Wilfried Enderle, Clio-Guide: USA, in: Clio Guide – Ein Handbuch zu digitalen Ressourcen für die Geschichtswissenschaften, hrsg. von Silvia Daniel, Wilfried Enderle, Rüdiger Hohls, Thomas Meyer, Jens Prellwitz, Claudia Prinz, Annette Schuhmann, Silke Schwandt, 3. erw. und aktualisierte Aufl., Berlin 2023–2024, https://doi.org/10.60693/37fr-ye04

1. Digital History in den USA

Amerikanische Historikerinnen und Historiker gehörten zu den Pionieren der Digital History.[1] Bereits 1994 gründete Roy Rosenzweig das Center for History and New Media an der George Mason University; in seinem 2006 zusammen mit Dan Cohen publizierten Buch Digital History wurde erstmals eine – auch heute noch lesenswerte – Bilanz der frühen Aktivitäten in diesem neuen Forschungsfeld gezogen.[3] Fünf Jahre später erschien im Netz ein Sammelband zum Thema Writing History in the Digital Age, herausgegeben von Kristen Nawrotzki und Jack Dougherty, eine born digital und open access zugängliche Publikation, der freilich zwei Jahre später noch eine herkömmliche gedruckte Ausgabe folgte.[4] Und auch in den beiden renommiertesten Fachzeitschriften der amerikanischen Geschichtswissenschaft, der American Historical Review (AHR) wie dem Journal of American History (JAH), gab es immer wieder Beiträge zur Digital History[5]; die AHR führte 2016 eine eigene Rubrik Digital Primary Resources ein, in der einschlägige Websites kurz beschrieben werden.

Parallel zu den Aktivitäten einzelner Historikerinnen und Historiker und denen der großen Fachgesellschaften begannen Bibliotheken, Archive, Museen oder Historical Societies zahlreiche Digitalisierungsprojekte. Eines der ersten Leitprojekte hatte die Library of Congress bereits Ende der 1980er Jahre in Angriff genommen: Das American Memory Project, dem zahlreiche weitere Digitalisierungsvorhaben anderer Einrichtungen folgten.[6] Dazu kommt, dass die frühe gesellschaftliche Akzeptanz des World Wide Web als Medium auch von der Public History aufgegriffen wurde und jenseits des spezialisierten akademischen Diskurses Websites entstanden, die die Geschichte der USA in Form digitalisierter Quellen, Essays, Podcasts oder Videos einer breiteren Öffentlichkeit vermitteln.

1.1 Frühe Pilotprojekte der 1990er Jahre

Schon 1991, während die Library of Congress ihr American Memory Project betrieb, begann der Historiker Edward L. Ayers mit Überlegungen, seine Forschungen zur Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegs über eine Website zugänglich zu machen. 1993 wurde Valley of the Shadow begründet, eine Website, die Quellen und Daten zu zwei Counties, eines der Nord- und eines der Südstaaten, zugänglich macht. Ayers war damit einer der Ersten, der den Typus einer thematischen, auf ein spezifisches historisches Thema fokusierten Website, über die primär Quellenmaterial digital aufbereitet und frei über das Netz angeboten wird, als Publikationsform realisierte. Aus diesen Projekterfahrungen heraus gründete er zusammen mit William G. Thomas III. 1998 das bis 2005 bestehende Virginia Center for Digital History.[8] Den umgekehrten Weg war Roy Rosenzweig gegangen, der zuerst das Center for History and New Media etablierte, bis heute einer der institutionellen Leuchttürme der Digital History in den USA, und dann sukzessive eine ganze Reihe thematischer Websites und digitale Tools aufbauen und entwickeln ließ.

Ein weiteres frühes und bis heute existierendes Unternehmen ist das 1993 an der State University of Michigan begründete H-Net, das Humanities and Social Sciences Network eine Infrastruktur für digitale Fachkommunikation, die thematisch zwar über die Geschichtswissenschaften hinausreicht, aber doch stark von amerikanischen Historikerinnen und Historikern geprägt ist.

Auch das Thema des digitalen Publizierens in den Geschichtswissenschaften wurde in den USA bereits in den 1990er Jahren adressiert. Eines der ersten Leitprojekte war Gutenberg-e, das 1999 von der American Historical Associaton (AHA) auf Anstoß von Robert Darnton in Kooperation mit der Columbia University Press ins Leben gerufen wurde. Insgesamt 36 als erstklassig bewertete Dissertationen wurden darüber genuin digital publiziert, freilich kein tragfähiges Finanzierungsmodell gefunden.[11] Parallel dazu organisierte der American Council of Learned Societies das vormalige History Ebook Project, das – wie Gutenberg-e – von der Andrew W. Mellon-Foundation anschubfinanziert worden war und mittlerweile als ACLS Humanities E-Book über 2.000 klassische, retrodigitalisierte Monografien in digitaler Form anbietet; freilich nicht kostenfrei, sondern als kommerzielle E-Books nur über Subskriptionen von Bibliotheken.

1.2 Verbände und Forschungsinstitutionen

Die Berufsverbände haben sich, wie bereits diese Beispiele zeigen, schon früh mit Themen der Digital History auseinandergesetzt, insbesondere auch die AHA, die American Historical Association. Unter den verschiedenen Berufsverbänden, der 1907 gegründeten Organization of American Historians der 1940 gegründeten American Association for State and Local History und dem jüngeren, erst seit 1979 bestehenden National Council of Public History, ist die AHA als ältester, seit 1884 existierender Berufsverband in diesem Feld mit am aktivsten. Auch wenn es nicht gelang, das Flaggschiff der amerikanischen Geschichtswissenschaft, die American Historical Review, in Open Access zu überführen, hat die AHA das Thema Digital History weiterhin auf ihrer Agenda.[17] Insbesondere in den Perspectives on History wird regelmäßig über Entwicklungen auf dem Feld der Digital History berichtet.

Neben Robert Darnton und anderen Vorsitzenden hatte daran nicht zuletzt auch Roy Rosenzweig (1950–2007) als Vizepräsident der AHA seinen Anteil. Seit seinem frühen Tod vergibt die AHA in Kooperation mit dem Roy Rosenzweig Center for History and New Media auch jährlich den „Roy Rosenzweig Prize in History and New Media” to honor and support work on a creative and freely available new media project, and in particular for work that reflects thoughtful, critical, and rigorous engagement with technology and the practice of history.” Wie wichtig für die AHA das Thema war, unterstrich William Cronon, der im Januar 2012 nach seiner Wahl zum Präsidenten der AHA feststellte: „[…] I knew from the outset that fostering conversations about the impact of the digital revolution on the practice of history would be among my highest priorities.“[20]

1.3 Archive und Bibliotheken

Bibliothekare und Archivare haben mit ihren Digitalisierungsprojekten wesentlich zur Begründung und zum Aufschwung der Digital History beigetragen.[21] Eine wichtige Rolle hat in der Anfangsphase zweifelsohne die Library of Congress gespielt – das American Memory Project wurde bereits erwähnt; Making of America der Bibliotheken der University of Michigan und der Cornell University ist ein weiteres frühes Beispiel für den Aufbau einer “… digital library of primary sources in American social history from the antebellum period through reconstruction.” Entscheidend war indes, dass die frühen Pilotprojekte zahlreiche Nachfolger fanden.

Eine Vorstellung von der Breite der Entwicklung erhält man erst dann, wenn man sich bewußt macht, dass über die großen nationalen Institutionen, wie die Library of Congress, die National Archives oder die Bibliotheken der großen Forschungsuniversitäten, von Harvard über Yale, Princeton, Chicago bis Stanford und Berkeley hinaus, in vielen Bundesstaaten auch State Archives, State Libraries, Historical Societies und Museen und nicht zuletzt zahlreiche kleinere Universitäten und Colleges sich dem Reigen der Digitalisierungsprojekte anschlossen. Die regionalen Hubs der Digital Library of America, die ja selbst wiederum viele kleinere Projekte bündeln, vermögen einen Eindruck von der Breite der Entwicklung zu geben; ebenso wie verschiedene regionale Gateways – als ein Beispiel sei Calisphere genannt, ein Portal zu den digitalen Sammlungen kalifornischer Archive, Bibliotheken und Museen.

1.4 Public History

Nicht unterschätzen sollte man auch die Bedeutung der Public History für die Hausse der seit den 1990er Jahren allerorten sich verbreitenden Digitalisierungsprojekte und thematischen Websites.[25] Schon das American Memory Project der Library of Congress richtete sich zunächst nicht primär an ein akademisches Publikum, sondern an eine breitere Öffentlichkeit, insbesondere auch an High Schools und Colleges. Die rasche institutionelle Etablierung von Public History-Programmen an amerikanischen Universitäten seit Ende der 1970er Jahre[26] verband sich Anfang der 1990er Jahre mit der Rezeption des Web als Medium durch die amerikanische Gesellschaft. Digitale Formate passten damit kongenial zu den Zielen der Public History, wissenschaftlich fundierte Geschichtsschreibung einem breiteren Publikum zu vermitteln.[27] Insbesondere Digitalisierungsprojekte an State Libraries oder Museen hatten von Anfang an eine Öffentlichkeit jenseits der Universitäten im Blick. Zugleich wird bei frei zugänglichen Websites die Grenze zwischen den verschiedenen Öffentlichkeiten ohnehin durchlässiger. Valley of the Shadow richtete sich im Grunde an ein akademisches wie auch an ein außeruniversitäres, an Regionalgeschichte interessiertes Publikum.

Ideal geeignet für die Zwecke der Public History waren und sind zudem partizipative digitale Formen des Web 2.0. Die 2011 gegründete not-for-profit organisation Historypin ist ein Beispiel dafür wie Ergebnisse von Digitalisierungsprojekten, in diesem Fall von Photos mit lokaler historischer Bedeutung, im Zusammenspiel mit einzelnen interessierten Nutzern öffentlich aufbereitet werden können. Crowdsourcing-Projekte, bei denen Nutzer Quellentexte transkribieren können, wie Papers of the War Department 1784–1800 oder DIY History der University of Iowa Libraries, zeigen das Potential der Verbindung von Public History und digitalen Medientechnologien.

2. Digitale Ressourcen zur Geschichte der USA

2.1 Recherche

2.1.1 Portale

Es gibt zur amerikanischen Geschichte eine Fülle an digitalen Ressourcen, es gibt aber kein zentrales Portal, das als primärer Einstieg für die Recherche wie als Gateway zu zentralen digitalen Ressourcen dienen kann. Das hängt nicht zuletzt mit der wissenschaftspolitischen Infrastruktur zusammen, die in den USA traditionell die Autonomie der Universitäten und anderer Institutionen betont, auch wenn es seit den 1930er Jahren und mit zunehmender Intensität vor allem seit den 1960er Jahren nach der Gründung des National Endowment for Humanities im Jahr 1965 auch verstärkt nationale wissenschaftspolitische Aktivitäten gab und gibt.

Auch wenn es nicht eine Anlaufstelle gibt, die Recherchefunktionen zusammenfasst, so bietet doch die Website der American Historical Association erste Informationen, nicht zuletzt ein Directory of History Departments and Organizations amerikanischer Universitäten, mit Remote Teaching Resources sowie den Digital History Resources auch selektive Verzeichnisse digitaler Quellensammlungen. Nützlich für diejenigen, die nach regionalgeschichtlichen Informationen suchen, ist eine Übersicht über Digital Portals to State History der Library of Congress.

2.1.2 Fachbibliographien

1991 haben die 1902 begründeten Writings on American History, die von der AHA für das Fach herausgegebene gedruckte Bibliographie, ihr Erscheinen eingestellt.[37] Seitdem ist die seit 1964 vom Verlag ABC-Clio publizierte und 2007 von EBSCO Publishing erworbene Fachbibliographie America: History & Life konkurrenzlos. Ausgewertet werden ca. 1.600 Fachzeitschriften, darunter auch ca. 150 Open Access-Zeitschriften, wobei über eine Verlinkung zu digitalen Ausgaben von Fachzeitschriften zum Teil auch der direkte Zugriff auf die Volltexte von Aufsätzen möglich ist. America: History & Life ist damit zweifelsohne eines der primären Rechercheinstrumente für Fachliteratur. Da es sich um ein Produkt eines kommerziellen Verlages handelt, haben indes Historikerinnen und Historiker nur dort Zugriff, wo ihre Universitätsbibliotheken die Datenbank subskribiert haben.[39]

2.1.3 Bibliotheken und Bibliothekskataloge

Neben dieser zentralen Fachbibliographie können ergänzend, insbesondere für die Recherche nach Spezialsammlungen und älterer Literatur mit Quellencharakter, auch Online-Kataloge von Bibliotheken genutzt werden.[40] Mit dem WorldCat von OCLC, dem weltweit größten bibliothekarischen Verbundkatalog, gibt es auch eine Datenbank, in der weitgehend die Katalogdaten aller wissenschaftlich relevanten Bibliotheken der USA – und auch darüber hinaus – enthalten sind. Der WorldCat ist damit indes weniger für thematische Recherchen geeignet als für die Ermittlung der Standorte einzelner Titel. Es kann sich daher durchaus lohnen, in den Online-Katalogen und Discovery-Systemen einzelner Bibliotheken zu suchen, zumal es in den USA eine reiche Landschaft wissenschaftlicher Bibliotheken gibt. Das Flaggschiff stellt zweifelsohne die Library of Congress dar, die de facto als amerikanische Nationalbibliothek fungiert. Daneben wären die großen Forschungsbibliotheken amerikanischer Universitäten zu nennen: Harvard, Columbia, Yale, Princeton, Chicago, Stanford oder Berkeley seien als einige der bekannteren beispielhaft hervorgehoben. Auch einige der großstädtischen Public Libraries, wie zum Beispiel die New York Public Library, gehören in diesem Kontext erwähnt.

Dazu kommen einige Spezialbibliotheken zur amerikanischen Geschichte. Zur Geschichte der Frühen Neuzeit wie der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kann die American Antiquarian Society, A National Research Library of American History, Literature & Culture through 1876, genannt werden sowie die 1887 in Chicago gegründete Newberry Library oder die 1919 gegründete Huntington Library in Kalifornien, die sich neben der frühneuzeitlichen Geschichte auch der Geschichte des amerikanischen Westens widmet. Für amerikanische Regionalgeschichte sei noch pauschal auf die State Libraries und die Historical Societies der jeweiligen Bundesstaaten verwiesen.

In Deutschland besitzt die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, 1734 als Bibliothek der Universität gegründet, die umfassendste Sammlung an Fachliteratur, Mikroformen und digitalen Volltexten zur Geschichte der USA auf dem europäischen Kontinent und weist in ihrem Online-Katalog, dem Göttinger Universitätskatalog (GUK), auch freie digitale Ressourcen zur Geschichte der USA nach. Die Bayerische Staatsbibliothek weist ihre Mikroformen in einem eigenen kommentierten Verzeichnis nach. Insbesondere zur Sozialgeschichte der USA sei auch auf die umfassenden Bestände und Mikroformensammlungen der Bibliothek des John-F-Kennedy-Instituts der Freien Universität Berlin hingewiesen. An der Universitätsbibliothek Mainz wird eine USA-Bibliothek mit einem Bestand von über 70.000 Bänden gepflegt.

2.1.4 Archive

Das zentrale Archiv der Bundesbehörden sind die National Archives and Records Administration (NARA). Neben herkömmlichen Akten bewahren sie mittlerweile auch über 835 Terabyte an Electronic Records auf; der National Archives Catalog weist über 205 Mio. digitalisierte Seiten nach. Die National Archives haben zudem eine Reihe von Digitization Partnerships, auch mit kommerziellen Unternehmen, wie fold3.com oder ancestry.com, die einen thematischen Fokus auf Militärgeschichte sowie auf Genealogie haben. Der Zugriff auf diese digitalisierten Bestände ist damit nicht frei, sondern unterliegt den jeweiligen Bedingungen der kommerziellen Betreiber.[61] Freier Zugriff besteht auf Dokumente, die die National Archives seit 2011 auf Wikimedia Commons hochgeladen haben.

Für die Politikgeschichte spielen auch die Presidential Libraries and Museums eine nicht unwichtige Rolle. Entgegen ihrem Namen handelt es sich im Kern um Archive und Museen, für die die National Archives auch eine Oberaufsicht haben. Die Tradition der Presidential Libraries wurde von Franklin Delano Roosevelt begründet, mittlerweile reicht eine lückenlose Reihe von der Herbert Hoover Library bis zur Donald J. Trump Library. Die Einrichtungen sammeln Akten, aber auch andere Zeugnisse und Memorabilien und bieten damit Quellen für die politische Geschichte der USA in den Zeiten der jeweiligen Präsidentschaft. An dieses Modell angehängt haben sich Abraham Lincoln Presidential Library and Museum, die vom State of Illinois verantwortet wird, und die Ulysses S. Grant Library, die von der Ulysses S. Grant Assocation 2012 gegründet wurde und an der Mississippi State University beheimatet ist.

Auch die regionalen Archive auf der Ebene der Bundesstaaten haben zahlreiche digitale Angebote, von Online-Repertorien bis zu thematischen digitalen Sammlungen. Als ein frühes Beispiel seien nur die Maryland State Archives mit Archives of Maryland Online genannt. Die National Archives bieten eine gute Übersicht über alle State Archives, jeweils mit direktem Link auf die Website der betreffenden Einrichtung. Bei der Suche nach archivalischen Quellen könnte auch der Archives Finder von ProQuest hilfreich sein, der freilich als kommerzielles Produkt nicht frei zugänglich ist.

Das American Archive of Public Broadcasting, das auf einer Kooperation der Library of Congress und der GBH in Boston basiert, archiviert Radiosendungen. In diesem 2013 begonnenen Projekt wurden zunächst 40.000 Stunden Programm von über 100 Radiostationen digitalisiert. Online-Zugriff ist freilich aus urheberrechtlichen Gründen nur auf einen kleineren Teil des Materials möglich. GBH war die erste Rundfunkstation, die 1979 ein eigenes Archiv gegründet hat, das heute auch über OpenVault zu einigen seiner archivierten Sendungen Zugriff bietet. Auch das Internet Archive hat begonnen, Radiosendungen zu speichern und über seine Website zugänglich zu machen.

Auch bei der Archivierung von Filmen ist die Library of Congress die erste Adresse. Sie betreibt das National Audiovisual Conservation Center. Daneben gibt es regionale Archive, wie zum Beispiel das Chicago Film Archives, das Filme sammelt “… that represent the Midwest”. Eine praktische Übersicht über Film Archives in the United States findet man bei Wikipedia.

2.1.5 Museen

Nicht zuletzt aus der Perspektive der material culture rücken Museen und ihre digitalen Angebote stärker in das Blickfeld von Historikerinnen und Historikern. Die nationale Institutionen par excellence ist in den USA das 1846 gegründete Smithsonian, unter dessen Dach gehören: Das National Museum of American History, das African American History and Culture Museum und das National Museum of the American Indian. Institutionell eigenständig sind das National Women’s History Museum in Washington D.C. wie das National WWI Museum and Memorial in Kansas. Ein Beispiel für ein rein virtuelles Museum bietet die Website des Disability History Museum. Wie sehr Museen bemüht sind, ihre digitalisierten Sammlungen auch und vor allem einem breiteren, interessierten Publikum, insbesondere auch Schülern und Studierenden, nahe zu bringen, zeigt beispielhaft das Smithsonian Learning Lab. Eine List of museums in the United States bietet wiederum Wikipedia.

2.2 Quellen

Bei aller Vielfalt der Digital History bilden doch retrodigitalisierte, digital edierte oder genuin digitale Quellen die Grundlage und wesentliche Voraussetzung aller digitalen geschichtswissenschaftlichen Applikationen; und bislang auch den Schwerpunkt der Aktivitäten. Angesichts der Vielfalt der Projekte, die an History Departments der Universitäten, an Forschungs- und Universitätsbibliotheken, an State oder Public Libraries sowie an Archiven und Museen durchgeführt wurden, können hier nur einzelne, wichtige oder in ihrer Art typische und repräsentative Projekte genannt werden.

2.2.1 Drucke der Frühen Neuzeit und des 19. Jahrhunderts

Für die Frühe Neuzeit ist die amerikanische Druckproduktion weitgehend über Early American Imprints[84] zugänglich, die digitale Version einer seit 1995 vom Verlag Readex (seit 1982 Teil von Newsbank) aufgebauten Mikroformensammlung, die basierend auf der American Bibliography von Charles Evans[85] in einer ersten Serie 37.000 Bücher im Volltext zugänglich macht, die zwischen 1639 und 1800, und in einer zweiten Serie nochmals ca. 36.000 Bücher, die von 1801 bis 1819 in Amerika erschienen waren. Über eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierte Nationallizenz sind die Texte auch frei zugänglich. Dazu kommen digitalisierte Zeitschriften, die American Antiquarian Society Historical Periodical Collections, die den Zeitraum von 1691 bis 1877 abdeckt.

Publikationen des 19. Jahrhunderts kann man, da hier das Urheberrecht nicht mehr greift, gut über die universalen digitalen Bibliotheken nutzen. Natürlich denkt man hier als Erstes an Google Books, dessen Digitalisate mittlerweile auch über Hathi Trust dauerhaft gesichert und zugänglich sein sollen – wobei beim Zugriff aus Deutschland aus urheberrechtlichen Gründen nicht immer alle Digitalisate zugänglich sind. Es lohnt darüber hinaus auch die im Internet Archive digitalisierten Publikationen zu nutzen oder die Digital Public Library of America, die nach dem Vorbild der Europeana die Metadaten zahlreicher Digitalisierungsprojekte zusammengeführt hat. Ca. 10.000 Bücher und 50.000 Zeitschriftenaufsätze zur amerikanischen Geschichte aus dem 19. Jahrhundert sind auch in der schon erwähnten Sammlung Making of America enthalten.

2.2.2 Zeitungen

Ein wichtiger Quellentypus, für den es ebenfalls große digitalisierte Sammlungen gibt, sind Zeitungen.[95] Hier sind für das 18. und 19. Jahrhundert an erster Stelle zwei kommerzielle, in Deutschland über eine Nationallizenz zugängliche Produkte zu nennen: America’s Historical Newspapers von Readex, die ca. 1.100 digitalisierte amerikanische Zeitungen von 1690 bis 1922 umfassen und zwar in einer weitgehend alle Bundesstaaten umfassenden repräsentativen Auswahl, ergänzt durch die African American Newspaper: Series 1 and 2; sowie die fast 400 Zeitungen der Nineteenth Century U.S. Newspapers des Verlags Gale. Auch einzelne Zeitungen, wie oder The New Republic sind über Nationallizenzen in Deutschland frei zugänglich. Dazu kommen im Portfolio von ProQuest Historical Newspaper die Los Angeles Times, The New York Times, The Wall Street Journal und Washington Post, allerdings nur bis zum Jahrgang 1922.

Es gibt indes auch frei zugängliche digitalisierte Zeitungen. So startete die Library of Congress 2004 ein National Digital Newspaper Program, ein Langzeitvorhaben mit dem Ziel einer umfassenden Digitalisierung amerikanischer Zeitungen, die zwischen 1836 und 1922 erschienen sind. Mit Chronicling America gibt es eine Website zu über 8 Mio. digitalisierten Zeitungsseiten. Interessant können auch regionale und lokale Digitalisierungsaktivitäten sein. Beispiele hierfür sind: Pennsylvania Newspaper Archive, Illinois Digital Newspaper Collection, Historical Newspapers of South Carolina, Colorado Historic Newspaper Collection oder California Digital Newspaper Collection.

Elephind.com ist eine Suchmaschine zu Historical Newspapers Archives, deren Fokus zwar nicht auf die USA begrenzt ist, hier aber einen eindeutigen Schwerpunkt hat. Für Chronicling America hatten eHistory.org und das Georgia Tech Research Institute eine eigene Suchoberfläche mit Visualisierungsoptionen unter dem Titel US News Map: Search aufgebaut, die aktuell aber nicht mehr zugänglich ist.[109] Mit dem Newspaper Navigator betreibt die Library of Congress mittlerweile eine eigene Suchseite für Chronicling America.[111]

2.2.3 Karten

Karten gehören zu den häufig digitalisierten Objekten, nicht zuletzt, weil man hier relativ rasch Sammlungen von signifikanter Größe zusammen bekommt. Die David Rumsey Map Collection bietet Zugriff auf ca. 118.000 historische Karten mit einem Schwerpunkt auf Amerika. Doch kann angesichts der Fülle des Materials auf einzelne Collections nicht näher eingegangen werden. Wie so oft lohnt es sich auch bei der Suche nach historischen Karten die Sammlungen der großen Bibliotheken wie der New York Public Library, Maps of North America, oder die Collections with Maps der Library of Congress zu nutzen. Auch der U.S. Congressional Serials Set, 1819–1980, auf den nachher noch eingegangen wird (Kap. 2.2.5), bietet, was oft übersehen wird, Zugang zu ca. 52.000 Karten. Militärkarten mit einem Schwerpunkt zur Geschichte der USA bietet das Digital History Center der United States Military Academy West Point. Ein nützliches Hilfsmittel ist American Panorama. An Atlas of United States History, der am Digital Scholarship Lab der University of Richmond aufgelegt ist und Zugang zu einer Reihe digital aufbereiteter thematischer Karten bietet, wie zum Beispiel Mapping Inequality. Redlining in New Deal America 1935–1940.

2.2.4 Photographien

Auch photographische Sammlungen mit historischem Quellenwert sind zahlreich digitalisiert worden. Die New York Public Libray hat zum Beispiel ca. 54.000 Photos unter dem Titel Photographic Views of New York City, 1870’s–1970’s aufgelegt. Mit Prints & Photographs Online Catalog bietet die Library of Congress einen Sucheinstieg zu ihren verschiedenen einschlägigen Sammlungen. Und natürlich sind die berühmten Photographien von Matthew Brady zum amerikanischen Bürgerkrieg als Civil War Glass Negatives and Related Prints oder von Edward S. Curtis zu den Ureinwohnern digital zugänglich – in diesem Fall sowohl bei der Library of Congress als Curtis (Edward S.) Collection als auch bei den Northwestern University Libraries als Edward S. Curtis’s The North American Indian. Auch photographische Zeugnisse verschiedener Projekte der Works Project Administration aus den 1930er Jahren ließen sich nennen, wie zum Beispiel die schon 1999 begonnene WPA Photograph Collection der New Orleans Public Library oder, als ein weiteres Beispiel eines spezialisierten Projektes, die Federal Emergency Relief Administration (FERA) Photographs of King County, 1933–1935. Eine “visualization platform for exploring the 170,000 photographs taken by the FSA [Farm Security Administration] and OWI [Office of War Information] agencies of the U.S. Federal Government between 1935 and 1943”[126] bietet Photogrammar.

2.2.5 Thematische Websites

Neben den universalen Textarchiven und den nach formalen Kriterien aufgebauten digitalen Sammlungen gibt es eine Vielzahl von Websites zu spezifischen historischen Themen, die Zugang meist zu Quellen bieten. Das Spektrum reicht von Websites, die einfach nur retrodigitalisierte Archivalien oder Publikationen mit Quellencharakter zu einem Thema zusammenführen, häufig basierend auf einer einschlägigen lokalen Sammlung, bis zu genuin digitalen Editionen.

Zur klassischen politischen Geschichte, insbesondere zur Ge-schichte einzelner Präsidenten und deren “Papers”, wird man bei der Suche rasch fündig. Mit Founders Online bieten die National Archives Zugang zu über 185.000 Dokumenten der Gründungsväter und frühen Präsidenten, von George Washington bis James Monroe. 23 Collections mit Presidential Papers, die von George Washington bis Calvin Coolidge reichen, sind bei der Library of Congress zu finden. Zu Abraham Lincoln kann man dort neben den Papers auch noch digitalisierte Bestände aus der Alfred Whital Stern Collection of Lincolniana nutzen. Ferner gibt es mittlerweile die Papers of Abraham Lincoln Digital Library bei der Abraham Lincoln Presidential Library and Museum.

Dazu kommen Initiativen weiterer Institutionen. Bei der Massachusetts Historical Society sind die Adams Papers Digital Edition sowie die Thomas Jefferson Papers aufgelegt; The Papers of John Jay bei den Columbia University Libraries, Papers of James Madison bei der University of Virginia, und bei der Harvard Library findet man noch die Theodore Roosevelt Collection. Für die seit 1929 amtierenden Präsidenten, also von Herbert Hoover bis zur Gegenwart, bietet das von den Historikern John Woolley und Gerhard Peters aufgebaute American Presidency Project Zugriff auf ausgewählte Quellen. Von Ronald Reagan bis Barack Obama gibt es digitale Versionen der gedruckten Papers über die Public Papers of the Presidents bei den National Archives. Einen spezifischen Aspekt hebt die Cornell University Library hervor mit der President Barack Obama Visual Iconography. Auch die Frauen der Präsidenten sind mittlerweile in den Blick der Forschung geraten wie die Website Martha Washington. A Life oder The Eleanor Roosevelt Papers Project zeigen.

Weitet man den Blick über die Präsidenten hinaus auf die politische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts insgesamt, so wäre wieder einmal eine große, von Readex aufgebaute Sammlung zu nennen, der US Congressional Serials Set, 1819–1980, der um 350.000 Reports und Journals aus dem Kongress sowie 52.000 Karten enthält, Materialien, die vielfach nicht nur zur Geschichte der USA relevante Informationen enthalten, sondern auch zu all den Ländern, mit denen die USA Beziehungen pflegten. Ergänzt wird diese kommerzielle, in Deutschland über eine Nationallizenz zugängliche Sammlung mittlerweile durch das Projekt American Congress Digital Archives Portal.

Quellenmaterial aus dem Supreme Court enthält die Sammlung des Verlags Gale, Making of Modern Law, U.S. Supreme Court Records and Briefs, 1832–1978. Aber auch die Library of Congress bietet einschlägige Quellen mit United States Reports (Official opinions of the U.S. Supreme Court), die den Zeitraum von 1754–2012 abdecken.

Für die jüngere Zeitgeschichte bietet U.S. Declassified Documents Online von Gale Zugang zu Quellen, soweit sie entsprechend der amerikanischen Archivgesetze bereits “declassified”, also öffentlich freigegeben sind. Das Digital National Security Archive ist ein mit der George Washington University verbundenes Forschungsinstitut, das unter diesem Namen seine Quellensammlung über den Verlag ProQuest vertreibt, zusätzlich aber auch über das National Security Archive Dokumente frei im Internet anbietet. Quellen zur Außenpolitik enthält die Serie Foreign Relations of the United States, die 1861 beginnt und bis in die 1970er Jahre reicht. Für die Ära von Henry Kissinger liegen jetzt bei Yale The Henry A. Kissinger Papers, Part II and III vor. Auch wenn der Fokus des Digital Archive. International History Declassified des Wilson Center über die US-amerikanische Geschichte hinausgeht, so bildet diese doch aufgrund der weltpolitischen Rolle der USA eine interessante Ergänzung zu den bereits genannten Websites. Dass neben Digitalisierungsprojekten von Archiven, der National Archives wie von State Archives, ergänzend durchaus auch State Libraries einbezogen werden müssen, zeigt das Beispiel der Selected Digital Historical Documents from the Collections of the New York State Library.

Nicht übersehen sollte man zudem die Angebote der Central Intelligence Agency (CIA) und des Federal Bureau of Investigation (FBI). Im Freedom of Information Act Electronic Reading Room gibt die CIA Zugang zu declassified documents, wobei die Auswahl freilich im Ermessen der Behörde liegt. Für Quellen von historischem Rang, Historical Collections, gibt es eine eigene Subsite. Das Pendant beim FBI ist die Website FBI Records: The Vault.

Konkret fokussiert auf das Thema Wahlen in der Gründungsepoche der Republik sind die Websites A New Nation Votes. American Election Returns 1787–1825 sowie Mapping Early American Elections.

Für sozialhistorische Fragestellungen spielen Zensusdaten eine wichtige Rolle. Erste Anlaufstelle, zum Teil auch für ältere Daten, sind das United States Census Bureau oder das vom Minnesota Population Center betriebene North Atlantic Population Project. Eine andere Perspektive auf die amerikanische Sozialgeschichte bietet die Jane Addams Digital Edition, Beispiel einer digitalen, aus Vorgängerprojekten entstandenen Edition von Briefen und Schriften aus den Jahren 1901 bis 1935.

Zur Geschichte der Frühen Neuzeit ist die Harvard Library dabei, all ihre Archivalien und Handschriften zu digitalisieren und über Worlds of Change: Colonial North America at Harvard Library zugänglich zu machen. Zugang zu einschlägigen Forschungsdaten bietet The Magazine of Early American Datasets (MEAD). Wer nach weiteren Quellen sucht, kann dafür Early American Sources nutzen, eine von Joseph Thomas Ross aufgebaute Übersicht zu archivalischen wie bereits digitalisierten Quellen. Welche Optionen digitale Medienformen bieten, zeigte für die Frühe Neuzeit bereits eine ältere, im Jahr 2000 mit dem Multimedia Prize der American Association for History and Computing ausgezeichnete Website, DoHistory, die am Film Study Center der Harvard University entstand und am CHNM gehostet wird. Am Beispiel einer Quelle, des Tagebuchs von Martha Ballard (1735–1812), sollen Studenten in die Arbeit mit der Quelle und mit dem neuen Medium Website eingeführt werden. Am Anfang dieser Website stand freilich noch ein “altes Medium”, das Pulitzer-Preisgekrönte A Midwife’s Tale von Laurel Thatcher Ulrich; und dazu ein Film, der auf der Basis dieses Buches entstand.[166]

Dass es zu für die US-amerikanische Geschichte zentralen Themen wie der Sklaverei und der Rassendiskriminierung zahlreiche unterschiedliche Angebote gibt, ist nicht überraschend. Mit Umbra Search African American History gibt es sogar eine eigene Suchmaschine, die in den digitalen Sammlungen von über 1.000 Archiven, Bibliotheken und Museen einschlägige Materialien erschließt. Eine 12 Mio. Datensätze umfassende Datenbasis zum Sklavenhandel bietet SlaveVoyages. Typische Beispiele für lokale Digitalisierungsprojekte bieten die Clements Library der University of Michigan mit African American and African Diaspora Collection, 1729–1966 (bulk 1781–1865) oder die Anti-Slavery Manuscripts der Boston Public Library. Stärker thematisch fokusierte Beispiele für verschiedene Formen und Methoden bei der Nutzung digitaler Quellen sind: Freedom Narratives. Testimonies of West Africans from the Era of Slavery; The Colored Conventions Project; Digital Harlem. Everyday Life 1915–1930; On the Books. Jim Crow and Algorithms of Resistance oder Documenting the African American Experience in Las Vegas. Und auch der Nachlass eines so bedeutenden Gelehrten und politischen Aktivisten wie W.E.B. Du Bois ist zumindest teilweise digital zugänglich.

Wer sich für die Geschichte der indigenen Bevölkerung interessiert, kann den IDA Treaties Explorer nutzen, der Teil des Indigenous Digital Archive ist, um die Texte der 374 Verträge zwischen der US Regierung und Stämmen der Ureinwohner zu lesen; oder das ältere American Indians Treaties Portal der University of Nebraska sowie die digitalisierte Version der älteren, von 1904 bis 1941 erschienenen Publikation Indian Affairs: Laws and Treaties von Charles J. Kappler. Und, nebenbei bemerkt, sind die Treaties auch im U.S. Congressional Serials Set enthalten. Eines der ersten Projekte von eHistory.org, einem von den Historikern Claudio Saunt und Stephen Berry gegründeten Projekt, war die heute noch zugängliche Website Indian Nation, in der Daten über die einzelnen Nationen gesammelt werden.

Dass die Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegs, eines der zentralen, noch heute nachwirkenden Ereignisse der Geschichte der USA, mit einer Vielzahl von Websites im Netz präsent ist, dürfte niemand erstaunen. Den Auftakt hatte Edward L. Ayers mit Valley of the Shadow schon zu Beginn der 1990er Jahre gemacht (siehe Kap. 1.1). Häufig finden sich retrodigitalisierte und transkribierte Briefe oder andere Selbstzeugnisse im Netz. Als Beispiel sei genannt: , der “digital offspring” des Projekts Corpus of American Civil War Letters (CACWL) oder, um Beispiele älterer Projekt anzuführen, die Civil War Diaries der Western Michigan University Libraries oder The Emilie Davis Diaries.

Der Geschichte der amerikanischen Südstaaten ist eine schon ältere Website der University Library at the University of North-Carolina at Chapel Hill gewidmet, Documenting the American South oder, um ein neueres Beispiel zu zitieren, CSI: Dixie. The View from the American South’s County Coroners’ Offices, 1800–1900.

Das Spektrum thematischer Websites reicht über die klassischen politik- und sozialgeschichtlichen Themen hinaus bis zu verschiedenen Facetten der Kulturgeschichte. Ein sehr spezifisches Thema scheint neuerdings in der amerikanischen Geschichtswissenschaft beliebt zu werden: Die Geschichte des Essens[188], wozu es auch schon mehrere einschlägige Websites gibt: American Recipes, 1855–1905; Early American Cookbooks; Recipe for Victory: Food and Cooking in Wartime; What America Ate.

Auch Themen, bei denen Bilder und Visualisierungen eine Rolle spielen, eignen sich für dieses Genre wie AdViews. A Digital Archive of Vintage Television Commercials oder Outdoor Advertising Association of America (OAAA) Archives, 1885–2019 and undated zeigen. Ein erster Anlaufpunkt bei der Suche nach einschlägigen Sammlungen kann hierzu auch das Moving Image Research Center der Library of Congress sein.

2.2.6 Webarchive

Eine zunehmend wichtigere Rolle für die jüngere Zeitgeschichte spielen genuin digitale Quellen, seien es Websites, Emails oder die Daten sozialer Netzwerke.[196] Zu den strategischen Zielen der National Archives gehört auch ausdrücklich die Unterstützung der Regierung bei der digitalen Transformation.[197] Ein Pionier bei der Sammlung und Speicherung von Websites – nicht der Langzeitarchivierung – ist das Internet Archive, das von seinen Daten auch einen Abzug an die Library of Congress gegeben hat. Das Thema ist präsent, auch wenn es noch keine umfassende und systematische Lösung gibt. Immerhin gibt es mit The Archives Unleashed Project einen Versuch, in Kooperation mit dem Internet-Archive genuin digitalen Inhalt des Internets für die Forschung zugänglich und nutzbar zu machen.

Dazu kommt, dass auch einzelne Historikerinnen und Historiker sowie Forschungsinstitutionen und Bibliotheken begonnen haben, zu spezifischen Ereignissen der jüngeren Geschichte Webarchive aufzubauen.[199] Als Beispiele seien genannt: The September 11 Digital Archive; das Hurricane Digital Memory Project; A Journal of the Plague Year oder das Coronavirus Web Archive der Library of Congress. Mit Archive-It bietet das Internet Archiv auch Werkzeuge zum Aufbau thematischer Webarchive an.

2.3 Digitales Publizieren

In den USA begann man nicht nur sehr früh damit, Quellen zu digitalisieren, auch das Thema des genuinen elektronischen oder digitalen Publizierens wurde bereits in den 1990er Jahren aufgegriffen, wie die Projekte Gutenberg-e oder das History Ebook Project belegen (siehe Kap. 1.1). Das lag nicht zuletzt daran, dass spätestens seit den 1980er Jahren die Monographs Crisis sowie generell das Thema des wissenschaftlichen Publizierens ein präsentes wissenschaftspolitisches Thema war und insbesondere die Andrew W. Mellon-Foundation immer wieder Studien dazu förderte.[205]

2.3.1 Monographien

Eine Trendwende zum digitalen Publizieren vermochten diese frühen Projekte freilich nicht zu bewirken. Natürlich entstanden auch genuine digitale Publikationen, die sich der neuen Optionen des Web bedienten, ohne in Verlagskontexte eingebunden zu sein. Colin Gordon, der an der University of Iowa lehrt, hat zum Beispiel mit Growing Apart. A Political History of American Inequality bereits 2013 Ergebnisse seiner Forschungen als Webpublikation zugänglich gemacht. Beispiel einer Dissertation, die einen Topic Model Browser integriert hat, bietet A Gospel of Health and Salvation von Jeri E. Wieringa.[208] Als Beispiel einer deutsch-amerikanischen Kooperation kann das schon 2011 an der Universität Erfurt von Jürgen Martschukat in Kooperation mit Sharon Ullman (Bryn Mawr College) und Olaf Stieglitz (Universität Köln) begonnene Projekt Traces of Mind Control from Cold War America angeführt werden. Genuine Webpublikationen werden mitunter auch als Option gesehen, um Publikationsmöglichkeiten für den wissenschaftlichen Nachwuchs zu schaffen. The History Engine bietet eine solche vom Digital Scholarship Lab der University of Richmond betriebene Plattform, auf der “historical episodes” von Studierenden geschrieben werden. Zu einer strukturellen Veränderung der Publikationskultur kam es bislang aber nicht.

Dass E-Books in der Praxis zunehmend an Bedeutung gewannen, lag weitgehend daran, dass die Wissenschaftsverlage digitale Parallelausgaben ihrer gedruckten Monographien anboten. Erst in den letzten Jahren kam unter dem Vorzeichen Open Access erneut Bewegung in das Thema des digitalen Publizierens. Im Januar 2015 hat die AHA im Rahmen ihrer Jahrestagung erneut die Diskussion um Open Access-Publizieren in der Geschichtswissenschaft angestoßen, wobei die Session durch mehrere Blogbeiträge im Vorfeld öffentlich vorbereitet wurde.[211] Von 2016 bis 2019 förderten die NEH und die Andrew W. Mellon-Foundation im Humanities Open Book Program mit 1 Mio. $ die Digitalisierung von out-of-print humanities book, die dann von den beteiligten University Presses unter einer Creative Commons Licence frei zugänglich gemacht wurden.

Mittlerweile gibt es einige University Presses, die Open Access-Angebote machen. Die University of California Press bietet eine UC Press E-Books Collection, 1982–2004 (formerly eScholarships edition) an, ca. 2.000 Titel, von denen 700 auch über den lokalen Campus hinaus im freien Zugriff sind, und mit UC Press Luminosa ein eigenes Open Access Publishing Program. Auch die University of Michigan Press bietet Open Access-Publikationsmodelle an. 2018 begann ein wieder einmal von der Andrew W. Mellon-Foundation finanziertes Projekt, Sustainable History Monograph Pilot (SHMP), das dezidiert das Ziel verfolgt, digitales Open Access-Publizieren in der Geschichtswissenschaft zu fördern.[217] Nicht zuletzt, um mit neuen digitalen Publikationsformen, Visualisierungen und Datenanalysen besser sichtbar machen zu können, betreibt die Stanford University Press Publishing Digital Scholarship.

2.3.2 Zeitschriften

Dass Zeitschriften zunehmend primär in ihrer digitalen Form rezipiert werden, liegt, ähnlich wie bei den Monographien, vor allem daran, dass viele renommierte Fachzeitschriften in digitalen Parallelausgaben vorliegen. Der Zugriff auf die digitalen Versionen von Verlagszeitschriften hängt wie bei E-Books davon ab, ob diese von der lokalen Universitätsbibliothek subskribiert worden sind. Über den jeweiligen lokalen Online-Katalog, der meistens die Datensätze der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) mit den entsprechenden Lizenzinformationen enthält, kann dies rasch ermittelt werden.

Ein zentrales Angebot, das gerade auch für die amerikanische Geschichtswissenschaft von großer Bedeutung ist und für viele amerikanische Historikerinnen und Historiker mittlerweile ein primäres Recherchetool darstellt, ist JSTOR, ein Archiv wichtiger geistes- und sozialwissenschaftlicher Zeitschriften, die komplett vom ersten Jahrgang an retrodigitalisiert wurden. Eine vergleichbare Funktion kommt dem Periodicals Archive Online von ProQuest zu. Die dort enthaltenen 750 geisteswissenschaftlichen Zeitschriften sind in Deutschland über eine Nationallizenz zugänglich. Der dritte große amerikanische Anbieter eines digitalen Zeitschriftenportfolios aus dem Bereich der Humanities und Social Sciences ist das von der John Hopkins University Press organisierte Project Muse.

Open access-Zeitschriften sind in den letzten Jahren auch einige entstanden, deren Renommee indes mit den etablierten Fachperiodika noch nicht mithalten kann. Die AHA hatte für die American Historical Review einige Jahre mit Open Access-Optionen im Rahmen des Projektes History Cooperative experimentiert, aufgrund des deutlichen Rückgangs an Subskriptionen sich aber wieder auf ein rein kommerzielles Verlagsprodukt zurückgezogen.[223] In einigen Fällen haben sich frei zugängliche Online-Zeitschriften mit Erfolg entwickelt, wie zum Beispiel das seit 2000 kontinuierlich publizierte Common-Place. The Journal of Early American Life, das von der American Antiquarian Society gefördert wird oder neuerdings Current Research in Digital History. Dass Open Access-Zeitschriften kein Selbstläufer sind, zeigen weniger erfolgreiche Beispiele, wie The Journal for MultiMedia History, von dem nur drei Ausgaben von 1998 bis 2000 erschienen sind.

2.3.4 Nachschlagewerke

Es ist wenig überraschend, dass es zu klassischen gedruckten Nachschlagewerken mittlerweile parallele E-Book-Angebote gibt. Als Beispiele seien genannt: Das Dictionary of American History, The American National Biography, die einschlägigen Companions zu verschiedenen Epochen und Themen der amerikanischen Geschichte des Verlags Wiley-Blackwell oder The Oxford Companion to United States History.

Ein Trend zu frei zugänglichen digitalen Nachschlagewerken ist hingegen für die Lokal- und Regionalgeschichte, also für größere Städte sowie die Bundesstaaten, zu konstatieren.[227] Als Beispiele seien genannt: Encylopedia of Arkansas, New Georgia Encyclopedia, KansasPedia, Ohio History Central, Encyclopedia of Oklahoma History and Culture, South Carolina Encylopedia, Utah History Encyclopedia, Encyclopedia Virginia, The Free Online Encyclopedia of Washington State History, The Encyclopedia of Cleveland History, The Encyclopedia of Greater Philadelphia oder die Encyclopedia of Chicago. Zu Iowa gibt es The Biographical Dictionary of Iowa.

Als ein Beispiel für ein frei zugängliches digitales Nachschlagewerk zu einem spezifischen historischen Themasei erwähnt: Influenza Encyclopedia. The American Influenza Epidemic of 1918-1919: A Digital Encyclopedia.

2.4 Lehre – E-Learning

Ein für die amerikanische Geschichtswissenschaft nicht unwichtiges Thema sind Textbooks, die für den K12-level oder Undergraduate Studies von Belang sind.[242]Investigating U.S. History ist ein frühes Beispiel für eine Website, die Module für die Lehre an Colleges anbietet und im Rahmen eines dreijährigen, von der National Endowment for the Humanities geförderten Projektes entwickelt wurde.[244] Weitere frühe Beispiele sind Digital History. Using new technologies to enhance teaching and research oder der Digital History Reader. Stanford University Press bietet mit The American Yawp. A Massively Collaborative Open U.S. History Textbook mittlerweile eine renommierte Alternative an.

In Stanford gibt es mit The Stanford History Education Group (SHEG) auch eine etablierte Einrichtung, die sich mit der Vermittlung freier digitaler Inhalte für die Lehre beschäftigt. Aus der Zusammenarbeit der SHEG mit dem Center for History and New Media an der George Mason University im Rahmen eines vom U.S. Department of Education mit über 7 Mio. $ geförderten Projektes entstand teachinghistory.org. National History Education Clearinghouse. Ziel der Website ist es, Lehrern den Zugang zu digitalen Ressourcen zu vermitteln, die sie für den Geschichtsunterricht an High Schools einsetzen können. Zuvor schon, seit 2011, hatte eine Gruppe von in Harvard ausgebildeten Historikerinnen und Historikern in Kooperation mit zahlreichen Lehrenden anderer Universitäten mit U.S. History Scene eine “multimedia history education website” aufgebaut mit dem Ziel, “… to providing students and teachers with easy access to premier digital resources, live digital curriculum, and cutting-edge history scholarship.”[251] U.S. History Scene soll an ca. 20.000 public schools in den USA eingesetzt werden und über 10.000 Seiten an Inhalten für die Lehre bieten. Auch die AHA ist im Bereich der Lehre aktiv und bietet auf ihrer Website über Teaching & Learning Einstiegspunkte zu einschlägigen Ressourcen.

Im Kontext E-Learning wäre auch noch auf die Angebote der Museen hinzuweisen, die oft dezidierte Angebote für Schüler und Studierende haben (siehe Kap. 2.1.5).

2.5 Kommunikation

Wer zunächst einmal nur nach Adressen sucht, kann die Directories der AHA für History Departments oder Doctoral Programs nutzen. Kommunikation im digitalen Zeitalter begann aber eigentlich erst mit Emails und elektronischen Kommunikationslisten. Mit dem bereits 1993 aufgebauten H-Net, Humanities and Social Sciences Online, einem Dach für mittlerweile 180 fachliche Diskussionslisten, gibt es eine für das Internetzeitalter schon fast altehrwürdige, etablierte Einrichtung, die auch eine ganze Reihe von auf Themen der amerikanischen Geschichte spezialisierte Listen enthält. Über sie werden Ankündigungen zu Konferenzen und Workshops, Rezensionen, Inhaltsverzeichnisse neuer Zeitschriftenhefte, aber auch Diskussionen zu spezifischen Themen veröffentlicht.

Weniger als Kommunikationsnetzwerk für akademische Historikerinnen und Historiker, denn als Informationsplattform für die historisch interessierte Öffentlichkeit ist das 2001 begründete History News Network (HNN) gedacht. Hier schreiben Fachhistorikerinnen und Fachhistoriker kurze Artikel zu aktuellen Themen mit dem Ziel „… to help put current events into historical perspectives“.[256] Wer an aktuellen Informationen aus der Fachcommunity interessiert ist, kann auch die Optionen des Kurznachrichtendienstes Twitter nutzen, der sich auch in der amerikanischen Geschichtswissenschaft als Medienkanal etabliert hat, wovon nicht zuletzt die Twitteraktivitäten der AHA zeugen. Ob in Zukunft alternative Plattformen wie Mastodon genutzt werden, bleibt abzuwarten. Entscheidend ist, dass sich Kommunikationsnetzwerke, welcher Art auch immer, in der amerikanischen Geschichtswissenschaft, sowohl bei Institutionen und Verbänden, als auch bei einzelnen Historikerinnen und Historikern etabliert haben.

An der Grenze zwischen Kommunikation und Publikation sind Blogs und Podcasts situiert. Bereits 2007 hat sich der in Princeton lehrende Historiker Anthony Grafton positiv zu Blogs von Historikerinnen und Historikern geäußert.[258] Von 2003 bis 2012 moderierte Ralph Luker bei HNN die Blogplattform Cliopatria, die zuletzt 1.947 History Blogs auflistete.[259] Auch wenn Adam Crymble zufolge die Bedeutung von Blogs nach einer Boomphase im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts wieder zurückgegangen ist, haben sie sich durchaus als eine neue Form der Mitteilung von Ideen und Forschungsvorhaben wie auch der Selbstdarstellung von Autorinnen und Autoren etabliert.[260] Ein aktives Beispiel ist Nursing.clio das in Analogie zu Fachzeitschriften als “… open access, peer-reviewed, collaborative blog project …” angelegt ist.[262] Eine Liste von History Blogs zur amerikanischen Geschichte bietet die Website der Organization of American Historians, und mit Process: a blog for american history betreibt die Organisation auch selbst einen eigenen Blog, wie, fast schon selbstverständlich, mit History@Work auch der National Council on Public History. Wer nach Blogs sucht, kann mit der Auswahl der 70 Best American History Blogs and Websites beginnen, sollte freilich dabei berücksichtigen, dass dahinter ein kommerzielles Unternehmen steckt und keine neutrale Expertise. Bei der Durchsicht verschiedener thematischer Blogs wird freilich auch deutlich, dass Blogs häufig nach wenigen Jahren keine neuen Beiträge mehr liefern. Was sich dauerhaft etabliert hat, sind zumeist die von Institutionen und Verbänden betriebenen Blogs.

Mit der Medienform der Blogs konkurrieren mittlerweile zunehmend Podcasts – auch dies eine Form, die sich häufig an ein Publikum jenseits der akademischen Geschichtswissenschaft wendet.[267] Mit H-Podcast gibt es sogar eine eigene H-Net-Diskussionsgruppe, die die Nutzung dieses Mediums thematisiert. Das Journal of American History hat mit JAH Podcast ein mediales Add-on. An der University of Michigan betreibt das Department of History mit Reverb Effect Podcast einen eigenen Kanal.[271] Und natürlich gibt es auch Historikerinnen und Historiker, die ihre eigenen Podcasts betreiben, wie, um ein prominentes Beispiel zu zitieren, Jill Lepore mit The Last Archive. Dass, nicht unähnlich wie bei Blogs, auch Podcasts oft nach einiger Zeit ihr Erscheinen einstellen, illustriert BackStory, ein wöchentlicher Podcast, 2008 begründet von Ed Ayers, Peter Onuf, and Brian Balogh an der University of Virginia, dessen Produktion im Juni 2020 eingestellt wurde.

3. Resümee

Die amerikanische Geschichtswissenschaft hat in den letzten dreißig Jahren seit der Etablierung des World Wide Web zweifelsohne ein breites, digitales Fundament erhalten. Recherche, Quellennutzung, Publikationsformen und Methoden sind davon, wenn auch in jeweils unterschiedlicher Intensität, beeinflußt worden. Die Praktiken der Historikerinnen und Historiker haben sich im Laufe dieser Zeit auch verändert. Schon in einem 2012 publizierten ITHAKA S+R report Supporting the Changing Research Practices of Historians wurde denn auch festgestellt: “It was also clear that digitized secondary sources have been widely accepted among historians.”[274] Das dürfte neben der Fülle an zur Verfügung stehender digitaler Quellen auch daran liegen, dass diese in der akademischen Lehre, nicht zuletzt bei den Undergraduate Studies, gut eingesetzt werden können. Auch eine neuere Umfrage bei 1.266 Historikerinnen und Historikern von 2016 bestätigt, dass Recherche, Nutzung digitaler Quellen und Schreibprozesse sich den neuen digitalen Bedingungen angepasst haben.[275] Zugleich zeigt diese Umfrage aber auch, dass die digitale Transformation sich bislang vor allem auf eine Übertragung bisheriger Praktiken und Methoden in digitale Formen und auf der Basis gängiger, weit verbreiteter Programme bezieht. Nur 40% der Befragten nutzten eigene Datenbankprogramme und noch weniger spezifischere Tools wie Textmining-Software oder Geographical Information Systems. Diejenigen Historikerinnen und Historiker, die diese digitale Fülle nicht nur als einen bequemeren Weg verstehen, um an Quellen und Sekundärliteratur zu gelangen, die sie dann konventionell lesen und auswerten, sondern dafür digitale Tools und Methoden anwenden, sind noch eine Minderheit.

Wenn es gar um die Publikation der eigenen Forschung geht, so stehen die gedruckte Monographie sowie der Aufsatz in der eingeführten Fachzeitschrift immer noch an erster Stelle, auch wenn Blogs, Podcasts oder Websites als Ergänzungen herkömmlicher Publikationsformen mittlerweile akzeptiert sind und die AHA 2015 Guidelines for the Professional Evaluation of Digital Scholarship sowie 2023 Guidelines for Broadening the Definition of Historical Scholarship veröffentlicht hat. Vor allem im Bereich der Public History sowie des Unterrichts werden Websites zunehmend als adäquates Medium angesehen, um breitere Lesergruppen anzusprechen. Die gedruckte Monographie ist hingegen nach wie vor Voraussetzung für die Akzeptanz in der eigenen Fachcommunity. Daher ist es auch nicht überraschend, dass es bis auf den Bereich der thematischen Websites nur seltener neue digitale Publikationsformen gibt. Forderungen, die medialen Optionen des Web zu nutzen, um auch neue Formen wissenschaftlicher Publikationen zu schaffen, waren zwar schon im frühen Projekt Gutenberg-e von Robert Darnton gestellt worden.[278] In der Praxis bilden mediale Innovationen aber immer noch eine Ausnahme. Die bisher stattgefundene digitale Transformation besteht im Kern aus einer Überführung gedruckter Medien in digitale Sekundärausgaben; und - das sollte man nicht übersehen - auch zum Teil aus einer Privatisierung wissenschaftlicher Information, da wissenschaftliche Sekundärliteratur in digitaler Form, als E-Book oder E-Journal, zumeist auf Servern von Verlagen bleibt und Bibliotheken für ihre Leser nur Zugriffs- und Archivrechte lizenzieren.

Für die zeithistorische Forschung spielen audiovisuelle und genuin digitale Quellen eine zunehmend größere Rolle und stellen eine entsprechende Herausforderung für das Fach dar. Barack Obama ist zum Beispiel der erste Präsident, dessen Amtszeit nicht nur von einem Fotografen begleitet wurde - damit hatte schon John F. Kennedy begonnen -, sondern von einem Videographer, der Reden, öffentliche Auftritte, aber auch private Szenen umfassend dokumentiert. Wer sich in Zukunft als Historikerin oder Historiker mit der Präsidentschaft Obamas beschäftigt, muss überlegen, in welchem Umfang und mit welchen Methoden er diese visuellen Quellen nutzen will; dazu kommen riesige, genuin digitale Textmengen, die mittlerweile durch Emails, Memoranden usw. in der amerikanischen Regierung produziert werden und deren Auswertung nur mit Hilfe von Text Mining-Verfahren gelingen kann - sofern es den National Archives überhaupt gelingen wird, diese Daten langfristig zu archivieren und zugänglich zu halten.

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Fußnoten

  1. [1] Vgl. Locke, Joseph L.; Wright, Ben, History Can Be Open Source: Democratic Dreams and the Rise of Digital History, in: American Historical Review, 126 (2021), S. 1485–1511.
  2. [3] Cohen, Daniel J.; Rosenzweig, Roy, Digital History. A Guide to Gathering, Preserving, and Presenting the Past on the Web, Philadelphia 2006. Zur neueren Entwicklung vgl. Crymble, Adam, Technology and the Historian. Transformation in the Digital Age, Urbana, Chicago, Springfield 2021.
  3. [4] Nawrotzki, Kristen; Dougherty, Jack (Hrsg.), Writing History in the Digital Age, Ann Arbor 2013.
  4. [5] Vgl. als Auswahl nur O'Malley, Michael; Rosenzweig, Roy, Brave New World Alley? American History on the World Wide Web, in: The Journal of American History (84) 1997, S. 132–155; Rosenzweig, Roy, Can We Save the Present for the Future. Scarcity or Abundance? Preserving the Past in a Digital Era, in: The American Historical Review (108) 2003, S. 735–762; Interchange: The Promise of Digital History, in: The Journal of American History (95) 2008, S. 452–491; Caspers, Scott E.; Westhoff, Laura M. (Hrsg.), Digital Tools and Disciplinary Learning: Teaching History with Technology, in: The Journal of American History 102 (2015), S. 1190–1221; Scully, Eileen, Thematic Digital History Archives and Their Wicked Problems: China, America and the Pacific, in: American Historical Review 122 (2017), S. 115–122.
  5. [6] Die originale Website ist nicht mehr aufgelegt; über https://memory.loc.gov findet man nur noch einen Link auf diejenigen Teile des alten Projektes, die noch nicht in die aktuellen Digital Collections der Bibliothek überführt sind. Eine knappe Beschreibung des Projektes geben Cohen / Rosenzweig, Digital History, 2006, S. 26f.
  6. [8] Vgl. Seefeldt, Douglas; Thomas, William G. III., What is Digital History? A Look at Some Exemplar Projects, Univ. of Nebraska, Lincoln, Faculty Publications, Department of History, 2009, S. 2f. https://digitalcommons.unl.edu/historyfacpub/98.
  7. [11] 2008 wurde daher beschlossen, die 36 digitalen Monographien Open Access anzubieten, wobei das Urheberrecht bei der Columbia University Press blieb. Vgl. die Bewertung des Projektes vom September 2009 durch Mark Herring in Reviews of History https://reviews.history.ac.uk/review/792, sowie ferner Manning, Patrick, Gutenberg-e: Electronic Entry to the Historical Professoriate, in: The American Historical Review 109 (2004), S. 1505–1526.
  8. [17] Towsend, Robert B., From Publishing to Communication. The AHA's Online Journey, in: Perspectives on History, May 2013 https://www.historians.org/research-and-publications/perspectives-on-history/may-2013/from-publishing-to-communication.
  9. [20] Cronon, William, The Public Practice of History in and for a Digital Age, in: Perspectives on History, January 2012 https://www.historians.org/research-and-publications/perspectives-on-history/january-2012/the-public-practice-of-history-in-and-for-a-digital-age.
  10. [21] Dies betonen zum Beispiel Locke; Wright, History Can Be Open Source, 2021, S. 1491.
  11. [25] Die Bedeutung der bottom-up-Entwicklungen in den USA für die Digital History betont auch Lässig, Simone, Digital History. Challenges and Opportunities for the Profession, in: Geschichte und Gesellschaft 47 (2021), S. 10.
  12. [26] Vgl. Conard, Rebecca, Complicating Origin Stories: The Making of Public History into an Academic Field in the United States, in: Dean, David (Hrsg.), A Companion to Public History, Hoboken/N.J. - Chichester 2018, S. 19–32; Cauvin, Thomas, Public History in the United States: Institutionalizing Old Practices, in: Ashton, Paul; Trapeznik, Alex (Hrsg.), What is Public History Globally? Working with the past in the present, London [u.a.] 2019, S. 145–156; Ders., Public History. A Textbook of Practice, 2. Aufl., New York - London 2022, S. 32f.
  13. [27] Vgl. Noiret, Serge, Digital Public History, in: A Companion to Public History, 2018, S. 111–124; Ders., Past Continuous: Digital Public History through Social Media and Photography, in: What is Public History Globally? 2019, S. 265–278; Noiret, Serge; Tebeau, Mark; Zaagsma, Gergen (Hrsg.), Handbook of Digital Public History, Berlin - Boston 2022.
  14. [37] Writings on American History, Boston 1904-1978; Writings on American History. A Subject Bibliography of Books and Monographs, White Plains/NY 1985; Writings on American History. A Subject Bibliography of Articles, Washington 1976–1991.
  15. [39] Über das Datenbank-Informationssystem (https://dbis.ur.de) lässt sich ermitteln, an welchen Universitäten ein Zugriff lizenziert ist.
  16. [40] Ausführliche Informationen zur Nutzung bibliothekarischer Kataloge und Informationsressourcen gibt der Clio-Guide Bibliotheken (https://guides.clio-online.de/guides/sammlungen/bibliotheken/2023).
  17. [61] Vgl. https://www.archives.gov/digitization/digitized-by-partners.
  18. [84] Vgl. McCorison, Marcus, Into the Unknown in 1955 - AAS and Readex, in: Proceedings of the American Antiquarian Society 115(2), 2005, S. 279–288.
  19. [85] Evans, Charles, American Bibliography. A Chronological Dictionary of all Books, Pamphlets and Periodical Publications Printed in the United States of America from the Genesis of Printing in 1639 down to and including the Year 1820, Bde. 1–14, Charlottesville 1903–1967.
  20. [95] Vgl. Morris, Sara E.; Presnell, Jenny, Fine Print. Libraries, Historians, and the Future of Newspaper Access, in: Perspectives, Mar 17, 2021 https://www.historians.org/research-and-publications/perspectives-on-history/april-2021/fine-print-libraries-historians-and-the-future-of-newspaper-access. Zum Kontext vgl. auch Gooding, Paul, Historic Newspapers in the Digital Age. "Search all about it!", London - New York 2017.
  21. [109] Die URL war: http://www.usnewsmap.com.
  22. [111] Vgl. Ferriter, Meghan, Visualizing Chronicling America Data: 15 million pages of digitized historical newspapers, May 21, 2019 https://blogs.loc.gov/thesignal/2019/05/visualizing-chronicling-america-data-15-million-pages-of-digitized-historical-newspapers/.
  23. [126] T. Arnold, N. Ayers, J. Madron, R. Nelson, L.Tilton, L. Wexler. Photogrammar (Version 3.0). 2021 https://photogrammar.org/about.
  24. [166] Ulrich, Laurel Thatcher, A Midwife’s Tale. The Life of Martha Ballard, based on her diary 1785–1812, New York 1991. Zum Film vgl. American Experience. A Midwife’s Tale. Eighteenth Century America through a Woman’s Eyes. https://www.pbs.org/wgbh/americanexperience/films/midwife/.
  25. [188] Vgl. an neuerer Literatur nur: Miller, Timothy Jon, American Home Cooking. A Popular History, Lanham/MD – New York – London 2017; Elias, Megan J., Food on the Page. Cookbooks and American Culture, Philadelphia 2017.
  26. [196] Vgl. aus amerikanischer Perspektive Denbo, Seth, Data Overload. Web Archives and the Challenges of Scale, in: Perspectives May 7, 2019 https://www.historians.org/research-and-publications/perspectives-on-history/may-2019/data-overload-web-archives-and-the-challenges-of-scale.
  27. [197] National Archives and Records Administration, FY 2023 ANNUAL PERFORMANCE PLAN and FY 2021 ANNUAL PERFORMANCE REPORT, [Washington 2022] App. 2, https://www.archives.gov/files/about/plans-reports/performance-accountability/par2023-2021.pdf.
  28. [199] Vgl. Beazley, Tom; Cain, Victoria; Wingo, Rebecca S., Archiving a Plague Year. Building a Crowdsourced Digital Archive of COVID-19, in: Perspectives, Jun29, 2020 https://www.historians.org/research-and-publications/perspectives-on-history/summer-2020/archiving-a-plague-year-building-a-crowdsourced-digital-archive-of-covid-19.
  29. [205] Die Mellon-Foundation hatte sich schon beteiligt an der frühen Studie Scholarly Communication. The Report of the National Enquiry, Baltimore u.a. 1979. Vgl. ferner Cummings, Anthony M. u.a., University Libraries and Scholarly Communication. A Study Prepared for the Andrew W. Mellon Foundation, [Washington D.C.] 1992. Zu neueren Beispielen vgl. Elliott, Michael A., The Future of the Monograph in the Digital Era: A Report to the Andrew W. Mellon Foundation, in: The Journal of Electronic Publishing 18(4) (2015) https://doi.org/10.3998/3336451.0018.407.
  30. [208] Hinweis auf dieses Beispiel bei Donig, Simon; Rehbein, Malte, Für eine "gemeinsame digitale Zukunft". Eine kritische Verortung der Digital History, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 73 (2022), S. 543.
  31. [211] Innovation in Digital Publishing: An AHA 2015 Panel and Blog Series, https://www.historians.org/research-and-publications/perspectives-on-history/december-2014/innovation-in-digital-publishing-an-aha-2015-panel-and-blog-series.
  32. [217] Vgl. Denbo, Seth, Imagining the Digital Monograph. Publishers and Authors Pursue New Forms for Scholarship, in: Perspectives, Nov 1, 2018 https://www.historians.org/research-and-publications/perspectives-on-history/november-2018/imagining-the-digital-monograph-publishers-and-authors-pursue-new-forms-for-scholarship.
  33. [223] Towsend, Robert B., From Publishing to Communication, 2013; die AHA hat sich aufgrund ihrer Erfahrungen als Herausgeberin einer Fachzeitschrift 2012 auch kritisch gegenüber einer pauschalen open access-Politik geäußert; vgl. https://www.historians.org/research-and-publications/perspectives-on-history/september-2012/aha-statement-on-scholarly-journal-publishing.
  34. [227] Vgl. dazu auch Seligman, Amanda I., Urban History Encyclopedias. Public, Digital, Scholarly Projects, in: The Public Historian, Bd. 35, 2013, S. 24–35.
  35. [242] Zur Entwicklung digitaler Textbooks seit den 1990er Jahren vgl. auch Burton, Orville Vernon, American Digital History, in: Social Science Computer Review (23) 2005, S. 211ff http://dx.doi.org/10.1177/0894439304273317.
  36. [244] Vgl. dazu Jaffee, David, Investigating U.S. History at CUNY – Digitally, in: Perspectives on History, May 2009 https://www.historians.org/research-and-publications/perspectives-on-history/may-2009/investigating-us-history-at-cuny-digitally.
  37. [251] Zitat: https://ushistoryscene.com/resources/about-us/.
  38. [256] Zitat: https://historynewsnetwork.org/mission-statement.html.
  39. [258] Grafton, Anthony, Clio and the Bloggers, in: Perspectives on History, May 2007 https://www.historians.org/research-and-publications/perspectives-on-history/may-2007/clio-and-the-bloggers.
  40. [259] Crymble, Technology and the Historian, 2021, S. 152.
  41. [260] Vgl. Cervantes, Bobby, What’s Next for Blogging as Public Engagement? A Journalist Finds a Home for His Academic Writing, in: Perspectives, Jul. 28, 2021 https://www.historians.org/research-and-publications/perspectives-on-history/summer-2021/whats-next-for-blogging-as-public-engagement-a-journalist-finds-a-home-for-his-academic-writing.
  42. [262] Zitat: https://nursingclio.org/about/.
  43. [267] Vgl. Covart, Liz, History Podcasts: An Overview of the Field, in: Journal of American History 109 (2022) S. 220–229; Story, Daniel J., The Still-Emerging World of History Podcasting, in: American Historical Review, 127 (2022), S. 411–412. Und zu einem konkreten Beispiel: Ansley, Laura, History Podcasting Laid Bare. Three Historians Bring the Chippendales Dancers to Your Earbuds, in: Perspectives Apr. 14, 2021 https://www.historians.org/research-and-publications/perspectives-on-history/may-2021/history-podcasting-laid-bare-three-historians-bring-the-chippendales-dancers-to-your-earbuds.
  44. [271] Vgl. auch Sheinin, Daniel, Reverb Effect. A History Department Starts a Podcast, in: Perspectives Nov. 5, 2020 https://www.historians.org/research-and-publications/perspectives-on-history/november-2020/emreverb-effect/em-a-history-department-starts-a-podcast.
  45. [274] Rutner, Jennifer; Schofield, Roger C., Supporting the Changing Research Practices of Historians, December 10, 2012. Final Report from ITHAKA S+R, S. 17.
  46. [275] Townsend, Robert B., Historians and the Technologies of Research, in: Perspectives, Oct 1, 2017 https://www.historians.org/research-and-publications/perspectives-on-history/october-2017/historians-and-the-technologies-of-research.
  47. [278] Vgl. neben der in Anm. 9 genannten Literatur auch Darnton, Robert, What is the Gutenberg-e Program? https://www.historians.org/about-aha-and-membership/aha-history-and-archives/historical-archives/gutenberg-e-program-(1999-2008)/what-is-the-gutenberg-e-program.

Dr. Wilfried Enderle ist Historiker und wissenschaftlicher Bibliothekar an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen.

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