnten. Wir sehen hier drei Ansätze für mögliche Weiterentwicklungen:

Erstens: Es fehlen häufig etablierte kontrollierte Vokabulare und Ontologien für religionshistorische Sachverhalte. Bestehende Systeme sind oftmals stark auf das Christentum fokussiert und insbesondere für religionsvergleichende Ansätze nicht gut geeignet. Zugleich spielen solche Vokabulare eine zunehmend wichtige Rolle für die Auffindbarkeit relevanter Daten in den Forschungsinfrastrukturen. Hier wäre eine aktivere Rolle der Religionsgeschichte in der Entwicklung und Adaption entsprechender Referenzsysteme wünschenswert. Zugleich muss gerade eine religionshistorische Perspektive auch die Standortgebundenheit, zeitliche Dynamik und Unschärfe in den mit normierten Referenzsystemen verbundenen Zuschreibungen berücksichtigen.

Zweitens: Religiöse Quellenwerke, von den sogenannten „Heiligen Schriften“ bis zu den umfangreichen Kommentartraditionen, spielen in vielen religionshistorischen Kontexten eine wichtige Rolle. Dies macht auch eine Abgrenzung nach Epoche oftmals unpraktikabel: Der Rückgriff auf frühere Überlieferungen ist gerade ein wichtiges Merkmal vieler religiöser Sachverhalte. Eine methodische Erschließung ist daher oftmals auch auf Bestände aus früheren Epochen angewiesen. Zugleich fehlen bislang etablierte Referenzsysteme für intertextuelle Verweise auf religiöse Schriften, wie sie etwa in der klassischen Philologie zunehmend genutzt werden. Die Erschließung religiöser Quellen einerseits und die Standardisierung von Referenzen auf diese Quellen andererseits hätten ein großes Potenzial, die Dynamiken der Religionsgeschichte besser untersuchen zu können.

Drittens: Wo religionshistorisch bedeutsame Quellen oftmals in verschiedenen historischen Archiven und Repositorien aufbewahrt sind, spielt eine sammlungsübergreifende Suche eine besondere Rolle. Ansätze wie die Suchmaschine RelBib des Fachinformationsdienstes Religionswissenschaft für die Literaturrecherche können hier mögliche Modelle aufzeigen. Eine Erweiterung auf oder Ergänzung um Metasuchmaschinen für Primärquellen könnte hier ein fruchtbares Modell sein. Sein Erfolg hängt aber davon ab, wie der aktuelle Stand des Projektes ReIReSearch zeigt, dass mehr als nur eine handvoll Sammlungen eingebunden sind.

Einige Teilbereiche der Religionsgeschichte wie die Pietismusforschung oder methodische Ansätze wie die historische Netzwerkforschung zeigen, dass die Religionsgeschichte nicht nur von digitalen Ansätzen profitieren kann, sondern diese stellenweise auch vorantreibt. Eine großflächigere Auseinandersetzung mit den aktuellen Herausforderungen und Potenzialen digitaler Ansätze bleibt für die Religionsgeschichte in ihrer Breite jedoch aktuell ein Desiderat.

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Fußnoten

  1. [1] Die Geschichte der Digital Humanities sieht Busas Verdienste um den Index Thomisticus heute vor allem in dessen geschicktem Marketing und bezeichnet die Gründerlegende rund um Busa als „useful fiction“, die mit ihrem narrativen Eigenleben die historisch belegbaren Zusammenhänge überwuchert habe. Vgl. Nyhan, Julianne; Flinn, Andrew, Computation and the Humanities, Cham 2016 (Springer Series on Cultural Computing). Online: https://doi.org/10.1007/978-3-319-20170-2 (28.06.2022).
  2. [2] Reed, Ashley, Digital humanities and the study and teaching of North American religions, in: Religion Compass 10 (12), 01.12.2016, S. 307–316. Online: https://doi.org/10.1111/rec3.12226 (07.09.2018).
  3. [3] So hieß der Fachverband Deutsche Vereinigung für Religionswissenschaft (DVRW) bis zu seiner Umbenennung im Jahr 2005 Deutsche Vereinigung für Religionsgeschichte (DVRG).
  4. [15] Für religionshistorisch relevante Beiträge vgl. z.B. Müller, Markus, Uncovering censorship in the 16th century with Transkribus and Python, in: Digital Humanities Lab, 02.07.2021. Online: https://dhlab.hypotheses.org/2022 (02.07.2021).
  5. [18] Zum Beispiel die Forschung des TheoLab-Gründers Christopher Nunn zu Augustinus, vgl. u.a. Nunn, Christopher Alexander, Das Thema patristischer Ethik – Versuch einer Annäherung durch Distanz am Beispiel der Briefe des Augustinus von Hippo, in: Journal of Ethics in Antiquity and Christianity 4, 2022. Online: https://doi.org/10.25784/jeac.v4i0.1011 (02.03.2022).
  6. [19] CLARIAH-DE, Über uns, https://www.clariah.de/ueber-uns (13.02.2023).
  7. [20] Als Gegenbeispiel mag NFDI4Culture dienen, das sich als Zusammenschluss mehrerer „kleiner Fächer“ im Bereich der Kulturwissenschaften verstehen lässt, bei dem keine klare Dominanz zu beobachten ist (NFDI4Culture, Communities, https://nfdi4culture.de/de/ueber-uns/communities.html (13.02.2023)).
  8. [22] Die Wahl des Begriffs „Religious Studies“, die sich auch in der NFDI-Initiative wiederfindet, ist interessant und bedürfte einer eigenen Begriffsanalyse. Es zeichnet sich zumindest ab, dass hiermit nicht „Religionswissenschaft“ im deutschen Verständnis, oder „Study of Religions“ nach dem Verständnis der European Association for the Study of Religions gemeint ist, sondern hier eine Semantik intendiert ist, die bewusst eine Offenheit zu den jeweiligen Theologien herstellt.
  9. [27] Thomassen, Einar; Jensen, Tim, Joint statement on the European Academy of Religion by the European Association for the Study of Religions (EASR) and the International Association for the History of Religions (IAHR), 24.05.2017. Online: https://web.archive.org/web/2/https://easr.eu/wp-content/uploads/2018/02/EASR-IAHR-joint-statement-about-the-EuARe.pdf (13.02.2023).
  10. [28] Cantwell, Christopher D.; Petersen, Kristian (Hrsg.), Digital Humanities and Research Methods in Religious Studies, Berlin/Boston 2021 (Introductions to Digital Humanities – Religion 2). Online: https://doi.org/10.1515/9783110573022 (23.03.2021).
  11. [29] So weisen die einschlägigen Journale der Pietismusforschung wie bspw. „Pietismus und Neuzeit“ oder „Unitas Fratrum“ keine Beiträge auf, die sich digitaler Analysemethoden bedienen, sprich über die Nutzung digitalisierter Quellen und digitaler Werkzeuge zum Auffinden und Verfassen von Literatur und Quellen hinausgehen.
  12. [31] Vgl. bspw. den Internetauftritt zu den digitalen Sammlungen der Stiftungen mit dem integrierten Francke-Portal als ein Ergebnis dieser digitalen Transformation: Digitale Sammlungen des Studienzentrums August Hermann Francke, Archiv und Bibliothek der Franckeschen Stiftungen, https://digital.francke-halle.de (07.03.2023).
  13. [32] Vgl. bspw. das von Katherine Faull geleitete Projekt Moravian Lives (Moravian Memoirs project, Moravian Lives – Tracing the Movements and History of Members of the Moravian Church (1750–2012), https://moravian.bucknell.edu/ (07.03.2023) ihr Story Map-Projekt (Faull, Katherine, Bucknell Story Map Project - Anna Nitschmann, https://arcg.is/1neqOm (07.03.2023)) sowie Michael McGuires Dissertation zu Sentiment Analysis: „Moravian Corpus Project. Sentiment Trendlines Across Narrative Time“ (McGuire, Michael, Moravian Corpus Project – Sentiment Trendlines Across Narrative Time, https://cl.indiana.edu/~mpmcguir/moravian/index.php (07.03.2023) aber auch das studentische Projekt „The Lost Village of Christian’s Spring“ um Scott Gordon: (Gordon, Scott; Harrigan, Stefan; Spolarich, Ian u.a., The Lost Village of Christian’s Spring, https://christiansbrunn.web.lehigh.edu (07.03.2023).
  14. [33] Vgl. für eine Übersicht der Projekte die Homepage des Lehrstuhls für Geschlechtergeschichte: Lehrstuhl für Geschlechtergeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Projektübersicht des Lehrstuhls für Geschlechtergeschichte, https://www.gw.uni-jena.de/fakultaet/historisches-institut/bereiche/geschlechtergeschichte (07.03.2023).
  15. [35] Vgl. ausführlicher dazu Prell, Martin, Moravians@Sea: A Website for Exploring and Experiencing Moravian Sea Voyages of the Eighteenth Century, in: Journal of Moravian History 22 (2), 2022, S. 178–186.
  16. [36] Vgl. für Näheres den Blog Moravian Knowledge Network (MKN) (Moravian Knowledge Network, MKN – Herrnhutische Wissensarchive, https://dhh.hypotheses.org (08.03.2023).
  17. [37] Vgl. bspw. die Bereitstellung der Zeitschrift „Nachrichten aus der Brüdergemeine“ (1819–1894) im Digitalen Wörterbuch der Deutschen Sprache (DWDS) (Digitales Wörterbuch der Deutschen Sprache, Veröffentlichung der Zeitschrift ,,Nachrichten aus der Brüdergemeine” (1819–1894), https://dhh.hypotheses.org/574 (08.03.2023).
  18. [38] Vgl. hierzu bspw. die Netzwerkforschung von Philipp Tögel, Lorene Heimerl, Katherine Faull, Matthias Schönhofer und Martin Prell.
  19. [39] Vgl. die Beiträge im Journal of Moravian History 22 (2), 2022 von Eyerly, Sarah, Reconstructing the Intangible Cultural Heritage of the Moravian Missions, in: Journal of Moravian History 22 (2), 2022, S. 187–193, Faull, Katherine, Digital Afterlives: Moravian Memoirs and the Age of Technology, in: Journal of Moravian History 22 (2), 2022, S. 206–212, Prell, Moravians@Sea, 2022, Sciuchetti Jr., Mark J., Mapping, Fieldwork, and the Moravian Archives, in: Journal of Moravian History 22 (2), 2022, S. 194–205, Burkholder, Jared S., Zebras in the Revolution?: Inspiring Discovery with Digital Moravians in the Classroom, in: Journal of Moravian History 22 (2), 2022, S. 171–177, Peucker, Paul, The Role of the Archives in a Digital World, in: Journal of Moravian History 22 (2), 2022, S. 157–162 und Wheeler, Rachel, Digital Moravians, in: Journal of Moravian History 22 (2), 2022, S. 150–156.
  20. [40] Vgl. für einen Überblick zur Digital Humanities-Forschung zur Pietismusgeschichte zudem auch Faull, Katherine, Digital Humanities, in: Breul, Wolfgang (Hrsg.), Pietismus Handbuch, Tübingen 2021, S. 11–18.
  21. [41] Reinhard, Wolfgang, Oligarchische Verflechtung und Konfession in oberdeutschen Städten, in: Maczak, Antoni (Hrsg.), Klientelsysteme im Europa der frühen Neuzeit, München 1988, S. 47–62.
  22. [42] Schütze, Wolfgang, Oligarchische Verflechtung und Konfession in der Reichsstadt Ravensburg 1551/52–1648: Untersuchungen zur sozialen Verflechtung der politischen Führungsschichten, Dissertation, Universität Augsburg, Augsburg 1981.
  23. [43] Ahnert, Ruth; Ahnert, Sebastian E., Protestant Letter Networks in the Reign of Mary I: A Quantitative Approach, in: ELH 82 (1), 2015, S. 1–34. Online: https://doi.org/10.1353/elh.2015.0000.
  24. [44] Ghetta, Marcello, Freundschaft und religiöse Netzwerke im frühen Christentum, in: Clemens, Lukas (Hrsg.), Gesellschaftliche Umbrüche und religiöse Netzwerke, 2014, S. 45–64.
  25. [45] Engl, Richard, Das Ende muslimischen Lebens im mittelalterlichen Süditalien: Netzwerkanalytische Überlegungen zu einer hundertjährigen Forschungsfrage, in: Clemens, Lukas (Hrsg.), Gesellschaftliche Umbrüche und religiöse Netzwerke, 2014, S. 119–154.
  26. [46] Nitschke, Christian, Netzwerkmanagement im Ostgotenreich: Die Verweigerung des konfessionellen Konflikts durch Theoderich den Großen, in: Clemens, Lukas (Hrsg.), Gesellschaftliche Umbrüche und religiöse Netzwerke, 2014, S. 87–118.
  27. [48] Vgl. bspw. die Beiträge Deicke, Aline, Networks of Conflict: Analyzing the Culture of Controversy of Polemical Pamphlets of Intra-Protestant Disputes (1548–1580), in: Journal of Historical Network Research 1 (1), 2017, S. 71–105. Online: https://doi.org/10.25517/jhnr.v1i1.8 und Bingenheimer, Marcus, The Historical Social Network of Chinese Buddhism, in: Journal of Historical Network Research 5 (1), 2021, S. 233–247. Online: https://doi.org/10.25517/jhnr.v5i1.119.
  28. [49] Vgl. dazu die genannte Forschung bei Marx, Christian, Forschungsüberblick zur Historischen Netzwerkforschung, in: Düring, Marten; Eumann, Ulrich; Stark, Martin u. a. (Hrsg.), Handbuch Historische Netzwerkforschung. Grundlagen und Anwendungen, 2016, S. 63–84 auf den Seiten 69–71 sowie 76.
  29. [50] Vgl. bspw. Elwert, Frederik, Social and semantic network analysis in the study of religions, in: Kerschbaumer, Florian; Keyserlingk-Rehbein, Linda von; Stark, Martin u. a. (Hrsg.), The Power of Networks: Prospects of historical network research, London, New York 2020, S. 172–186.
  30. [60] Etwa (für Nachlässe, Autographen und Verlagsarchive): Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Kalliope Verbundkatalog, https://kalliope-verbund.info/ (22.02.2023).
  31. [66] Vgl. Baumgarten, Marcus; Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Wolfenbütteler Digitale Bibliothek, 2022, https://web.archive.org/web/20230222164730/https://www.hab.de/digitale-bibliothek-wdb/ (22.02.2023).
  32. [71] Rusconi, Roberto; Borraccini, Rosa Marisa; Bono, Gianna Del u. a., Le biblioteche degli ordini regolari in Italia alla fine del secolo XVI, https://rici.vatlib.it (22.02.2023); Borraccini, Rosa Marisa; Granata, Giovanna; Rusconi, Roberto, A proposito dell’inchiesta della S. Congregazione dell’Indice dei libri proibiti di fine ’500 / The survey of the „Congregazione dell’Indice dei libri proibiti“ (Congregatio pro Indice Librorum Prohibitorum) at the end of the 16th Century, in: Il Capitale Culturale. Studies on the Value of Cultural Heritage 6, 2013, S. 13–45. Online: https://doi.org/10.13138/2039-2362/400.
  33. [73] So etwa im ansonsten unscheinbar-klassischen OPAC der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz: Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz, OPAC, http://pica1l.lhb.tu-darmstadt.de/IMPLAND=Y/SRT=YOP/LNG=DU////DB=STBMZ/ (22.02.2023). Was sich aus diesen Provenienzdaten machen lässt, zeigt Ottermann, Annelen, Woher unsere Bücher kommen. Provenienzen der Mainzer Stadtbibliothek im Spiegel von Exlibris, Mainz 2011 (Veröffentlichungen der Bibliotheken der Stadt Mainz). Online: http://eprints.rclis.org/17241/1/Ottermann_Woher_unsere_Buecher_kommen.pdf (08.12.2020).
  34. [76] Ähnlich Leo Baeck Institute for the Study of German-Jewish History and Culture, DIGIBAECK. Digital Collections at Leo Baeck Institute, https://www.lbi.org/collections/digibaeck/ (22.02.2023).
  35. [78] Vgl. Graff, Max, Tagungsbericht: Probleme digitaler Erfassung und Edition von Briefwechseln – Theologenbriefwechsel im Südwesten des Reichs in der Frühen Neuzeit (1550–1620), in: H-Soz-Kult, 24.05.2017. Online: https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-125776.
  36. [82] Vgl. auch das dort laufende Editionsprojekt zu der mit rund 10.000 Briefen außergewöhnlich umfangreich erhaltenen Korrespondenz Heinrich Bullingers, Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte; Universität Zürich, Bullinger Digital, https://www.irg.uzh.ch/de/bullinger-digital.html (22.02.2023).
  37. [84] Wilkinson, Mark D.; Dumontier, Michel; Aalbersberg, IJsbrand Jan u. a., The Fair Guiding Principles for Scientific Data Management and Stewardship, in: Scientific Data 3 (1), 15.03.2016, S. 160018. Online: https://doi.org/10.1038/sdata.2016.18 (20.02.2023).
  38. [85] Vgl. etwa die 2005 gegründeten niederländischen Data Archiving and Network Services (DANS), https://dans.knaw.nl (22.02.2023); oder der aus der 1967 gegründeten „Social Science Research Council Data Bank“ hervorgegangene University of Essex, UK Data Service, https://www.data-archive.ac.uk/ (22.02.2023).
  39. [86] Zu den sich häufenden Cyberangriffen auf Universitäten vgl. u.a. Weidlich, Luise, Die digitale Universität braucht eine Brandmauer, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.12.2022, S. 4.
  40. [88] Vgl. https://web.archive.org/web/20230218172706/https://bbf.dipf.de/de/recherchieren-finden/freie-digitale-sammlungen.
  41. [89] Vgl. https://web.archive.org/web/20230218173149/https://www.dipf.de/de/dipf-aktuell/apropos-dipf/cyberangriff-am-dipf-rueckblick-und-aktueller-stand.
  42. [92] Dumont, Stefan, correspSearch – Connecting Scholarly Editions of Letters, in: Journal of the Text Encoding Initiative 10, 2016. Online: https://doi.org/10.4000/jtei.1742.
  43. [95] Vgl. University of British Columbia/Vancouver, About the DRH, https://religiondatabase.org/landing/about/about-the-drh (22.02.2023); University of British Columbia/Vancouver, Overview of Polls, https://religiondatabase.org/landing/polls/overview-of-polls (22.02.2023).
  44. [99] Das „Internationale Abkürzungsverzeichnis für Theologie und Grenzgebiete“ schlüsselt in seiner dritten Auflage beispielsweise dreizehn verschiedene Abkürzungssysteme für biblische Bücher auf, vgl. Schwertner, Siegfried M. (Hrsg.), Internationales Abkürzungsverzeichnis für Theologie und Grenzgebiete, Berlin/Boston 2014, S. XXIX–XXX, https://doi.org/10.1515/9783110407273-006 (Paywall). Bekannt ist zudem die bereits in der Antike entstandene Abweichung bei der Zählung der Psalmen entsprechend der hebräischen („iuxta hebraeos“) bzw. der griechischen („iuxta LXX“) Texttradition. Zudem variiert die (erst im 16. Jahrhundert eingeführte) Verszählung der biblischen Bücher je nach verwendeter Ausgabe beziehungsweise Übersetzung zum Teil erheblich.
  45. [102] Siehe auch die Distributed Text Services (DTS), die als Nachfolgeprotokoll zu CTS konzipiert wurden, https://distributed-text-services.github.io/specifications/FAQ.html (15.02.2024).
  46. [103] Vgl. Tiepmar, Jochen; Heyer, Gerhard, The Canonical Text Services in Classics and Beyond, in: Berti, Monica (Hrsg.), Digital Classical Philology. Ancient Greek and Latin in the Digital Revolution, Berlin/Boston 2019 (Age of Access? Grundfragen der Informationsgesellschaft 10), S. 95–114. Online: https://doi.org/10.1515/9783110599572-007.
  47. [106] Vgl. Christensen, Michael Stenskjær; Witt, Jeffrey C.; Zahnd, Ueli, Reconceiving the Christian scholastic corpus with the scholastic commentaries and texts archive, in: Hutchings, Tim; Clivaz, Claire (Hrsg.), Digital Humanities and Christianity. An Introduction, Boston 2021 (Introductions to Digital Humanities – Religion 4), S. 47–75. Online: https://doi.org/10.1515/9783110574043 (30.06.2022); Zahnd, Ueli, Netzwerke, historisch und digital. Digital Humanities und die Mittlere und Neue Kirchengeschichte, in: Verkündigung und Forschung 65 (2), 2020, S. 114–123. Online: https://doi.org/10.14315/vf-2020-650207.
  48. [110] Bislang mit Bänden zum Buddhismus und zur Christentumsgeschichte: Veidlinger, Daniel (Hrsg.), Digital Humanities and Buddhism. An Introduction, 2019 (Introductions to Digital Humanities – Religion 1). Online: https://doi.org/10.1515/9783110519082 (21.02.2023); Hutchings, Tim; Clivaz, Claire (Hrsg.), Digital Humanities and Christianity. An Introduction, Boston 2021 (Introductions to Digital Humanities – Religion 4). Online: https://doi.org/10.1515/9783110574043 (30.06.2022); Zaagsma, Gerben; Stökl Ben Ezra, Daniel; Rürup, Miriam u. a. (Hrsg.), Jewish Studies in the Digital Age, 2022 (Studies in Digital History and Hermeneutics 5). Online: https://doi.org/10.1515/9783110744828 (21.02.2023).
  49. [113] Darunter „Controversia et Confessio“, die „Leichenpredigten der Frühen Neuzeit“ und „Die Schule von Salamanca“.
  50. [116] Darunter „Germania Sacra“, die „Papsturkunden des frühen und hohen Mittelalters“ oder die erste kritische Edition des koptischen Alten Testaments.
  51. [119] Eine Ausnahme ist Institute for Advanced Technology in the Humanities; University of Virginia, Projects, http://www.iath.virginia.edu/projects.html (22.02.2023).
  52. [122] Wolf: Eugenio Pacelli. Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte von 1917 bis 1929, https://www.pacelli-edition.de/ (07.02.2024).
  53. [127] Vgl. Wolf, Hubert; Resing, Volker, Die Briefe an den Stellvertreter. Ein Gespräch mit Hubert Wolf über den Paradigmenwechsel in der Forschung, in: Herder-Korrespondenz 75 (5), 2021, S. 17–20.
  54. [128] Zur Unterscheidung zwischen elektronischen Editionen, digitalen Editionen und Textarchiven vgl. u.a. Sahle, Patrick, Digitales Archiv – Digitale Edition. Anmerkungen zur Begriffsklärung, in: Stolz, Michael; Gisi, Lucas Marco; Loop, Jan (Hrsg.), Literatur und Literaturwissenschaft auf dem Weg zu den neuen Medien: eine Standortbestimmung, Zürich 2005 (Literaturwissenschaft und neue Medien 1). Online: http://www.germanistik.ch/publikation.php? %20id=Digitales_Archiv_und_digitale_Edition (22.02.2023).
  55. [130] Ebenso Leuchtturmprojekte wie das Corpus Coranicum und das Corpus Masoreticum. Vgl. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Corpus Coranicum, https://corpuscoranicum.de/ (02.03.2023); Universitätsbibliothek Heidelberg, Corpus Masoreticum, https://digi.ub.uni-heidelberg.de/corpusmasoreticum (22.02.2023).
  56. [133] Vgl. About the Journal | Temenos - Nordic Journal of Comparative Religion, https://journal.fi/temenos/about (14.02.2023).
  57. [137] Beall, Jeffrey, Predatory publishers are corrupting open access, in: Nature 489 (7415), 09.2012, S. 179–179. Online: https://doi.org/10.1038/489179a (14.02.2023).
  58. [139] Für eine allgemeine Auseinandersetzung mit MDPI über die konkrete Zeitschrift hinaus siehe Crosetto, Paolo, Is MDPI a predatory publisher?, Paolo Crosetto, 12.04.2021, https://paolocrosetto.wordpress.com/2021/04/12/is-mdpi-a-predatory-publisher/ (15.02.2023).
  59. [144] Erz, Hendrik, Academics on Mastodon, 14.02.2023 [3. November 2022]. Online: https://github.com/nathanlesage/academics-on-mastodon (15.02.2023).

Prof. Dr. Frederik Elwert forscht und lehrt am Centrum für Religionswissenschaftliche Studien der Ruhr-Universität Bochum. Dort vertritt er den Arbeitsbereich Digital Humanities und Religionswissenschaft. Er entwickelt digitale Infrastrukturen und Methoden im Kontext mehrerer Projekte, unter anderem dem Sonderforschungsbereich 1475 „Metaphern der Religion“.

Dr. Markus Müller ist Juniorprofessor für Historische Theologie der Fachgruppe Katholische Theologie an der Bergischen Universität Wuppertal. Für sein Habilitationsprojekt nutzt er Transkribus und Python, um Zensuren in lateinischen Drucken des 16. Jahrhunderts aufzuspüren.

Martin Prell ist studierter Historiker und Religionswissenschaftler. Seit 2019 ist er Digital Humanities-Koordinator und Data Scientist im Akademienprojekt „PROPYLÄEN - Forschungsplattform zu Goethes Biographica“. In seiner im Enstehen begriffenen Dissertation untersucht er das religiöse Netzwerk einer frühneuzeitlichen pietistischen Gräfin mit Methoden der historischen Netzwerkanalyse.

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Für Clio-online verfasst von:

Frederik Elwert / Markus Müller / Martin Prell

Prof. Dr. Frederik Elwert forscht und lehrt am Centrum für Religionswissenschaftliche Studien der Ruhr-Universität Bochum. Dort vertritt er den Arbeitsbereich Digital Humanities und Religionswissenschaft. Er entwickelt digitale Infrastrukturen und Methoden im Kontext mehrerer Projekte, unter anderem dem Sonderforschungsbereich 1475 „Metaphern der Religion“.

Dr. Markus Müller ist Juniorprofessor für Historische Theologie der Fachgruppe Katholische Theologie an der Bergischen Universität Wuppertal. Für sein Habilitationsprojekt nutzt er Transkribus und Python, um Zensuren in lateinischen Drucken des 16. Jahrhunderts aufzuspüren.

Martin Prell ist studierter Historiker und Religionswissenschaftler. Seit 2019 ist er Digital Humanities-Koordinator und Data Scientist im Akademienprojekt „PROPYLÄEN - Forschungsplattform zu Goethes Biographica“. In seiner im Enstehen begriffenen Dissertation untersucht er das religiöse Netzwerk einer frühneuzeitlichen pietistischen Gräfin mit Methoden der historischen Netzwerkanalyse.