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Clio-Guide: Fakten und Informationen im digitalen Raum

Wilfried Enderle, Clio-Guide: Fakten und Informationen im digitalen Raum, in: Clio Guide – Ein Handbuch zu digitalen Ressourcen für die Geschichtswissenschaften, hrsg. von Silvia Daniel, Wilfried Enderle, Rüdiger Hohls, Thomas Meyer, Jens Prellwitz, Claudia Prinz, Annette Schuhmann, Silke Schwandt, 3. erw. und aktualisierte Aufl., Berlin 2023–2024, https://doi.org/10.60693/tq0x-pb78

Von Lexika, historischen Sachwörterbüchern und biografischen Nachschlagewerken zu historischen Informationssystemen

1. Einführung

Im alltäglichen Sprachgebrauch ist das Internet zu einem Synonym für ein, wenn nicht das Nachschlagewerk schlechthin geworden. Angesichts der hohen Durchdringung aller Lebensbereiche durch das Internet kann es nicht verwundern, dass Google und Wikipedia mittlerweile nicht nur bei Studierenden zum fachlichen Werkzeugkasten und zur ersten Anlaufstelle bei der Recherche nach Fakten und Informationen gehören. Neben diesem globalen, extrem heterogenen und – im Falle Googles – durch ein kommerzielles Unternehmen erschlossenen und für die eigenen Zwecke ausgebeuteten Informationsraums gibt es aber weiterhin auch einen fachlich kontrollierten Publikationsraum spezifischer geschichtswissenschaftlicher Nachschlagewerke.

Die Kenntnis der einschlägigen geschichtswissenschaftlichen Nachschlagewerke dieses kontrollierten Publikationsraums gehört nach wie vor zum handwerklichen Grundlagenwissen in der Geschichtswissenschaft. Ein Blick in das Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte von Winfried Baumgart oder die Einführung in das Geschichtsstudium von Stefan Jordan, zeigt, dass jeweils ein eigenes kleines Kapitel den Nachschlagewerken gewidmet ist.[1] Neben den klassischen Konversationslexika und großen Enzyklopädien werden dort in erster Linie sogenannte historische Sachwörterbücher und biografische Nachschlagewerke genannt, dazu kommen Sprach- und Begriffswörterbücher. Es geht mithin bei diesem Genre im Kern um das Finden von Fakten und Informationen zu historischen Personen, Orten und Sachverhalten sowie zu Wörtern und Begriffen, deren Gebrauch und Verständnis sich im Laufe der Zeit veränderten. Zu diesem Zweck hat die moderne Geschichtswissenschaft in den letzten über anderthalb Jahrhunderten ihres Bestehens zahlreiche Hilfsmittel geschaffen.

Viele davon sind auch heute noch unentbehrlich. Zunehmend werden sie in digitale Formen überführt, sei es durch einfache Retrodigitalisierung der gedruckten Originale, sei es durch die Aufbereitung der Inhalte in Datenbanken. Dazu kommen neue, genuin digitale Nachschlagewerke. Die Art und Weise, wie Historikerinnen und Historiker heute nach Fakten und Informationen suchen, hat sich damit verändert. Zu großen Teilen erfolgt sie bereits über das Netz. Der Clio-Guide „Fakten und Informationen“ stellt einige digitale Ressourcen vor, die heute zum „Werkzeug des Historikers“[2] gehören. Der Guide fokussiert sich dabei neben den klassischen Universalenzyklopädien auf historische Sach- und Sprachwörterbücher sowie biografische Lexika, also auf Werkzeuge, bei denen es um die Suche nach Informationen zu Personen, Orten, Begriffen und historischen Sachverhalten geht. Der gesamte Bereich der historischen Hilfs- oder Grundwissenschaft, Paläographie, Numismatik, Sphragistik usw., zu denen es Nachschlagewerke unterschiedlichster Art gibt, wird hier – mit einigen wenigen Ausnahmen – nicht eigens behandelt, da es den Umfang dieses Guides sprengen würde.

Ehe auf die unterschiedlichen Typen von Ressourcen und konkrete Beispiele eingegangen wird (Kap. 2), sollen zunächst allgemeine Entwicklungen im Feld der geschichtswissenschaftlichen Nachschlagewerke (Kap. 1.1) sowie einige institutionelle Akteure (Kap. 1.2) kurz skizziert werden.

1.1 Geschichtswissenschaftliche Nachschlagewerke im Netz - neue Entwicklungen und Diskussionen

Was hat sich nun in den letzten Jahren für Historikerinnen und Historiker, die bei ihrer Forschungsarbeit nach Fakten und Informationen suchen, verändert? Sechs Trends seien kurz umrissen:

Erstens: Als ein primärer und nicht überraschender Trend kann zunächst einmal die digitale Konvertierung klassischer gedruckter Nachschlagewerke konstatiert werden. Das ist nichts anderes als die Überführung des bisherigen Lesesaals in ein digitales Substitut. Ältere urheberrechtsfreie Werke können häufig ohne Einschränkungen über die universalen Sammlungen retrodigitalisierter Bücher genutzt werden.[3] Bei neueren Nachschlagewerken, wie zum Beispiel dem Lexikon des Mittelalters oder der Enzyklopädie der Neuzeit, die von Verlagen angeboten werden (siehe Kap. 2.2.1), bedeutet dies, dass es darauf keinen freien Zugriff gibt. Nur dort, wo Bibliotheken Lizenzen erworben haben, können Leser diese digitalen Angebote nutzen. Häufig bieten Verlage ihre gedruckten Nachschlagewerke auch als E-Book an, in einigen Fällen haben sie aber auch die Printversion genutzt, um eine aktualisierte und/oder erweiterte, datenbankbasierte Ressource aufzulegen. Vor allem größere Verlage gehen dazu über, ihre eigenen Angebote untereinander zu verlinken, um auf diese Weise verlagseigene Informationssysteme anzubieten. Oxford Reference Online ist ein typisches Beispiel hierfür.

Zweitens: Zugleich sind in den letzten Jahren neue, genuin digitale und oft frei zugängliche Angebote – meist im Rahmen drittmittelgeförderter Projekte – entstanden. Zwei in ihrer Art herausragendere Beispiele aus der Zeitgeschichte sind Docupedia-Zeitgeschichte. Begriffe, Methoden und Debatten der zeithistorischen Forschung und 1914–1918-online. International Encyclopedia of the First World War (siehe Kap. 2.2.2).

Drittens: Es gibt einen Trend zum Aufbau komplexer historischer Informationssysteme, bei denen unterschiedliche Ressourcen miteinander vernetzt werden (siehe Kap. 2.5). Möglich wird dies durch die Anwendung von Konzepten des Semantic Web. Bibliotheken, aber auch Wikipedia und andere Anbieter haben begonnen, ihre Daten als Linked Open Data anzubieten. Mit dieser Technologie können Katalogdatensätze oder Normdatensätze zu Personen, Geographica, Institutionen oder Schlagworten über einen URI adressiert werden.[7] Die Gemeinsame Normdatei (GND) oder GeoNames sind konkrete, jeweils unterschiedliche Beispiele für frei zugängliche, nachnutzbare Daten. Damit ist es möglich, diese an sich voneinander unabhängigen Daten automatisiert miteinander zu verknüpfen. Culturegraph, ein von der Deutschen Nationalbibliothek betriebenes Projekt, „verfolgt das Ziel, den [..] verfügbaren großen Datenbestand von mehr als 160 Millionen Titeldaten deutschsprachiger Bibliotheksverbünde sowie der Deutschen Nationalbibliothek und der British National Bibliography über Analysen, Verknüpfungen und Auswertungen in größerem Umfang nutzbar zu machen.“[11] Diese Entwicklung zeigt sich vor allem im Kontext biografischer Nachschlagewerke (siehe Kap. 2.4) oder regionalhistorischer Portale (siehe Kap. 2.5), bei denen Normdatensätze zu Personen oder Orten gut zur Verknüpfung unterschiedlicher Ressourcen eingesetzt werden können.[12] Ob die Zukunft historischer Nachschlagewerke primär in solchen vernetzten Informationssystemen liegt[13], muss sich indes erst noch erweisen.

Viertens: Ein Thema, das in den ersten Jahren für Diskussionsstoff innerhalb der Geschichtswissenschaft gesorgt hatte, war Wikipedia.[14] Der Erfolg der Wikipedia, die Tatsache, dass die Nutzung dieser Ressource für Studierende wie auch für etablierte Historikerinnen und Historiker selbstverständlich geworden ist, zwang die Fachcommunity dazu, sich damit auseinanderzusetzen. In den ersten Jahren überwog noch die Ablehnung. Wikipedia galt als nicht zitierfähig, den Studierenden war eine kritische Haltung dazu zu vermitteln. Peu à peu haben sich aber sowohl Wikipedia als auch die Haltung der Historikerzunft dazu verändert. Bei der Wikipedia wurde eine Form redaktioneller Kontrolle der freiwilligen Beiträge eingerichtet; und insbesondere Roy Rosenzweig und Peter Haber, beide anerkannte Vertreter der digitalen Geschichtswissenschaft, haben sich für eine konstruktiv-kritische Auseinandersetzung des Faches mit dem Konzept von Wikipedia ausgesprochen.[15] Das heißt nun wiederum nicht, dass Wikipedia eine uneingeschränkt akzeptierte Ressource im Fach ist. Nicht zuletzt hat ein Autor nicht die Hoheit über seinen eigenen Text, wie dies bei wissenschaftlichen Beiträgen üblich ist, sondern dieser kann immer wieder von anderen Beiträgern modifiziert werden. Auch wenn es durchaus etablierte Historikerinnen und Historiker gibt, die bei Wikipedia mitarbeiten, können sie ihre jeweiligen Artikel nie in derselben Form als eigene Publikationen zitieren wie bei herkömmlichen Veröffentlichungen. Docupedia-Zeitgeschichte hat sich zwar, wie der Name bereits signalisiert, von Wikipedia inspirieren lassen, ist aber als dezidiert für eine geschichtswissenschaftliche Fachöffentlichkeit geschaffenes Instrument einem klaren Konzept redaktioneller und auktorialer Verantwortung verpflichtet und hat nur die Option, Artikel durch die verantwortlichen Autorinnen und Autoren überarbeiten bzw. durch Dritte kommentieren zu lassen.

Fünftens: Die Trennung zwischen dem kontrollierten Raum für geschichtswissenschaftliche Faktenrecherchen und dem amorphen Raum des Internets ist unscharf geworden. Historikerinnen und Historiker nutzen beide Räume und müssen selbst jeweils kritisch bewerten, welche Qualität die ermittelten Informationen aus dem Netz haben bzw. wie verlässlich die benutzte Ressource ist. So sind im Internet in den letzten Jahren zahlreiche Websites auch von Amateuren aufgebaut worden, die in unterschiedlicher Form historische Fakten sammeln und auf die man bei einschlägigen Recherchen über Suchmaschinen stößt.[17] Die Nutzung dieses Angebots kann für wissenschaftliche Zwecke im Einzelfall sinnvoll sein, muss freilich immer kritisch geprüft werden. Mit Web 2.0-Konzepten und Citizen Science-Projekten, also der Mitwirkung von Nutzern an Inhalten, sei es über soziale Netzwerke oder durch Mitarbeit am Aufbau einer Daten- oder Textsammlung, dürfte dieser nichtwissenschaftliche Raum noch weiter expandieren. Schließlich gibt es nicht nur Wikipedia als kollaboratives Unternehmen. Historypin ist ein Beispiel für eine Plattform, die es erlaubt, zu Orten historische Bilder, Dokumente, Bild- oder Audiodateien zu verlinken, und die damit einen Typus geschaffen hat, der zwischen Nachschlagewerk und kontingenter Quellensammlung changiert. Man sollte freilich nicht übersehen, dass dieses Projekt auch von Google unterstützt wird. Freie, von vielen engagierten Beiträgern aufgebaute Datensammlungen können für verschiedene Zwecke genutzt werden - nicht zuletzt von kommerziellen Suchmaschinenbetreibern.

Sechstens: Digital aufbereitete historische Fakten werden zu historischen Forschungsdaten. Sie dienen nicht mehr allein dem Ermitteln einzelner Sachverhalten durch individuelles „Nachschlagen“, sondern können als große Datensammlung verstanden und entsprechend ausgewertet werden. Mit den Optionen von Big Data kann mithin auch das „Nachschlagen“ nach Fakten und Informationen neue Formen und Qualitäten annehmen, wenn die automatisierte Analyse vieler, in ihrer digitalen Form im optimalen Fall standardisiert aufbereiteter Daten dazu dient, neue Erkenntnisse zu gewinnen.[19]

Mit dem Netz hat sich mithin auch die Recherche nach Fakten und Informationen im Fach strukturell verändert. Man muss nicht nur den Kanon der Instrumente des kontrollierten Publikationsraumes, ob gedruckt oder digital, kennen, sondern zugleich auch ein Wissen darüber haben, wie das Internet als Wissensraum zu nutzen und zu bewerten ist; und darüber hinaus, welche Konzepte und Modelle komplexen, auf Semantic-Web-Technologien basierenden Informationssystemen zugrunde liegen.

1.2 Institutionelle Akteure im Feld historischer Nachschlagewerke

Größere und komplexe digitale Nachschlagewerke werden von Historikerinnen und Historikern meist im Kontext von Institutionen aufgebaut, die eine langfristigere Pflege von Datenbanken und Informationssystemen gewährleisten können. Es ist kein Zufall, dass gerade die Akademien der Wissenschaften, die bereits seit Jahrzehnten große Wörterbuchprojekte durchführen, wie zum Beispiel das Grimmsche Wörterbuch, in diesem Feld besonders aktiv sind, also die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, die Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen oder die Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Für die digitale Aufbereitung historische Wörterbücher hat daneben vor allem das Trier Center for Digital Humanities mit seinem Wörterbuchnetz wichtige Grundlagenarbeiten geleistet.

Im Bereich der biografischen und regionalhistorischen Informationssysteme kamen wichtige Impulse von der Bayerischen Staatsbibliothek, die seit Jahren an dem Portal Deutsche Biographie federführend beteiligt ist und dazu die Bayerische Landesbibliothek online initiiert hat (siehe Kap. 2.4 und 2.5). Mittlerweile haben sich im Bereich der landes- und regionalhistorischen Informationssysteme unter dem Dach der AG Regionalportale. Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger Portale zur Regionalgeschichte und Landeskunde Staats- und Landesarchive, Landesbibliotheken und anderen Institutionen organisiert.

Nicht vergessen sollte man, dass auch Verlage, zumeist die geisteswissenschaftlichen Großverlage, wie DeGruyter, Springer, Brill, Brepols, Oxford University Press, Cambridge University Press, Gale, Routledge, Wiley-Blackwell und andere, digitale Nachschlagewerke anbieten, zumal das Modell jährlicher Lizenzierung solcher Ressourcen kontinuierliche Einnahmen verspricht.

Es bleibt abzuwarten, in welchem Umfang die sich derzeit etablierenden Einrichtungen der Digital Humanities im deutschsprachigen Raum und der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) als weitere langfristige Akteure in diesem Feld tätig werden.

2. Digitale Nachschlagewerke

Wie findet man digitale geschichtswissenschaftliche Nachschlagewerke, wenn man – über die nachfolgend vorgestellten Beispiele hinaus – sich selbst den Raum digitaler, geschichtswissenschaftlicher Nachschlagewerke erschließen will? Eine Option ist, sich das Angebot des sogenannten Datenbank-Infosystem (DBIS) anzusehen, einem Katalog von Datenbanken, der gemeinsam von deutschen Staats- und Universitätsbibliotheken betrieben und an der Universitätsbibliothek Regensburg gehostet wird. Das Spektrum der aktuell in DBIS verzeichneten ca. 2.600 digitalen Ressourcen im Bereich der Geschichtswissenschaft reicht freilich über Nachschlagewerke hinaus. Primär werden dort Fachbibliographien, Kataloge und Volltextdatenbanken erfasst, aber es gibt auch Rubriken wie Adress- und Firmenverzeichnisse, Biografische Datenbanken, Faktendatenbanken und Wörterbuch, Enzyklopädie und Nachschlagewerke. Ferner ist zu beachten, dass in DBIS sowohl kommerzielle als auch frei zugängliche Datenbanken verzeichnet sind und jede lokale Bibliothek eigene Sichten auf das System einrichten kann. Das kann dann zum Beispiel bedeuten, dass kommerzielle Angebote, die vor Ort nicht verfügbar sind, bei dieser lokalen Sicht nicht aufgelistet werden. Wer also einen Überblick über das gesamte Angebot von DBIS haben will, muss eigens, sofern man aus dem jeweiligen Universitätsnetz auf DBIS zugreift, im Menü den Gesamtbestand auswählen.[30]

2.1 Universale Enzyklopädien und Konversationslexika

Nicht erst mit Wikipedia haben Historikerinnen und Historiker für ihre Zwecke universale Nachschlagewerke genutzt. Auch die klassischen, im 18. Jahrhundert begründeten großen Universalenzyklopädien und die im 19. Jahrhundert entstandenen Konversationslexika gehörten und gehören zum Werkzeugkoffer. Wobei sie als historische Nachschlagewerke eine doppelte Funktion haben: Die Lexika des 18. und 19. Jahrhunderts können zum einen als historische Quelle verstanden und genutzt werden; und zum anderen sind und bleiben sie Nachschlagewerke im engeren Sinne.

Enzyklopädien und Konversationslexika des 18. und 19. Jahrhunderts sind in den letzten Jahren auch zunehmend in das Blickfeld der geisteswissenschaftlichen Forschung gerückt[31] und retrodigitalisiert worden – ob als Ursache oder Folge dessen sei hier dahingestellt. Johann Heinrich Zedlers Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschaften und Künste, erschienen von 1731–1754, liegt nicht nur seit 2001 vollständig digital vor, sondern bietet mittlerweile auch eine systematische Übersicht aller Artikel. Verschiedene digitale Versionen gibt es auch von der berühmten, von 1751-1780 erschienenen Encyclopédie, ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers von Denis Diderot und Jean d’Alembert.[34] Zwei weitere mittlerweile digitalisierte enzyklopädische Großunternehmen des 18. bzw. der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind die von 1773 bis 1858 erschienene Ökonomische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats-, Stadt-, Haus- u. Landwirthschaft von Johann Georg Krünitz sowie die Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste von Johann Samuel Ersch und Johann Gottfried Gruber, die ab 1818 in 168 Bänden erschien, aber nie abgeschlossen wurde.[37]

Digitale Versionen gibt es auch von den urheberechtsfreien älteren Ausgaben der klassischen Lexika wie Meyers Konversations-Lexikon, Brockhaus Conversations-Lexikon oder auch der Encyclopedia Britannica. Eine Recherche in der Deutschen Digitalen Bibliothek führt rasch zu retrodigitalisierten Exemplaren der ersten Auflagen von Meyers Konversations-Lexikon.[39] Eine digitalisierte Version bietet auch die retro-Bibliothek, eine private von Christian Aschoff erstellte Website. Zur Encyclopedia Britannica stellt die National Library of Scotland einen Zugang zu den digitalisierten ersten zehn Auflagen von 1771 bis 1903 bereit.

Umfangreiche Listen von Enzyklopädien und Lexika, auch mit Hinweis auf digital verfügbare Versionen, bieten das Projekt Allgemeinwissen und Gesellschaft. Enyzklopädien als Indikatoren für Veränderung der gesellschaftlichen Bedeutung von Wissen, Bildung und Information, ferner N-Zyklop oder Enzyklothek. Historische Nachschlagewerke von Peter Ketsch.

2.2 Historische Sachwörterbücher

2.2.1 Digitale Versionen gedruckter Sachwörterbücher

Den engeren Raum genuin geschichtswissenschaftlicher Nachschlagewerke betritt man mit den sogenannten historischen Sachwörterbüchern, die entweder epochal, regional, fachlich (also auf eine historische Teildisziplin bezogen) oder thematisch fokussiert sind. Die beiden klassischen Beispiele für epochale historische Sachwörterbücher der deutschen Geschichtswissenschaft sind das Lexikon des Mittelalters und die Enzyklopädie der Neuzeit, die beide als gedruckte Verlagsprodukte vorliegen und deren digitale Versionen nur über von Universitätsbibliotheken lizenzierte Zugänge genutzt werden können.[47] Vergleichbare Angebote, wie The Oxford Dictionary of the Middle Ages oder The Oxford Encyclopedia of the Modern World und andere mehr gibt es als E-Books von angloamerikanischen Fachverlagen.[48] Dazu kommen regional, also auf ein Land eingegrenzte Nachschlagewerke, wobei Klassiker wie das von Gerhard Taddey herausgegebene Lexikon der deutschen Geschichte oder das Hilfswörterbuch für Historiker von Eugen Haberkern und Josepf Friedrich Wallach nicht in digitaler Form vorliegen.[49] Das gilt auch für Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, herausgegeben von Otto Brunner, Werner Conze und Reinhart Koselleck.[50] Diese und andere Titel, die sich leicht über die klassischen Bücherverzeichnisse[51] finden lassen, sind Beispiele dafür, dass der Raum der historischen Fakten und Informationen sich auch weiterhin noch in das Reich der gedruckten Bücher erstreckt.

Ein klassisches Beispiel für ein Nachschlagewerk zu einer historischen Teildisziplin stellt das Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) dar, das auch als digitale Verlagsausgabe verfügbar ist. Frei zugänglich bei der Bibliothek der University of Virginia ist das 1973 und 1974 erschienene Dictionary of the History of Ideas. Der freie Zugriff gilt freilich schon nicht mehr für den Nachfolger, das 2004 und 2005 erschienene New Dictionary of the History of Ideas.[54]

Lizenzpflichtig ist auch die bei Gale verlegte Encyclopaedia Judaica. Ältere Nachschlagewerke zur jüdischen Geschichte und Kultur sind hingegen bei der Freimann-Sammlung der Universitätsbibliothek Frankfurt/Main frei zugänglich. So zum Beispiel: Jüdisches Lexikon. Ein enzyklopädisches Handbuch des jüdischen Wissens in vier Bänden oder The Jewish Encyclopedia. Das umfassendste Angebot an einschlägigen Nachschlagewerken bietet der Fachinformationsdienst Jüdische Studien.

Digital verfügbar beim Internet Archive ist auch das mittlerweile als Quelle zu nutzende zeitgenössische von Heinrich Schnee 1920 herausgegebene Deutsche Kolonial-Lexikon in drei Bänden.[60]

Als weitere Beispiele für gedruckte thematische Sachlexika aus der Zeitgeschichte, zu denen es eine freie Online-Ausgabe gibt, seien das FDGB-Lexikon oder das MfS-Lexikon genannt.[63]

Gerade bei gedruckten, noch relevanten Nachschlagewerken bieten die Verlage häufig E-Books an. Das gilt zum Beispiel auch für die Enzyklopädie deutscher Geschichte mit fast 94 Einzelbänden, wobei hier trotz des Reihentitels bereits die Grenze zum Studienbuch überschritten ist.[64] Wer nach E-Book-Versionen klassischer Nachschlagewerke sucht, sei auf die Kataloge der Universitätsbibliotheken verwiesen, die, wenn eine digitale Version lizenziert ist, diese auch verzeichnen.

Sofern es sich um ältere „Klassiker“ handelt, sind diese oft ohne Zugriffsbeschränkungen digital verfügbar. Vor allem die historischen Hilfswissenschaften sind mit einigen wichtigen Nachschlagewerken im Netz vertreten. So ist zum Beispiel der Grotefend, die Zeitrechnung des Deutschen Mittelalters und der Neuzeit von Hermann Grotefend schon seit längerem in einer freien, transkribierten Netzversion zugänglich, mittlerweile gibt es als Grotefend – digital auch eine „RDF-Repräsentation des Heiligenverzeichnis und der Diözesan und Ordenskalender“; frei zugänglich ist auch ein weiterer Klassiker: Das Lexicon abbreviaturarum von Adriano Cappelli in der zweiten Auflage von 1928. Kostenpflichtig ist hingegen Abbreviationes™ Online – Medieval Abbreviations on the Web, eine von Olaf Pluta betriebene Datenbank mit ca. 70.000 Einträgen.

2.2.2 Genuin digitale Sachwörterbücher

Parallel zur Überführung gedruckter Lexika sind auch genuin digitale Nachschlagewerke entstanden. Insbesondere für die Zeitgeschichte sind mehrere neue und substantielle Angebote zu nennen. An erster Stelle sei die bereits erwähnte Docupedia-Zeitgeschichte. Begriffe, Methoden und Debatten der zeithistorischen Forschung vorgestellt. Das Angebot umfasst derzeit ca. 180 Artikel mit im Schnitt ca. 10 bis 15 Druckseiten, die ein breites Themenspektrum abdecken, wobei die überwiegende Mehrzahl der Artikel, wie zum Beispiel zur Arbeitergeschichte, Didaktik der Geschichte oder Erinnerungskulturen, einen breiten Fokus haben, während nur einige wenige sich einem ganz spezifischen Thema zuwenden.[71] Docupedia-Zeitgeschichte versteht sich als dynamisches Nachschlagewerk. Das heißt, dass neue Artikel kontinuierlich seit 2010 in das vorhandene Angebot aufgenommen wurden, dass zunehmend existierende Beiträge auch aktualisiert werden und so von einem Artikel mehrere Versionen vorliegen können.[72] In welchem Umfang und Rhythmus die Artikel tatsächlich aktualisiert werden und sie somit, wie die Herausgeber intendieren, „den Wandel der theoretischen und methodischen Grundlagen des Fachs“[73] begleiten und fördern werden, bleibt noch abzuwarten.

Als „virtual reference work“, als „a multi-perspective, public access-knowledge base” bezeichnet sich die seit Oktober 2014 zugängliche 1914–1918-online. International Encyclopedia of the First World War, und deutet mit diesen Formulierungen bereits an, dass das mediale Verständnis dieses Angebots digital orientiert ist, auch wenn man auf den klassischen Begriff der Enzyklopädie im Titel nicht verzichten wollte. Dass die Entstehung mit 1 Mio. Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurde, vermittelt eine Vorstellung von dem Anspruch dieses aus einem internationalen Projekt unter Federführung von Oliver Janz und Nicolas Apostolopoulos von der FU Berlin hervorgegangenen Produkts. Ähnlich wie bei der Docupedia-Zeitgeschichte werden die Artikel auch hier sukzessive publiziert, mittlerweile sind es fast 1.600. Alle Artikel können in verschiedenen Formaten genutzt werden: als PDF, EPUB oder für Kindle-Lesegeräte. Es gibt bei den einzelnen Beiträgen klassische Literaturhinweise, aber auch Links zu Bildern oder externen Ressourcen, die von youtoube-Videos bis zu Angeboten anderer thematischer Websites reichen können. In medientechnischer Hinsicht stellt die Encyclopedia of the First World War eines der anspruchsvollsten Projekte unter den genuin digitalen geschichtswissenschaftlichen Nachschlagewerken dar. Es wird interessant sein, zu sehen, ob und wie in den nächsten Jahrzehnten die technische Basis dieses komplexen Systems kontinuierlich aktualisiert werden wird.

Nicht primär für die geschichtswissenschaftliche Nutzung, sondern für die Lehre in Colleges und Undergraduate Courses gedacht ist die Holocaust Encyclopedia des United States Holocaust Memorial Museum. Als Einstieg in das Thema ist das Werk gut geeignet. Weitere Beispiele zu meist spezifischeren Themen oder mit einer medientechnisch weniger anspruchsvollen Präsentation zur Zeitgeschichte sind insbesondere bei den Guides zu Regionen wie dem Guide zur Zeitgeschichte genannt.

Auch zur Geschichte Europas gibt es mittlerweile neue, genuin digitale Ressourcen wie die von Olivier Dard an der Sorbonne Université herausgegebene Encyclopédie d’histoire numérique de l’Europe. An der Grenze zwischen Nachschlagewerk und Handbuch kann man EGO Europäische Geschichte Online situieren, eine Ressource, die am Institut für Europäische Geschichte in Mainz erarbeitet wurde. Einen spezifischen Aspekt der europäischen Geschichte thematisiert die ca. 1.700 Artikel umfassende, von Joep Leerssen an der Universität Amsterdam aufgelegte Encyclopedia of Romantic Nationalism in Europe.

Das thematische Spektrum für digitale Nachschlagewerke ist mittlerweile sehr breit. Visual History. Online-Nachschlagewerk für die historische Bildforschung ist ein Beispiel dafür, wie ein Nachschlagewerk formal an der Grenze zu einer thematischen Website, einem Virtual Reference Archive oder einem Blog, je nach Perspektive, konzipiert ist.[80] Klassische Sachlexika in digitalem Gewand sind die Marxists Internet Archive Encyclopedia oder das Inventar der Migrationsbegriffe. Auch das Compendium heroicum, das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“ könnte man hier nennen. www.geschichtstheorie.de, eine Enzyklopädie der Geschichts- und Wissenschaftstheorie, ist indes, entgegen des Titels, eine 2002 im Rahmen der universitären Lehre entstandene und seitdem nicht weiter aktualisierte Website.

Dass die Wikitechnologie gut nachgenutzt werden kann, um Sachwörterbücher aufzubauen, zeigt FactGrid. A database for historians, das von Olaf Simons am Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt betrieben wird. Als konkretes Beispiel sei FactGrid:The Gotha Illuminati Research Base genannt.

Und natürlich wurden auch für die historischen Hilfswissenschaften praktische digitale Instrumente entwickelt, so zum Beispiel für die frühneuzeitliche Numismatik The Marteau Early 18th-Century Currency Converter, der auch ein kleines Money:Dictionary umfasst. Mit dem Wasserzeichen-Informationssystem liegt ein umfassendes Werkzeuge zur Identifizierung und Datierung von Papier vor, das auch die ältere Wasserzeichenkartei Piccard umfasst. Und auch für mittelalterliche Pilgerzeichen, um noch ein Beispiel für ein spezialisiertes Thema anzuführen, gibt es mittlerweile eine Pilgerzeichendatenbank.

2.3 Historische Wörterbücher

Wie geschaffen für Datenbanksysteme sind historische Wörterbücher, die nicht nur für die Philologien, sondern auch für die Geschichtswissenschaft unverzichtbar sind. Ein zentrales Projekt für Mediävisten ist MWB-Online – Mittelhochdeutsches Wörterbuch, das von den Akademien der Wissenschaften in Mainz und Göttingen organisiert wird, sich freilich derzeit noch im Aufbau befindet. Bis zu seinem Abschluss müssen daher auch noch die am Trier Center for Digital Humanities digitalisierten älteren Mittelhochdeutschen Wörterbücher im Verbund genutzt werden. Die Lücke zwischen den Wörterbüchern des Mittelhochdeutschen und des Neuhochdeutschen schließt das Frühneuhochdeutsche Wörterbuch, ein voraussichtlich 2027 abgeschlossenes Projekt der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, wobei die Online-Ausgabe gegenüber der gedruckten Ausgabe mit einer Sperrfrist versehen ist, also der gedruckten etwas nachhinkt. Das zentrale Grundlagenwerk ist das Deutsche Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Von Belang kann auch noch das von 1774 bis 1786 erschienene Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart von Johann Christoph Adelung sein.

Für mittelalterliches Latein kann das Mediae Latinitatis lexicon minus von Jan Frederik Niermeyer genutzt werden. Neben der beim Internet Archive frei zugänglichen Ausgabe von 1976 gibt es auch eine von Brill aufgelegte Datenbank unter dem Titel Mediae Latinitatis lexicon minus Online. Immer noch im Gebrauch ist auch das ältere Standardwerk Glossarium ad scriptores mediae et infimae latinitatis von Charles du Fresne du Cange.[98] Mehrere der verschiedenen Auflagen des Glossariums liegen auch als Retrodigitalisat vor.[100] Nur an wenigen Universitäten ist das mehrere ältere und neuere lateinische Wörterbücher integrierende Produkt Database of Latin Dictionaries des Verlags Brepols lizenziert, das auch das Glossarium von Du Cange enthält.

Uneingeschränkt freien Zugriff erlauben seit 2018 die Lexicons of Early Modern English, eine Metasuche über ca. 100 frühneuzeitliche englische Wörterbücher. Eine freie digitale Version des Middle English Dictionary liegt über das Middle English Compendium bei der University of Michigan vor. Für das Altfranzösische kann die digitale Ausgabe des Dictionnaire Étymologique de l’Ancien Francais genutzt werden; und für das Italienische das Lessico Etimologico Italiano.

Das von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Zusammenarbeit mit der Heidelberger Akademie entwickelte Wörterbuchportal wird nicht mehr weiterentwickelt und liegt seit April 2020 nurmehr in einer archivierten Version vor. Primärer Einstieg zu einschlägigen Ressourcen ist damit das Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities.[108]

2.4 Biografische Nachschlagewerke

Bei den biografischen Nachschlagewerken dürfte das Netz die Recherche in den gedruckten Bänden weitgehend verdrängt haben. Grosse nationalbiografische Lexika gibt es für fast alle Länder.[109] Das in Deutschland über eine Nationallizenz zugängliche World Biographical Information System Online des Verlags K.G. Saur bietet einen ersten Einstieg, da es viele ältere gedruckte Nachschlagewerke auf der Basis einer früheren Mikrofichepublikation digital zusammengeführt hat.

Ein Gesamtregister für Personen der deutschen, österreichischen und schweizerischen Geschichte, das im Wesentlichen auf der Allgemeinen Deutschen Biographie (ADB), der Neuen Deutschen Biographie (NDB), dem Österreichischen Biographischen Lexikon 1815–1950, dem Historischen Lexikon der Schweiz und zwei deutschen regionalhistorischen Personendatenbanken beruht, ist über das Biographie-Portal zugänglich. Trotz dieses Gesamtregisters ist indes für Historiker, die sich mit Themen deutscher Geschichte beschäftigen und biografische Daten benötigen, das Portal Deutsche Biographie aufgrund seiner technisch avancierteren Optionen der primäre Suchort. Es werden Informationen zu ca. 730.000 Personen des deutschsprachigen Raums angeboten, wobei nur für ca. 50.000 eigene Artikel aus der Neuen Deutschen Biographie und der Allgemeinen Deutschen Biographie vorliegen. Dazu kommt, dass über Normdaten Verlinkungen zu weiteren Nachschlagewerken, Nachlass- oder Bilddatenbanken verwirklicht wurden. Auf diesem Weg konnten Angebote des Bundesarchivs, des Deutschen Literaturarchivs in Marbach, des Bildarchivs Foto Marburg, des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg oder des Deutschen Rundfunkarchivs integriert werden. So gibt es zum Beispiel in den Artikeln Links zu Angaben aus anderen digitalen Nachschlagewerken, oder auch Porträtdatenbanken, wie DIGIPORTA. Digitales Porträtarchiv. Das Portal Deutsche Biographie ist mithin mehr als ein Nachschlagewerk, es ist ein komplexes, vernetztes biografisches Informationssystem. Über das Portal und die Liste der dort vernetzten Angebote lassen sich auch rasch weitere spezifische Online-Angebote finden.

Während mit Hilfe öffentlicher Projektförderung in Deutschland ein umfassendes, frei zugängliches Portal entstanden ist, das von öffentlichen Infrastruktureinrichtungen getragen wird, sind derzeit die großen nationalen biografischen Nachschlagewerke Großbritanniens oder der USA, das Oxford Dictionary of National Biography oder die American National Biography Online nur als Verlagsprodukte gegen eine Lizenzierung bei Oxford University Press zugänglich. Immerhin gibt es die erste Auflage des von 1885 bis 1900 erschienenen Dictionary of National Biography in digitaler Form über das Internet Archive. Und frei zugänglich ist auch das Dictionary of Irish Biography.

Biografische Datenbanken gibt es in Deutschland insbesondere auch zur Regionalgeschichte; unter anderem für Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Ostfriesland, Nordrhein-Westfalen, das Rheinland, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern. Auch zu spezifischeren Themen oder einzelnen Orten finden sich digitale Ressourcen wie die Oberdeutsche Personendatenbank, die Thüringer Auswanderer Datenbank, das Frankfurter Personenlexikon, das Magdeburger Biographisches Lexikon oder The Shalvi/Hyman Encyclopedia of Jewish Women.

Nicht zu den biografischen Nachschlagewerken gehören die Adressverzeichnisse, doch können sie für bestimmte Recherchen, zum Beispiel zu Provenienzen, interessant sein. Zunehmend werden ältere Adressverzeichnisse des 19. Jahrhunderts auch digitalisiert, vor allem bei Landesbibliotheken. Ein Beispiel dafür bietet die Digitale Landesbibliothek Berlin mit Berliner Adress-, Telefon- und Branchenbücher 1707 – 1991/1992 oder die Niedersächsische Landesbibliothek mit Hannoversche Adressbücher. Dazu kommen natürlich noch als klassische Quelle die Kirchenbücher. Matricula Online des Diözesanarchivs der Diözese St. Pölten versucht hier Material „aus Österreich, Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Italien, Luxemburg, Serbien und Slowenien“ zusammenzuführen.

Neben diesen regionalen biografischen Nachschlagewerken gibt es auch viele Datenbanken mit biografischen Erschließungen für spezifische geschichtswissenschaftliche Themen und Gruppen. Als mediävistisches Beispiel sei das Repertorium Academicum Germanicum genannt, das Informationen zu Gelehrten des Alten Reichs zwischen 1250 und 1550 erschließt.[139] Bis ins 19. Jahrhundert hinein sind Universitäten biografisch meist gut erschlossen. Sei es über Professorenkataloge, wie die Beispiele von Kiel, Hamburg, Rostock oder Leipzig zeigen, sei es über Matrikeln, wie die Matrikel der Universität Heidelberg 1386–1920 – digital.

Neben Professoren- und Gelehrtenverzeichnisse[145] finden sich, ebenso Datenbanken zu Parlamentsabgeordneten oder anderen politischen und sozialen Gruppen. Das Parlamentarierportal (BIOPARL) erschließt Biographien deutscher Parlamentarier von 1848 bis heute. Die Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten enthält Angaben zu 5.211 Personen, die aus den Reichstagshandbüchern 1867–1938 gewonnen wurden. Ein Projekt eines einzelnen Autors, Rolf Bartusel, ist die Datenbank MV-Data – Das Lexikon. Funktionseliten in Mecklenburg-Vorpommern von 1945 bis 1952. Vom Historischen Museum Bremerhaven betrieben wird die Deutsche Auswanderer-Datenbank. Nachschlagewerke zu spezifischen Gruppen bieten ferner: Biografisches Lexikon Widerstand und Opposition im Kommunismus 1945–91; Biographisches Handbuch. Todesopfer der Grenzregime am Eisernen Vorhang; biografiA. biografische Datenbank und Lexikon österreichischer Frauen. Eigens erwähnt sei noch The Central Database of Shoah Victim’s Names.

Bezeichnend für die Entwicklung im digitalen Raum ist, dass biografische Nachschlagewerke zunehmend ergänzt werden durch biografische Bilddatenbanken, unabhängig davon, ob diese direkt mit entsprechenden Artikeln verlinkt sind oder nicht. Neben dem bereits genannten DIGIPORTA sei in diesem Kontext auf den Digitalen Portraitindex der druckgraphischen Bildnisse der Frühen Neuzeit hingewiesen.

Im Kontext der biografischen Nachschlagewerke sei auch auf digitale Ressourcen zur Namensforschung verwiesen wie das Dictionary of Medieval Names from European Sources oder die Namenforschung im Netz. Hilfreich in diesem Kontext kann auch der Thesaurus Professionum (THEPRO), die Datenbank frühneuzeitlicher Berufsbezeichnungen sein.

2.5 Regionalhistorische Nachschlagewerke und Informationssysteme

Der Stellenwert regionalhistorischer Informationssysteme drückt sich auch in der seit 2007 existierenden AG Regionalportale. Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger Portale zur Regionalgeschichte und Landeskunde aus. Dass sie auf eine Initiative der Bayerischen Staatsbibliothek und des Internet-Portals „Westfälische Geschichte“ zurückgeht, kommt nicht von ungefähr. Denn 1999 konzipiert und seit 2002 online stand die Bayerische Landesbibliothek Online. Das Portal zu Geschichte und Kultur des Freistaats am Beginn eines Trends zu regionalhistorischen Informationssystemen. Begonnen wurde hier mit einer Integration der Daten aus dem Historischen Atlas von Bayern, der Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte, den Protokollen des Bayerischen Landtags, der Regensburger Porträtgalerie und einer Auswahl historischer Karten der Bayerischen Staatsbibliothek. Im Laufe der Jahre wurden weitere Quellenbestände und Bilddatenbanken integriert und ein neues Historisches Lexikon Bayerns aufgebaut, das mittlerweile über 700 Beiträge umfasst. Mittlerweile sind die Angebote überführt worden in das neue Portal bavarikon. Kultur und Wissensschätze Bayerns. Unabhängig von Bavarikon gibt es noch einige spezifischere Ressourcen zur bayerischen Landesgeschichte wie zum Beispiel Jüdische Siedlungen in Bayern 1500 – 1820.

Historische Informationssysteme gibt es auch zu einer Reihe anderer Bundesländer und Regionen. Unter dem Namen leobw. Landeskunde entdecken online ist seit 2012 das Landeskundliche Informationssystem Baden-Württemberg online zugänglich, dazu kommen das Landesgeschichtliche Informationssystem Hessen (LAGIS), das Portal Rheinische Geschichte, das Informationsnetzwerk zur Geschichte des Rhein-Maas Raums <RM.net>, das Internet-Portal „Westfälische Geschichte“, HamburgWissen digital, kulthura. Digitales Kultur- und Wissensportal Thüringen sowie Saxorum – Sächsische Landeskunde – Digital. So unterschiedlich sie im Detail sein mögen, so sehr ähneln sie sich meist in ihrem konzeptionellen Kern. Den Nucleus bilden Informationsressourcen zu Orten und Personen, die miteinander vernetzt sind und oft noch Links auf Informationen in anderen Medienformen beinhalten können wie Karten oder Bilder, aber auch digitalisierte Quellen oder bibliographische Informationen integrieren. Nicht selten wird dabei auf ältere gedruckte Nachschlagewerke und Bibliographien zurückgegriffen, zum Teil auch auf genuine Datenbankangebote, die parallel oder mit einem kurzen Vorlauf zu den regionalhistorischen Informationssystemen aufgebaut wurden bzw. werden. Bei Saxorum bildet zum Beispiel das Historische Ortsverzeichnis, das 1957 und 2006 als gedruckte Ausgabe erschien, 2008 als Datenbank aufgelegt, eine zentrale Basis. Dazu kommt die Sächsische Biografie, die seit 1999 als reines Online-Angebot vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. in Dresden aufgebaut wurde sowie die Sächsische Bibliografie, ursprünglich eine klassische gedruckte landeskundliche Bibliografie, die seit 1992 als Datenbank weitergeführt wird und das Kartenforum Sachsen, ein Digitalisierungsprojekt der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden.

Regionalhistorische Portale können sich auch nur auf die Digitalisierung historischer Quellen und Objekte fokussieren, wie die Beispiele Kulturerbe Niedersachsen oder die Digitale Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern zeigen.

Neben diesen komplexeren regionalhistorischen Informationssystemen gibt es für die Landesgeschichte sowie die Geschichte Österreichs oder der Schweiz noch eine Fülle weiterer, einzelner Ressourcen, zum Teil als Parallelangebote zu gedruckten Lexika, zum Teil als neu aufgebaute genuine digitale Nachschlagewerke. An der Universität Oldenburg wird vom Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa ein Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa angeboten. Als Beispiel für ein thematisch umfassendes regionales Nachschlagewerk sei das Historische Lexikon der Schweiz HLS genannt, das aufbauend auf der bis 2014 erschienenen Printausgabe in der digitalen Version sich als „… vernetztes, aktuelles und multimediales Fachlexikon zur Schweizer Geschichte …“ versteht.[175] Das Pendant für Liechtenstein ist Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online. Für Österreich gibt es mit dem Austria-Forum bereits seit einigen Jahren ein entsprechendes Angebot.

In den letzten Jahren sind auch eine Reihe regionaler historischer Klosterlexika entstanden, so zum Beispiel Klöster in Bayern oder Klöster in Baden-Württemberg. Dieselbe Funktion hat die Niedersächsische Klosterkarte. Stärker an ein breiteres Publikum richtet sich die Klosterwelt Pommern. Für Baden, Hessen[182] oder Rheinland-Pfalz sind Klosterbücher in Vorbereitung. Hilfreich als Nachschlagewerk ist die im Kontext der Germania Sacra aufgebaute Datenbank Klöster und Stifte des Alten Reiches und angrenzender Gebiete.

Stadtlexika sind ein weiteres Feld der Landesgeschichte, wobei hier die Qualität sehr unterschiedlich sein kann. Beispiele: Augsburg; Dresden; Erlangen; Karlsruhe; Nürnberg; Stuttgart. Eine Datenbank frühneuzeitlicher Ortsnamen bietet der Thesaurus Locorum (THELO), ein klassisches Nachschlagewerk zu Deutschland auf der Grundlage von Nennungen in Leichenpredigten. Jewish Places. Die interaktive Karte zu jüdischem Leben in Deutschland versucht historische Informationen zu einzelnen Orten zu bündeln.

Flurnamenbücher sind ein weiteres „Feld“, zu dem zunehmend digitale Ressourcen aufgebaut werde wie das digitale Flurnamenbuch Vorpommern oder Digitales Flurnamenlexikon Rheinland-Pfalz erkennen lassen.

Weit über die deutsche Landesgeschichte hinaus zielt ein 2020 an der University of Pittsburgh gestartetes Projekt, der World Historical Gazetteer, der Daten und Dienste anbietet, um räumliche und zeitliche Analysen und Visualisierungen erstellen zu können. Während es sich hier um ein Forschungsprojekt handelt, das neue Ansätze der Digital History aufgreift, gilt für die meisten regionalhistorischen Angebote, dass sie auch für eine breitere, historisch interessierte Öffentlichkeit gedacht sind, wobei die freie digitale Zugänglichkeit diese bei regionalhistorischen Publikationen ohnehin vorhandene Tendenz verstärkt haben dürfte.

3. Resümee

Für Nachschlagewerke zur Recherche nach Fakten und Informationen scheinen vernetzte digitale Medientechnologien geradezu prädestiniert zu sein. Und die ersten komplexeren historischen Informationssysteme wie die Deutsche Biographie oder die verschiedenen regionalhistorischen Informationssysteme sowie Entwicklungen im Bereich des Semantic Web, insbesondere der Linked Open Data-Technologie, und Versuche von Einrichtungen wie der Nationalbibliothek und anderen Anbietern, auf dieser Grundlage umfassende Angebote ihrer Norm- und Titeldaten zu erstellen, dokumentieren einen Trend zu offenen Systemen, die automatisiert Daten und Informationen miteinander verknüpfen. In Zukunft wäre also ein Informationsraum für historische Fakten vorstellbar, der zwar aus vielen dezentralen Quellen gespeist würde, aber nur einen oder wenige zentrale Einstiegsseiten für die Recherche nach Fakten und Informationen hätte. Ein solches System setzt freilich eine komplexe organisatorische wie technische Infrastruktur voraus, die es erst noch zu schaffen und zu pflegen gilt; und die vor allem methodische und inhaltliche Verlässlichkeit gewährleisten muss, wofür bei traditionellen Lexika bislang Herausgeber und Verlag bürgten. Gerade die technische Komplexität manch neuer, genuin digitaler Ressourcen stellt die Frage, wie hoch der Aufwand sein wird, um sie auf Dauer zu unterhalten und die nötigen softwaretechnischen Updates durchzuführen.

Die Realität in der Gegenwart besteht für den fakten- und informationssuchenden Historiker derzeit noch in einer Gemengelage unterschiedlicher Typen von Ressourcen; der digitale Raum geschichtswissenschaftlicher Nachschlagewerke ist zerklüftet. Folgende Typen lassen sich erkennen: 1. Digitale Versionen gedruckter Lexika, die entweder als kostenpflichtiges E-Book über Universitätsbibliotheken genutzt werden können, oder, bei älteren, nicht mehr dem Urheberrecht unterliegenden Werken, über frei zugängliche Retrodigitalisate. 2. Neue, genuin digitale Ressourcen zu einzelnen Themen, Regionen oder Personengruppen. 3. Komplexere historische Informationssysteme, wobei die Grenze zwischen Typ 2 und 3 fließend ist.

Derzeit handelt es sich bei dem Gros der digital zugänglichen Hilfsmittel noch um E-Books von Wissenschaftsverlagen, also um digitale Parallelausgaben zu den gedruckten und in den Lesesälen der Bibliotheken vorhandenen Werken. Die Inhalte dieser E-Book-Versionen sind meist noch nicht miteinander vernetzt. Allenfalls die Produkte eines Verlages sind durch diesen in ein umfassenderes, verlagsspezifisches Informationssystem einbezogen, das er separat zu vermarkten versucht.

Zugleich gibt es aber auch schon eine Fülle frei zugänglicher retrodigitalisierter Ressourcen, wofür insbesondere die großen Enzyklopädien des 18. und frühen 19. Jahrhunderts prototypisch stehen. Über die gängigen digitalen Bibliotheken lassen sich zahlreiche retrodigitalisierte historische Fachlexika finden.[196]

Dazu kommen eindrucksvolle Beispiele neuer genuin digitaler Ressourcen wie zum Beispiel von 1914–1918-online. International Encyclopedia of the First World War oder historischer Informationssysteme wie bei dem Portal Deutsche Biographie. Und bei aller kritischen Distanz sollte man nicht unerwähnt lassen, dass die Nutzung von Wikipedia oder anderen Ressourcen, die nicht zu einem geschichtswissenschaftlichen Wissensraum im eigentlichen Sinne gehören, im Alltag der Recherchearbeit durchaus eine Rolle spielt. Und letztlich sollte auch nicht übersehen werden, dass es immer noch spezifische historische Lexika nur in Buchform gibt - die Geschichtlichen Grundbegriffe sind nur eines der prominentesten Beispiele.

Literaturhinweise

Geschichte und Geschichtsschreibung zum Thema

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Recherche zum Thema

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Fußnoten

  1. [1] Winfried Baumgart, Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, 18. überarb. u. erw. Aufl., Stuttgart 2014, S. 35–43; Stefan Jordan, Einführung in das Geschichtsstudium, 2. überarb. u. erw. Aufl., Ditzingen 2019, S. 90–97.
  2. [2] Brandt, Ahasver von, Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die historischen Hilfswissenschaften, 18. Aufl., Stuttgart 2012.
  3. [3] Genannt seien nur: Europeana (https://www.europeana.eu/de), Deutsche Digitale Bibliothek (https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/), Digital Public Library of America (https://dp.la/), Internet Archive (https://archive.org/details/texts), Hathi Trust (https://www.hathitrust.org/), Google Books (https://books.google.com/).
  4. [7] Vgl. Angela Kugler-Kießling, Digitalisierung an der Universitätsbibliothek Freiberg – Linked Open Data und Mobile Computing für historische Bestände, in: Munke, Martin (Hrsg.), Landes- und Regionalgeschichte digital. Angebote - Bedarfe - Perspektiven, Dresden - München 2022, S. 202–218, https://doi.org/10.25366/2021.25; Jung-Ran Park; Andrew Brenza; Lori Richards, BIBFRAME Linked Data: A Conceptual Study on the Prevailing Content Standards and Data Model, in: Linked Open Data. Applications, Trends, and Future Developments, hrsg. von Kingsley Okoye, London 2020, S. 1–18, https://www.intechopen.com/books/8779; Joachim Neubert, Linked Open Data und die Bibliothekspraxis, in: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, 61 (2014) S. 59–67; Busch, Thomas; Jordan, Stefan, Vernetzte Lebensläufe: Der Einsatz von Normdatenbanken zur Verlinkung biographischer und bibliographischer Angebote im Internet, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 62 (2011) S. 684–691.
  5. [11] Angela Vorndran, Hervorholen, was in unseren Daten steckt! Mehrwerte durch Analysen großer Bibliotheksdatenbestände, in: o-bib. Das offene Bibliotheksjournal, 4 (2018), S. 166, https://doi.org/10.5282/o-bib/2018H4S166-180.
  6. [12] Vgl. auch Tagungsbericht: Workshop Historisch-biographisches Informationssystem, 01.12.2014 München, in: H-Soz-Kult, 04.03.2015, https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-124469; Tagungsbericht: Workshop „Personen - Daten - Repositorien“, 27.09.2010-29.09.2013 Berlin, in: H-Soz-Kult, 02.03.2011, https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-122190; Tagungsbericht. Vom Nachschlagewerk zum Informationssystem / From Reference Work to Information System, 25.02.2010-27.02.2010, München, in: H-Soz-Kult, 01.05.2010, https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-121736; Tagungsbericht: Biografische Lexika im Internet, 30.05.2008-31.05.2008 Dresden, in: H-Soz-Kult, 31.07.2008, https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-120851.
  7. [13] „TORSTEN REIMER gab einen Ausblick in die Zukunft digitaler Informationssysteme. Seines Erachtens werden singuläre Webseiten oder Datenpools nur mehr als Komponenten vernetzter Datenquellen Beachtung finden, um als Teile der Infrastruktur virtuelle Forschungsumgebungen zu konstruieren.“ Aus: Tagungsbericht. Vom Nachschlagewerk zum Informationssystem / From Reference Work to Information System, 25.02.2010 - 27.02.2010 München, in: H-Soz-u-Kult, 01.05.2010 https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-121736.
  8. [14] Eine Zusammenfassung der Diskussion gibt Thomas Wozniak, Zehn Jahre Berührungsängste: Geschichtswissenschaft und Wikipedia. Eine Bestandsaufnahme, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 60 (2012) S. 247-264; vgl. auch Thomas Wozniak; Jürgen Nemitz; Uwe Rohwedder (Hrsg.), Wikipedia und Geschichtswissenschaft, Berlin - Boston 2015.
  9. [15] Roy Rosenzweig, Can History Be Open Source? Wikipedia and the Future of the Past. In: The Journal of American History 93 (1) (2006), S. 117–146; Peter Haber, Jan Hodel, Wikipedia und die Geschichtswissenschaft. Eine Forschungsskizze, in: Schweizerische Zeitschrift für die Geschichtswissenschaft 59 (2009), S. 455–461; vgl. auch Lori Byrd Phillips, Dominic McDevitt-Parks, Historians in Wikipedia: Building an Open, Collaborative History, in: Perspectives on History, December 2012, https://www.historians.org/research-and-publications/perspectives-on-history/december-2012/historians-in-wikipedia-building-an-open-collaborative-history.
  10. [17] Auch im WebGuide von historicum.net (https://www.historicum.net/recherche/internetangebote) werden zum Teil solche Websites erschlossen.
  11. [19] Dieser Aspekt des Themas wird hier nicht weiter ausgeführt, da in den Guides Digital Humanities (https://guides.clio-online.de/guides/arbeitsformen-und-techniken/digital-humanities/2018) und Digitale Werkzeuge (https://guides.clio-online.de/guides/arbeitsformen-und-techniken/digitale-werkzeuge/2018) darauf eingegangen wird. Der Guide Fakten und Informationen im digitalen Raum fokussiert sich auf die individuelle Recherche.
  12. [30] Dafür kann im linken Menü unter dem Punkt Bibliotheksauswahl / Einstellungen unter der Auswahl „gewünschte Einrichtung / Bibliothek“ der Gesamtbestand in DBIS ausgewählt werden; https://dbis.ur.de.
  13. [31] Vgl. nur Ulrich Johannes Schneider (Hrsg.), Seine Welt wissen. Enzyklopädien in der Frühen Neuzeit, Darmstadt 2006; oder das Projekt Allgemeinwissen und Gesellschaft. Enzyklopädien als Indikatoren für Veränderung der gesellschaftlichen Bedeutung von Wissen, Bildung und Information, http://www.enzyklopaedie.ch/.
  14. [34] Wikisource bietet eine vollständige Transkription https://fr.wikisource.org/wiki/Encyclop%C3%A9die,_ou_Dictionnaire_raisonn%C3%A9_des_sciences,_des_arts_et_des_m%C3%A9tiers; siehe ferner auch das ARTFL-Project der University of Chicago http://portail.atilf.fr/encyclopedie/index.htm und http://www.lib.uchicago.edu/efts/ARTFL/projects/encyc/overview.html. Eine retrodigitalisierte Version ist ferner verfügbar über https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k50533b.texteImage oder bei https://www.digitale-sammlungen.de/.
  15. [37] 1889 erschien der letzte Band. Danach wurde das Unternehmen eingestellt.
  16. [39] Die vierte Auflage findet man bei WikiMedia Commons; https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Meyers_b1_s0001.jpg. Vgl. auch die Wikipedia-Artikel Meyers Konversations-Lexikon; (https://de.wikipedia.org/wiki/Meyers_Konversations-Lexikon) und Brockhaus-Enzyklopädie (https://de.wikipedia.org/wiki/Brockhaus_Enzyklop%C3%A4die).
  17. [47] Lexikon des Mittelalters, Bde. 1–9, München 1980–1999 (die Online-Ausgabe ist über den Verlag BrePols im Angebot; http://www.brepolis.net/BRP_Info_En.html); Enzyklopädie der Neuzeit, Bde. 1–16, Stuttgart 2005–2012 (die Online-Ausgabe ist aufgelegt bei Brill; https://referenceworks.brillonline.com/browse/enzyklopaedie-der-neuzeit).
  18. [48] Vgl. The Oxford Dictionary of the Middle Ages, Bde. 1–4, Oxford 2010; The Oxford Encyclopedia of the Modern World (1750 to the present), Bde. 1–8, Oxford 2008 (zu den digitalen Ausgaben vgl. Oxford Reference Online, https://www.oxfordreference.com); Europe 1450 to 1789. Encyclopedia of the Early Modern World, Bde. 1–6, Ney York 2004; Europe 1789 to 1914. Encyclopedia of the Age of Industry and Empire, Bde. 1–5, Detroit 2006; Europe since 1914, Bde. 1–5, Detroit 2006. Über Gale. A Cengage Company (https://www.gale.com/intl) werden die Ausgaben auch als E-Books vertrieben.
  19. [49] Lexikon der deutschen Geschichte. Ereignisse, Institutionen, Personen. Von den Anfängen bis zur Kapitulation 1945, hrsg. von Gerhard Taddey, 3. überarb. Aufl., Stuttgart 1998; Lexikon der deutschen Geschichte. Von 1945 bis 1990. Ereignisse, Institutionen, Personen im geteilten Deutschland, hrsg. von Michael Behnen, Stuttgart 2002; Eugen Haberkern / Joseph Friedrich Wallach, Hilfswörterbuch für Historiker. Mittelalter und Neuzeit, Bde. 1–2, 9. Aufl., Tübingen 2001.
  20. [50] Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, hrsg. von Otto Brunner, Werner Conze u. Reinhart Koselleck, Bde. 1–8.2, Stuttgart 1972–1997.
  21. [51] Wie Anm. 1.
  22. [54] New Dictionary of the History of Ideas, hrsg. von Maryanne Cline Horowitz, Bde. 1–6, Detroit u.a. 2004–2005. Vgl. dazu auch https://de.wikipedia.org/wiki/Dictionary_of_the_History_of_Ideas.
  23. [60] Die zeitweise bei den Kolonialen Sammlungen der UB Frankfurt/Main (https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/kolonial/nav/index/all) zugängliche Version ist nicht mehr im Netz verfügbar.
  24. [63] Vgl. FDGB-Lexikon. Funktion, Struktur, Kader und Entwicklung einer Massenorganisation der SED (1945–1990), hrsg. von Dieter Dowe, Karlheinz Kuba und Manfred Wilke, Berlin 2009; Das MfS-Lexikon. Begriffe, Personen und Strukturen der Staatssicherheit der DDR, hrsg. von Roger Engelmann, Bernd Florath, Helge Heidemeyer, Daniela Münkel, Arno Polzin, Walter Süß, 4., akt. Auflage, Berlin 2021.
  25. [64] Enzyklopädie deutscher Geschichte, hrsg. von Lothar Gall u.a., Bde. 1–94, München 1988–2018.
  26. [71] Als Beispiel sei hier nur genannt: Dan Diner, Kaleidoskopisches Denken. Überschreibungen und autobiographische Kodierungen in Hannah Arendts Hauptwerk, Version 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 30.5.2011, https://docupedia.de/zg/Arendt,_Elemente_und_Urspr%C3%BCnge_totaler_Herrschaft.
  27. [72] So zum Beispiel Rüdiger Graf, Zeit und Zeitkonzeptionen in der Zeitgeschichte, Version 2.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 22.10.2012, https://docupedia.de/zg/Zeit_und_Zeitkonzeptionen_Version_2.0_R%C3%BCdiger_Graf.
  28. [73] Zitat: https://docupedia.de/zg/Docupedia:%C3%9Cber_Docupedia.
  29. [80] So integriert Visual History auch Dokumente aus anderen Sites, zum Beispiel aus der Zeitschrift Zeitgeschichte-online.
  30. [98] Charles Du Fresne Du Cange, Glossarium mediae et infimae latinitatis, Bde. 1–3, Paris 1678; Bde. 1–10, bearb. von Léopold Favre, Paris 1937–1938.
  31. [100] Am einfachsten zu nutzen ist das Angebot der Mannheimer Texte Online (wie Anm. 99). Weitere Digitalisate bieten Die Deutsche Digitale Bibliothek (https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de) oder die Bibliotheca Gallica der französischen Nationalbibliothek (https://gallica.bnf.fr).
  32. [108] Vgl. Burch, Thomas; Rapp, Andrea, Das Wörterbuch-Netz: Verfahren – Methoden – Perspektiven, in: .hist2006. Geschichte im Netz: Praxis, Chancen, Visionen, hrsg. von Daniel Burckhardt, Rüdiger Hohls u. Claudia Prinz (=Historisches Forum, Bd 10, 2007) Teilbd 1, Berlin 2007, S. 607–627, https://edoc.hu-berlin.de/handle/18452/259.
  33. [109] Eine Übersicht über die wichtigsten digital zugänglichen biographischen Nachschlagewerke gibt DBIS unter der Rubrik „Allgemeines / Biographische Datenbank“ (https://dbis.ur.de/dbinfo/dbliste.php?dbt=3&bib_id=alle&colors=3&ocolors=40&lett=f&sort=type&gebiete=28#BIOGRAPHISCHEDATENBANK).
  34. [139] Vgl. dazu wie zu weiteren spezifischen Instrumenten aus dem Bereich der mittelalterlichen Geschichte, wie dem Repertorium Germanicum Online oder dem digitalen Personenregister der Germania Sacra Tagungsbericht: HT 2012: Datenbanken für die Mediävistik und die Renaissance in Forschung und Lehre, 25.092012-28.09.2012, Mainz, in: H-Soz-Kult, 29.11.2012, https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-123139.
  35. [145] Vgl. mit konkreten Beispielen: Horstkemper, Gregor; Sorbello Staub, Alessandra, Professorenkataloge, Vorlesungsverzeichnisse, Hochschulreden. Materialien zur Universitätsgeschichte im Internet, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 61 (2010) S. 130-131.
  36. [175] Vgl. Kurmann, Eliana; Natale, Enrico, Vernetzter Geist? Stand und Tendenzen der Digital Humanities in der Schweiz, in: H-Soz-Kult, 05.11.2014, https://www.hsozkult.de/debate/id/fddebate-132276.
  37. [182] Klosterbuch Hessen. analog meets digital. In: H-Soz-Kult, 28.10.2021, https://www.hsozkult.de/event/id/event-113704.
  38. [196] Wie Anm. 3.

Dr. Wilfried Enderle ist Historiker und wissenschaftlicher Bibliothekar an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. Forschungsinteressen: Bibliotheks- und Mediengeschichte; Konfessions- und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit; geschichtswissenschaftliche Fachinformation.

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Für Clio-online verfasst von:

Wilfried Enderle

Wilfried Enderle

Dr. Wilfried Enderle ist Historiker und wissenschaftlicher Bibliothekar an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. Forschungsinteressen: Bibliotheks- und Mediengeschichte; Konfessions- und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit; geschichtswissenschaftliche Fachinformation.