Was ist eine Karte? Als gemeinsame Definition für alte und aktuelle Karten hat sich die vergleichsweise offene, von John Brian Harley und David Woodward im ersten Band der History of Cartography publizierte weitgehend durchgesetzt: „Maps are graphic representations that facilitate a spatial understanding of things, concepts, conditions, processes, or events in the human world.”[1]
Eine moderne Unterscheidung teilt Karten nach Kartenarten und Kartentypen: Kartenarten beziehen sich vorwiegend auf Karteninhalte. Grob unterscheidet man topographische Karten, wie sie vorwiegend seit dem 18. Jahrhundert aus militärischem Bedarf entstanden und sich im 19. Jahrhundert aufgrund ihrer meist auf Vermessung beruhenden Lagerichtigkeit als Grundlage für viele Bereiche des täglichen Lebens, der Verwaltung und der Wissenschaften als praktisch etablierten. Sie zeigen die bauliche Situation, Gewässer, Geländeformen, Vegetation etc.
Dagegen stellen thematische Karten georäumliche Themen nichttopographischer Art dar. Sie entwickelten sich insbesondere in wissenschaftlichen Kreisen und visualisieren meist auf einer (vereinfachten) topographischen Basiskarte aufbauende Themen aus den verschiedensten Bereichen des Natur-, Wirtschafts-, Sozial- und Kulturraumes.
Kartentypen unterteilen sich aufgrund ähnlicher Merkmale von Karten, wie „z.B. nach der Entstehungszeit, Autorenschaft (z. B. amtlich, privat), Wahrnehmbarkeit (z. B. visuell, auditiv, taktil), Maßstab (z. B. groß, mittel, klein), Thema (z. B. Wanderkarten, historische Karten) oder Grad der Interaktivität.“[2]
Die Frage der Abgrenzung alter Karten von anderen Karten, graphischen Medien, künstlerischen Darstellungen und Texten ist nicht abschließend geklärt. Eine zeitliche Trennung lässt sich über den Begriff der veralteten Karte ziehen, wobei letztlich auch aktuelle Karten nie zu hundert Prozent den Zustand zum Augenblick der Betrachtung wiederspiegeln können. Obwohl ein wesentliches Charakteristikum von Karten die zwei- oder dreidimensionale Anordnung von Information ist, wurde in letzter Zeit mehrfach versucht, rein textliche Quellen mit räumlicher Information als Karten zu bezeichnen. Eine klare Grenze zwischen Karten, Vogelschaudarstellungen und (topografischen) Ansichten oder Veduten ist allein über den Blickwinkel der Aufnahme / Konstruktion kaum möglich. Die Abgrenzung gegen rein künstlerische Stadt- und Landschaftsdarstellungen lässt sich über die Forderung nach einer räumlichen Informationsabsicht anstreben, in der Praxis aber teilweise schwer greifen.
Für die Geschichtswissenschaften bieten sich drei Zugänge zum Thema Karte beziehungsweise Kartographie an. Zunächst die interdisziplinäre Erforschung alter Karten und der kartographischen Prozesse und Kontexte, die unter dem Begriff Kartographiegeschichte zusammengefasst werden. Zweitens die alte Karte als direkte Quelle für verschiedenartige nichtkartographische Forschungen, die umgewandelt in digitale Geodaten auch als Grundlage der Digital Humanities Anwendung finden. Der dritte Ansatz umfasst die Geschichtskarten, die als thematische Karten bewusst Zustände der Vergangenheit abbilden.
Obgleich sich der Begriff Kartographie erst in der Neuzeit entwickelt hat, erstellten Menschen schon in prähistorischen Kulturen kartographische Darstellungen ihrer Umwelt.[3] Die Kartographiegeschichte beschäftigt sich mit der Beschreibung von Karten, Atlanten, Globen, Reliefs, Panoramen, ihrer Herstellung, ihren Autoren, ihrer Verbreitung und Nutzung, aber auch mit ihrer Wirkungsweise, Bedeutung und Befangenheit im jeweiligen kulturellen, zeitlichen, machtpolitischen, sozialen und wirtschaftlichen Kontext. Aufgrund der notwendigen sprachlichen oder kartographisch-mathematischen Fachkenntnisse ist eine Spezialisierung in die Geschichte der prähistorischen, antiken, mittelalterlichen und neuzeitlichen Kartographie sowie auf die Kartographie verschiedener außereuropäischer Kulturen erkennbar. Allerdings werden gerade in letzter Zeit die Kontinuitäten und der transkulturelle Austausch stärker herausgestellt.
Seit 1987 erscheint die auf sechs Teile in zwölf Bänden angelegte History of Cartography, die unter der Herausgeberschaft von Brian Harley und David Woodward begonnen wurde und jetzt von Matthew Edney betreut wird; für alle Teile, außer den noch nicht erschienen Bänden zum 19. Jahrhundert (Teil 5) ist ein freier PDF-Download verfügbar. Natürlich ist die Kartographiegeschichte auch im deutschsprachigen Raum nicht zuletzt in der Nachfolgediskussion von Karl Schlögels Werk „Im Raume lesen wir die Zeit“ Gegenstand historischer Forschung, auch wenn das Themenfeld hierzulande eher als randständig wahrgenommen wird.[5]
Die meisten kartographiegeschichtlichen Arbeiten basieren auf einer Auswertung alter Karten, aber auch textlicher und bildlicher Quellen. Eine einheitliche oder zentralisierte Sammlung dieser Quellen in digitalisierter Form existiert nicht (siehe Teil 2).
Alte Karten können für viele historische Forschungen als Quelle zur Klärung räumlicher Fragen und Verteilungen herangezogen werden. Hierbei ist zu beachten, dass die Intention der Kartenautoren nicht in allen Fällen auf eine möglichst realistische Wiedergabe des zeitgenössischen Landschaftszustandes etc. ausgerichtet war. Eine unserer modernen Erwartungshaltung an Karten entsprechende Kartographie findet sich zumeist erst bei den oft militärischen Landesaufnahmen ab dem 18. Jahrhundert beziehungsweise den gelegentlich älteren Katasteraufnahmen kleinerer Gebiete. Mit zunehmenden Vereinheitlichungen von Signaturen, Nullmeridianen etc. im 19. Jahrhundert steigt die unmittelbare Vergleichbarkeit mit modernem Kartenmaterial. In jedem Fall ist eine quellenkritische Herangehensweise unerlässlich.
Die militärischen Landesaufnahmen des 18. und 19. Jahrhunderts liegen vielfach aus Geheimhaltungsgründen nur in einem oder wenigen Manuskriptexemplaren vor. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte sich in den meisten europäischen Staaten die Überzeugung durch, dass durch eine Veröffentlichung mehr für Verwaltung, Wirtschaft, aber auch das Militär selbst gewonnen werden könne, als ihre Geheimhaltung Gefahren abwehre. Im deutschen Sprachraum sind diese vielblättrigen und mit Maßstäben zwischen 1:25.000 und 1:75.000 sehr detaillierten flächendeckenden Kartenwerke im Original in den großen Kartensammlungen verfügbar und oft über die staatlichen Vermessungsbehörden als Reprint oder digital erhältlich. In neuerer Zeit sind georeferenzierte, blattschnittfreie digitale Bearbeitungen alter Landesaufnahmen für die Integration in Webmapservices erstellt worden. Beispielsweise die Sächsischen Meilenblätter im Sachsenatlas. Vor allem in Vektorgraphiken überführte beziehungsweise in ihre Bestandteile/Geodaten zerlegte Karten können in Geoinformationssysteme oder in Projektumgebungen der Digital Humanities integriert und ausgewertet werden. Für speziellere Fragestellungen sind gegebenenfalls Stadtpläne oder thematische Karten als Quellen heranzuziehen.
Geschichtskarten sind thematische Karten, die zum Zeitpunkt der Kartenherstellung bereits deutlich in der Vergangenheit liegende Zustände mit kartographischen Mitteln darstellen sollen.[7] Reine Geschichtskarten gibt es seit dem späten 16. Jahrhundert. Allerdings enthalten bis ins 19. Jahrhundert viele geographische Karten einzelne historische Ereignisse. Auch aus diesem Grund zeigen alte Karten selten ein ähnliches Bild wie moderne Geschichtskarten zur gleichen Epoche. Beispielsweise sind Karten, die alle preußischen Territorien im 18. Jahrhundert oder alle Habsburgischen Länder zeigen, sehr selten, da die geographischen Interessen eher auf die traditionellen Territorien als auf die aktuelle politische Lage mit ihren dynastischen Zugehörigkeiten ausgerichtet waren.
Auch für Geschichtskarten gibt es keine zentrale Sammlung – weder im deutschsprachigen Raum noch international. Bei der Verwendung dieser Karten ist meist das Urheberrecht zu beachten. Darüber hinaus ist die Beschäftigung mit der Geschichtskarte als Publikationsform historischer Forschung und die Zuarbeit bei der Erstellung derselben als Aufgabengebiet der Geschichtswissenschaft zu nennen. Ein relevantes Projekt ist am Historischen Institut der Universität Gießen angesiedelt, während das beim Leipziger Leibniz-Institut für Länderkunde angesiedelte Projekt DigiKAR als Werkstatt konzipiert ist.
Die Kartographiegeschichte wird traditionell interdisziplinär beforscht. Abgesehen von einem Lehrstuhl an der Universität in Amsterdam gibt es in Mitteleuropa allerdings keine allein der Kartographiegeschichte gewidmeten Institute, sondern nur einzelne aktive Universitätsangehörige und WissenschaftlerInnen. Die Deutsche Gesellschaft für Kartographie unterhält eine Kommission Geschichte der Kartographie, die in zweijährigem Rhythmus Kartographiehistorische Colloquien veranstaltet. Daneben finden besonders von kulturwissenschaftlicher Seite organisierte Fachtagungen mit weniger ausgeprägter Institutionalisierung statt.
International werden die größten Fachtagungen von Imago Mundi CIO als International Conference on the History of Cartography organisiert. Kleinere Veranstaltungen finden im Rahmen der International Cartographic Association - Comission on the History of Cartography und der International Society for the History of the Map statt. Eine internationale Übersicht über kartographiehistorische Tagungen gibt die von John Docktor gepflegte Seite.
An Universitäten und Forschungseinrichtungen beschäftigen sich neben den Historischen Grundwissenschaften und der Fachdidaktik auch die Forschung zu historischen Bildungsmedien mit Karten als Quellen und mit Geschichtskarten.[15]
Den umfassendsten digitalen Einstieg in die Geschichte der Kartographie bietet das internationale Portal Map History / History of Cartography mit teilweise kommentierten Hinweisen. Ein Portal mit einer Fokussierung auf Projekte deutschsprachiger Forschungseinrichtungen und Forschungsschwerpunkte zur Kartographiegeschichte ist aufgrund der Heterogenität der Forschungsthemen und Forschungsträger nicht existent. Andererseits bietet die IKAR-Altkartendatenbank eine international einmalige Datenbank zu gedruckten Kartenbeständen namhafter Bibliotheken. Das internationale kartographische Schrifttum ist in der Bibliographia Cartographica zusammengestellt, deren Online-Ausgabe die seit 1989 erschienene Fachliteratur enthält. Retrospektiv werden inzwischen online frei zugängliche Publikationen erfasst.
Online verfügbare Zeitschriftenliteratur ist gleichfalls über das Portal Elektronische Zeitschriftenbibliothek recherchierbar, ein eigenes Fachgebiet Kartographie besteht in diesem nicht, eine Recherche nach dem Schlagwort Kartographie ist in der erweiterten Suche möglich, eine Separierung der Zeitschriften zur Geschichte der Kartographie dagegen nicht. Auch die 1997 von Robert W. Karrow zusammengestellte Concise Bibliography of the History of Cartography ist inzwischen online verfügbar.
Für mittelalterliche Karten sind im Normalfall Handschriftenabteilungen wie die der Bayerischen Staatsbibliothek München oder der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien anzusprechen. Die (mehrheitlich gedruckten) Karten des 15. bis 17. Jahrhunderts finden sich dagegen in den Kartensammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien, der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, der Bayerischen Staatsbibliothek München und der Staatsbibliothek zu Berlin. Für Karten des 18. Jahrhunderts tritt noch die Kartensammlung der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen und die Sammlung Ryhiner hinzu, während für das 19. und 20. Jahrhundert neben der großen Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin, die Sammlung Perthes Gotha mit den Beständen dieses wichtigen historischen Verlages relevant sind.
Landes- bzw. Staatsarchive[30] größerer historisch bedeutender Flächenstaaten oder von Städten verwalten zumeist ebenfalls umfangreiche und wichtige Kartenbestände, die sich gewöhnlich auf diese Territorien beschränken, während Katasterkarten in den Stadt- bzw. Kreisarchiven aufbewahrt werden. Ein Engagement dieser Staaten im Ausland kann aber auch zu vielleicht überraschenden Beständen führen, wie beispielsweise die Karten zum Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, die über die an Großbritannien vermieteten hessischen Truppen ins Hessische Staatsarchiv Marburg gelangten.
Der Erschließungszustand in Archiven ist jedoch sehr heterogen, da viele Karten als Beilage zu Prozessakten erhalten sind, die bislang nicht gänzlich erfasst worden sind Vgl. Baumann, Anette, Karten vor Gericht. Augenscheinkarten der Vormoderne als Beweismittel, Darmstadt 2022.. Hervorzuheben sind das Bundesarchiv mit seinen an verschiedenen Standorten aufgeteilten Sammlungen[34] und das Österreichische Staatsarchiv Wien mit dem Kriegsarchiv.
Die digitale Bereitstellung von Karten hängt aufgrund der Größe der Vorlagen und der daraus resultierenden Probleme beim Scannen und der Wiedergabe deutlich hinter der Zahl digitalisierter Texte her. Strategische Absprachen zwischen relevanten Einrichtungen sind bisher nicht zustande gekommen. In Deutschland werden bislang nur regional begrenzte Sammlungen digital angeboten: Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden hat für das Land Sachsen relativ große Teile ihres Bestandes im Kartenforum Sachsen online gestellt. Für Bayern wird eine Auswahl im Portal Bavarikon angeboten, für Westfalen bietet das Internet-Portal „Westfälische Geschichte“ des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe Karten an. Es ist zu erwarten, dass auf der Ebene der Bundesländer oder historischer Kulturräume, wie beispielsweise dem Oberrheingebiet[39], weitere Quellensammlungen digital angeboten werden.
International gibt es eine große Zahl von Angeboten mit digitalen alten Karten. Eine reichhaltige Übersicht bietet die vom ehemaligen Leiter der Kartenabteilung der British Library Tony Campbell geführte Website Map History / History of Cartography. THE Gateway to the Subject. Besonders bewährt hat sich die frei zugängliche Seite des amerikanischen Sammlers David Rumsey, der eines der umfangreichsten digitalen Angebote zu alten Karten zur Verfügung stellt.
Viele Karten lassen sich allerdings auch über die Bildersuche von Web-Browsern finden. Karten, die als Beilagen in Büchern eingebunden wurden, sind oft gefaltet und werden daher beispielsweise von Google Books nicht zufriedenstellend erfasst. Dagegen stehen im Projekt GeoPortOst ausschließlich „versteckt“ erschienene Karten Ost- und Südosteuropas im Fokus.
Für modernere Geschichtskarten greifen vielfach die Einschränkungen des Urheberrechts, genauer, des Nutzungsrechts. Wie bei Karten des 20. Jahrhunderts allgemein können viele Einrichtungen den Aufwand der Prüfung der Gemeinfreiheit nicht leisten und stellen Material, das jünger als circa 100 Jahre ist, nur in Ausnahmefällen ins Netz.
Digital erstellte frei zugängliche Geschichtskarten, besonders für den deutschen Raum, bietet das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz. Für den europäischen Raum werden der Digitale Atlas zur Geschichte Europas seit 1500 mit zum Teil interaktiven Karten oder die Zusammenstellung von Geschichtskarten in Jahrhundertschritten im Euratlas angeboten.
Über die Geschichte des Vermessungswesens informiert der Förderkreis Vermessungstechnisches Museum, insbesondere über die Entwicklung der Instrumente.
Unter den inzwischen auch online verfügbaren historischen Ortsverzeichnissen ist zuerst Orbis Latinus zu nennen. Das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde hat ein Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen publiziert. Für ehemals zum Deutschen Reich gehörige Gebiete stellt das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie einen Onlinedienst Historische Ortsnamen bereit. Das Herder-Instituterstellt derzeit eine Datenbank, die auf mehrere Geodaten-basierte historische Ortsnamensverzeichnisse zugreift.
Die Geschichte der Globen und der globenverwandten Instrumente (zum Beispiel Tellurien, Planetarien) wird als spezieller Zweig der Kartographiegeschichte betrieben. Die Arbeiten werden von der Internationalen Coronelli-Gesellschaft für Globenkunde gebündelt, die auch spezielle Symposien ausrichtet. Herausragende Sammlungen alter Globen finden sich im Globenmuseum in Wien, im Mathematisch-Physikalischen Salon in Dresden, im Germanischen Nationalmuseum und für deutsche Globen nach 1800 in der Kartenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin.
Für die Bestimmung der Genauigkeit alter Karten und deren mathematischen Parametern (zum Beispiel Maßstab) sowie der Darstellung der entsprechenden Fehler durch unterschiedliche Methoden wurde das frei verfügbare Programm MapAnalyst entwickelt. Einen Überblick gibt ein Aufsatz des Urhebers Bernhard Jenny.[57]
Zur Georeferenzierung und Transformation vielblättriger alter Landesaufnahmen in heutige geodätische Muster sind – neben der Digitalisierung und Präsentation von Karten im Internet – in den letzten Jahren vermehrt Anstrengungen unternommen worden. Ziel ist eine blattschnittfreie Darstellung durch die Einbindung in Webmapservices. Liegen mehrere Zeitschnitte alter Landesaufnahmen desselben Gebietes vor, so ist auch eine chronologische Wiedergabe möglich. Neben den oben erwähnten Sächsischen Meilenblättern sind derartige Angebote auch in den Geoportalen BayernAtlas oder im BrandenburgViewer zu finden. Über die notwendigen Arbeitsschritte zur Georeferenzierung der Schmettauschen Landesaufnahme für Brandenburg informiert der Beitrag von Jörg Schröder.[60] Gleichfalls sind alte Landesaufnahmen des Habsburger Reiches und der Schweiz im Netz.
Zur Verbesserung der Suchmöglichkeiten und Nutzung von Karten werden graphische Rechercheinstrumente auf Bildschirmkarten entwickelt, die durch eine schnelle und intuitive Handhabung auch altes Kartenmaterial anbieten. Hervorzuheben sind das Projekt Old Maps online und der noch im Aufbau befindliche Kartenspeicher. Auch die Leistungsfähigkeit von Viewern wird immer weiter optimiert, die die oft sehr großen Dateien zunehmend besser verarbeiten können. Das Online-Angebot für alte Karten ist somit auf einem guten Weg neue Services zu etablieren, die das Arbeiten mit der Materie befördern und eine Intensivierung erwarten lassen.
Bollmann, Jürgen; Koch, Wolf Günther, Lexikon der Kartographie und Geomatik, Bd. 1–2, Heidelberg 2002.
Harley, John Brian; Woodward, David; Edney, Mathew H. (Hrsg.), The History of Cartography, Vol. 1–6, Chicago 1987–.
Schiewe, Jochen, Kartographie. Visualisierung georäumlicher Daten, Berlin 2022.
Dr. Markus Heinz ist Historiker und stellvertretender Leiter der Kartenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin-PK. Forschungsinteressen: Geschichte der Kartographie; besonders der Geschichte der deutschen Globenproduktion und kartographischer Spiele.
Wolfgang Crom ist Geograph und Leiter der Kartenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin-PK und Leiter der Kommission Kartenkuratoren der Deutschen Gesellschaft für Kartographie.