Bibliotheken

1. Bibliotheken und Bibliothekswesen[1]

1.1 Bibliotheken

Bibliotheken sind die am stärksten genutzten Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen in Deutschland. Mehr als 10.000 Bibliotheken werden jährlich von rund 215 Millionen Menschen besucht, mehr als 460 Millionen Medien werden jährlich ausgeliehen.[2] Gerade für HistorikerInnen, die für ihre Arbeit nicht nur die wissenschaftliche Fachliteratur, sondern in vielen Fällen auch gedruckte Quelleneditionen sowie handschriftliche Dokumente benötigen, sind Bibliotheken die zentralen Informationseinrichtungen.

Aufgaben von Bibliotheken

Die traditionellen Aufgaben von Bibliotheken bestehen darin, Publikationen zu sammeln, zu erschließen, den Benutzern zur Verfügung zu stellen und zu archivieren. Um die erworbenen Publikationen für den Benutzer zugänglich zu machen, werden die Medien nach formalen und inhaltlichen Kriterien erschlossen. Die Ergebnisse dieser Erschließung, die sogenannten bibliographischen Metadaten, werden den Nutzern im elektronischen Bibliothekskatalog (OPAC, Online Public Access Catalog) präsentiert. Bibliotheksbestände, die in geschlossenen Magazinen aufbewahrt werden, können von den Nutzern über den OPAC online bestellt werden, zumindest ein Teil der Medien ist in vielen Bibliotheken allerdings auch freihand aufgestellt, also direkt zugänglich. In manchen Bibliotheken ist die Benutzung der Bibliotheksbestände nur im Lesesaal möglich, andere erlauben auch eine Ausleihe nach Hause. Einige Bibliotheken bewahren ihre Bestände dauerhaft auf, auch wenn sie nur noch selten verwendet werden. Das Archivieren des Bestandes ist vor allem Aufgabe der National- und Regionalbibliotheken sowie der Sondersammelgebietsbibliotheken.

Neben die traditionellen Aufgaben des Erwerbens, Erschließens, Benutzens und Archivierens treten für Bibliotheken zunehmend neue Aufgaben. Fast alle großen wissenschaftlichen Bibliotheken bieten heute Veranstaltungen zur Vermittlung von Informationskompetenz an, die Angebote der Hochschulbibliotheken sind hierbei in vielen Fällen in die Curricula der Fachstudiengänge eingebunden. Daneben erstellen immer mehr Bibliotheken – über den Bibliothekskatalog hinaus – elektronische Informationsressourcen, zum Beispiel Linklisten, Navigationssysteme, Fachbibliographien, Virtuelle Fachbibliotheken, Fachportale etc. Weitere neue Arbeitsfelder von Hochschulbibliotheken sind die Bereitstellung von Publikationsservern (document depositories), auf denen wissenschaftliche Arbeiten der eigenen Hochschule veröffentlicht werden können. Zunehmend werden hier nicht nur die abschließenden Publikationen zugänglich gemacht, sondern auch die Forschungsdaten (Forschungsrohdaten), die bei einem Forschungsprojekt entstehen. Zum Teil sind Bibliotheken auch an der Entwicklung virtueller Forschungsumgebungen beteiligt. TextGrid ist ein Beispiel für eine solche Entwicklung im Bereich der Geisteswissenschaften.

Bibliotheksbestände

Zwar sind Buchmedien (gedruckte Bücher und Zeitschriften) nach wie vor ein wichtiges und charakteristisches Sammelgut von Bibliotheken, allerdings werden heute bei der Erwerbung nahezu alle Medienarten berücksichtigt. Neben den Printmedien werden vor allem elektronische Medien lizenziert; die Bibliotheken erwerben in diesem Fall ein zeitlich zumeist befristetes Zugriffsrecht auf die entsprechenden elektronischen Publikationen. Aufgrund ihres medienspezifischen Mehrwerts sind elektronische Dokumente für die wissenschaftliche Nutzung von besonderem Interesse. Besonders wichtige Kriterien in diesem Zusammenhang sind der orts- und zeitunabhängige Zugriff, die Volltextdurchsuchbarkeit, die Aktualisierbarkeit sowie die multimedialen Verknüpfungsmöglichkeiten. Elektronische Publikationen, die für die Wissenschaft von besonderer Bedeutung sind, werden vielfach als sogenannte National- bzw. Allianzlizenzen erworben. Hierbei werden die entsprechenden Publikationen von einer Bibliothek lizenziert und anschließend vollständig bzw. zum Teil in allen deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen zur Verfügung gestellt. Finanziert bzw. gefördert werden die National- und Allianzlizenzen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Neben der Lizenzierung entsprechender Verlagsangebote erweitern viele Bibliotheken ihren Bestand an elektronischen Texten auch durch die eigene nachträgliche Digitalisierung von Teilen ihres analogen Bestands (Retrodigitalisierung). Ebenfalls zum Sammelspektrum wissenschaftlicher Bibliotheken gehören audiovisuelle Medien (Bilder, Tonträger, Filmmedien) und Mikroformen (Mikrofiches und Mikrofilme). Neben diesen Medienformen sammeln Bibliotheken auch handschriftliches Material, sowohl mittelalterliche Handschriften als auch neuzeitliche und zeitgenössische Nachlässe und Autographe. Grundsätzlich gilt die Regel, dass Autographen von WissenschaftlerInnen und SchriftstellerInnen eher in Bibliotheken gesammelt werden, während handschriftliches Material der staatlichen Verwaltung und Nachlässe von Politikern zumeist in Archiven verwaltet werden. Mit Manuscripta Mediaevalia und Kalliope stehen sowohl für die mittelalterlichen Handschriften als auch für die neuzeitlichen Autographen in deutschen Bibliotheken übergreifende Informationsressourcen zur Verfügung.

Bibliothekstypen

Die Vielfalt von Bibliothekstypen ist ungemein groß. Neben großen Staats- und Universitätsbibliotheken finden sich zum Beispiel kleine Stadtteil- und Gemeindebibliotheken sowie eine Vielzahl von Bibliothekstypen, die sich an spezielle Nutzergruppen richten, zum Beispiel Krankenhaus-, Gefängnis-, Blinden-, und Unternehmensbibliotheken. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen öffentlichen Bibliotheken, die der Versorgung der breiten Bevölkerung mit Informationen und Unterhaltungsmedien dienen, und wissenschaftlichen Bibliotheken, deren Bestände und Angebote überwiegend an den Bedürfnissen von Studierenden und WissenschaftlerInnen ausgerichtet sind.

Die wichtigsten Typen von Bibliotheken für die wissenschaftliche Arbeit sind:

– Nationalbibliotheken

– Regionalbibliotheken

– Hochschul- bzw. Universitätsbibliotheken

– Fach-, Forschungs- und Spezialbibliotheken

Nationalbibliotheken sammeln alle Publikationen eines Staates, die ihnen in vielen Ländern als gesetzliche Pflichtstücke kostenlos geliefert werden; diese Publikationen verzeichnen sie in der Nationalbibliographie ihres Landes. In der Regel sammeln sie auch die Literatur über das jeweilige Land, unabhängig vom Erscheinungsort sowie die wissenschaftliche Literatur des Auslandes in Auswahl. Zumeist verfügen Nationalbibliotheken über herausragende Altbestände und Sondersammlungen, alle Bestände von Nationalbibliotheken werden dauerhaft archiviert.

Vor allem wegen ihrer späten Gründung 1912 übernimmt die Deutsche Nationalbibliothek mit Sitz in Leipzig und Frankfurt am Main nur einen Teil dieser Aufgaben; sie archiviert alle deutschen Publikationen seit 1913 und verzeichnet sie in der Deutschen Nationalbibliografie seit 2006 gehört auch die Archivierung von Netzdokumenten zu ihrem Aufgabenspektrum. Die umfassende Sammlung der internationalen wissenschaftlichen Literatur, die Betreuung umfangreicher historischer Bestände und die Pflege geographischer und materialbezogener Sondersammlungen übernehmen in Deutschland vor allem die Staatsbibliothek zu Berlin und die Bayerische Staatsbibliothek sowie verschiedene Bibliotheken mit besonderen Sammelschwerpunkten.

Regionalbibliotheken sammeln, erschließen und archivieren Publikationen aus und über ihre Region. Die landeskundliche Literatur, also die Literatur über die Region, verzeichnen sie in Regional- oder Landesbibliographien, die im Gegensatz zur Nationalbibliographie auch die unselbstständigen Werke (Aufsätze) umfassen. Aufgrund ihrer föderalen Struktur verfügt die Bundesrepublik im internationalen Vergleich über besonders viele und besonders leistungsfähige Regionalbibliotheken, zumeist werden sie als Landes- oder Staatsbibliotheken bezeichnet. Zum Teil betreuen diese Bibliotheken ein gesamtes Bundesland, zum Teil auch nur kleinere Gebiete. Einige Regionalbibliotheken, wie zum Beispiel die Badische Landesbibliothek in Karlsruhe oder die Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin übernehmen ausschließlich landesbibliothekarische Aufgaben, andere sind zugleich Universitäts- oder auch Stadtbibliotheken, wie zum Beispiel die Universitäts- und Landesbibliothek Bonn oder die Stadt- und Landesbibliothek Potsdam.

Universitäts- und Hochschulbibliotheken gewährleisten in erster Linie die Literatur- und Informationsversorgung der Hochschulangehörigen, allerdings stehen sie auch anderen Nutzern offen. Wie die National- und die Regionalbibliotheken sind sie zumeist Universalbibliotheken, also nicht auf einzelne Fachgebiete beschränkt. Während ältere Universitätsbibliotheken zumeist eine Vielzahl von Instituts- und Seminarbibliotheken aufweisen, sind moderne Universitätsbibliotheken in der Regel einschichtig konzipiert, das heißt neben der Zentralbibliothek finden sich meist nur noch wenige Fakultätsbibliotheken mit umfangreichen Beständen.

Zentrale Fachbibliotheken existieren in Deutschland für die Bereiche Medizin, Wirtschafts- und Naturwissenschaften (ZB Med Köln, ZBW Kiel, TIB Hannover). Forschungsbibliotheken mit umfassenden historischen Beständen sind die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und die Anna Amalia Bibliothek in Weimar. Spezialbibliotheken gehören häufig zu außeruniversitären Forschungsinstitutionen. Beispiele für diesen Bibliothekstyp sind die Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte mit Sitz in München und Berlin, wie auch die Bibliothek der Monumenta Germaniae Historica in München. Der Sammlungsbereich dieser Spezialbibliotheken sind die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts mit Schwerpunkten auf dem Nationalsozialismus und dem Dritten Reich bzw. die deutsche Geschichte des Mittelalters. In Einzelfällen wurden Spezialbibliotheken auch an größere Universalbibliotheken angeschlossen, wie zum Beispiel die Bibliothek für Zeitgeschichte in Stuttgart, die 2000 in die Württembergische Landesbibliothek integriert wurde. Ein umfassendes Verzeichnis aller geschichtswissenschaftlicher Spezialbibliotheken in Deutschland liegt in Buchform vor.[25]

1.2 Bibliothekswesen in Deutschland

Überregionale Dienste und intensive Kooperation der Bibliotheken auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene sind keine neue Erscheinung im Deutschen Bibliothekswesen und – durch das Fehlen einer dominierenden Nationalbibliothek – geradezu charakteristisch für das Bibliothekswesen der Bundesrepublik. Wichtige nationale Kooperationen betreffen vor allem die Sammlung und den Nachweis deutscher Publikationen vor 1913 sowie die Organisation von Schwerpunktbibliotheken für alle Wissenschaftsdisziplinen.

Nationale Kooperationen

Der Sammlung deutscher Publikationen vor 1913 dient die 1989 gegründete Sammlung Deutscher Drucke (SDD), ein Zusammenschluss von ursprünglich fünf Bibliotheken, die schwerpunktmäßig die Sammlung historischer Drucke eines bestimmten Zeitraums betreiben – jeweils aufbauend auf einem bereits vorhandenen herausragenden Bestand an Drucken dieser Epoche:

1450 bis 1600 Bayerische Staatsbibliothek

1601 bis 1700 Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

1701 bis 1800 Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen

1801 bis 1870 Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Frankfurt am Main

1871 bis 1912 Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Seit 1995 beteiligt sich auch die Deutsche Nationalbibliothek an diesem Kooperationsprojekt und betreut den Zeitraum von 1913 bis zur Gegenwart. Zu den Aufgaben der SDD-Bibliotheken gehören heute neben der Erwerbung der antiquarischen Drucke aus den jeweiligen Epochen auch ihre Erschließung, ihre Digitalisierung und die Erhaltung der Originale. Gleichzeitig beteiligen sich fast alle SDD-Bibliotheken auch an den Bemühungen um eine retrospektive deutsche Nationalbibliographie.

Die wichtigsten bibliographischen Datenbanken für den Nachweis der älteren deutschen Buchproduktion sind:

Gesamtkatalog der Wiegendrucke (GW, verzeichnet alle Inkunabelausgaben weltweit sowie die bekannten Exemplare)

Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD 16 mit vielen Links zu den digitalen Volltexten)

Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts (VD 17 mit vielen Links zu den digitalen Volltexten)

Digitale Bibliothek Deutscher Drucke des 18. Jahrhunderts (VD 18, enthält digitale Volltexte zu allen verzeichneten Titeln, derzeit noch im Aufbau)

Auch Verzeichnisse und Kataloge moderner Publikationen wie die Zeitschriftendatenbank (ZDB), die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) und das Datenbank-Infosystem (DBIS) werden von einer Vielzahl wissenschaftlicher Bibliotheken gemeinsam erarbeitet.

Um sicherzustellen, dass alle für die einzelnen Fachwissenschaften wichtigen Publikationen – auch des Auslands – mindestens in einem Exemplar in Deutschland vorhanden sind, richtete die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 1949 den sogenannten Sondersammelgebietsplan ein. Er legt fest, welche Bibliothek (mit finanzieller Unterstützung der DFG) welches Fachgebiet besonders intensiv betreut. Die wichtigste SSG-Bibliothek für die Geschichtswissenschaft ist die Bayerische Staatsbibliothek, die die Sondersammelgebiete Geschichte Allgemeines, die Vor- und Frühgeschichte, die Klassische Altertumswissenschaft einschließlich der Alten Geschichte, der Mittel- und der Neulateinischen Philologie und Byzanz sowie die Geschichte Deutschlands, Österreichs, der Schweiz, Frankreichs und Italiens betreut. Andere historische Fachgebiete betreuen zum Beispiel die SUB Göttingen (Geschichte Nordamerikas, Großbritanniens und Irlands, Australiens und Neuseelands), die SUB Hamburg (Spanien und Portugal) und die Bibliothek des Iberoamerikanischen Instituts in Berlin (Lateinamerika). Ein umfassendes Verzeichnis aller Sammelschwerpunkte an deutschen Bibliotheken bietet webis, das Web-Informationssystem des deutschen Bibliothekswesens. Derzeit wird das vor allem sammlungsbezogene System der SSG-Bibliotheken umgebaut zu sogenannten Fachinformationsdiensten (FIDs), die stärker service- und nachfrageorientiert sind. Im beständigen Austausch mit der jeweiligen Fachcommunity entwickeln die Fachinformationsdienste überregionale Serviceangebote, die sich von Fach zu Fach stark unterscheiden können.

Regionale Kooperation, Fernleihe und Dokumentenlieferung

Bereits seit den 1970er-Jahren haben sich viele Bibliotheken einer Region in sogenannten Bibliotheksverbünden zusammengeschlossen, zunächst vor allem, um gegenseitig von den Katalogisierungsdaten der beteiligten Institutionen profitieren zu können. War ein Buch in einer Bibliothek bereits katalogisiert worden, so standen die Titeldaten allen anderen Bibliotheken für die eigene Erschließungsarbeit zur Verfügung. Schon bald entwickelten sich die umfangreichen Verbundkataloge dieser Verbünde auch für die Benutzer zu wichtigen Informationsressourcen. Im Auswärtigen Leihverkehr bilden sie die Grundlage für die konventionelle Fernleihe und die Online-Fernleihe. Die Online-Fernleihe ermöglicht es dem Benutzer, Fernleihbestellungen rund um die Uhr selbstständig abzusetzen. Hierbei identifiziert er sich mit der Nummer seines Benutzerausweises und seiner ID-Nummer als Benutzer einer Bibliothek und löst die Bestellung aus. Ist kein Exemplar des gewünschten Titels in einer Bibliothek seiner Stadt nachgewiesen, so entscheidet ein zentraler Fernleih-Server darüber, welches der vorhandenen Exemplare in die Fernleihe gehen soll und an die Bibliothek des Nutzers geliefert wird.

Neben der Fernleihe haben sich weitere Formen der Dokumentenlieferung etabliert; die wichtigsten sind die Dokumentenlieferdienste und die zunehmend angebotene Digitalisierung im Auftrag des Nutzers. Die Dokumentenlieferdienste bieten ihren Nutzern die Lieferung der gewünschten Dokumente meist wesentlich schneller als die Fernleihe, allerdings sind die Kosten für diese Dienste auch deutlich höher. Der meistgenutzte Dokumentenlieferdienst in Deutschland ist Subito, eine Vereinigung von rund 40 wissenschaftlichen Bibliotheken, die ihren Kunden eine Lieferung von Aufsatzkopien in Papierform oder – soweit dies urheberrechtlich möglich ist– auch in elektronischer Form anbietet. Bei der Digitalisierung im Auftrag des Nutzers (eBooks on Demand) bieten einige Bibliotheken ihren Nutzern an, die von ihnen gewünschten urheberrechtsfreien Monographien gegen eine Bearbeitungsgebühr zu digitalisieren.

2. Informationsressourcen

Bibliotheken stellen ihren Nutzern nicht nur in großem Umfang Informationsressourcen zur Verfügung, vielfach erarbeiten sie diese auch selbst oder sind an ihrer Produktion beteiligt. Im Folgenden soll ein Überblick über die wichtigsten Typen und Gattungen der Informationsressourcen gegeben werden, die von Bibliotheken angeboten werden. Einige der wichtigsten Ressourcen für Historiker werden dabei exemplarisch vorgestellt.

2.1 Bibliothekskataloge

OPACs

Bibliothekskataloge sind die zentralen Nachweisinstrumente zum Bestand einzelner Bibliotheken. Nahezu alle wissenschaftlichen Bibliotheken präsentieren ihre Bestände heute in elektronischer Form in OPACs (Online Public Access Catalog). Für die Recherche wird zumeist zwischen einer einfachen Suche (eine Eingabezeile, Suche über alle Suchkategorien) und einer Erweiterten Suche unterschieden (mehrere Suchzeilen, Auswahlmöglichkeiten der Suchkategorie, Verknüpfungsmöglichkeit verschiedener Suchkriterien mit Hilfe der Booleschen Operatoren „und“ „oder“, „nicht“ bzw. „and“, „or“, „not“). Bei der Benutzung von OPACs ist auf einige Besonderheiten zu achten:

(1) OPACs verzeichnen in der Regel nur die selbstständige Literatur, also Monographien, Sammelwerke und Zeitschriften vollständig. Nicht bzw. nicht vollständig nachgewiesen sind die in den Zeitschriften und Sammelwerken enthaltenen Aufsätze.

(2) Nicht in allen Bibliotheken sind alle Medien vollständig im OPAC nachgewiesen. In vielen Fällen sind Teilbestände, zum Beispiel einzelne Medienarten bzw. Bestandsgruppen, nur in separaten, zum Teil konventionellen Katalogen verzeichnet (zum Beispiel Handschriften, Autographen, Inkunabeln, alte Drucke, Werke mit Erscheinungsjahr vor 1945 etc.).

(3) Die Erschließung der Bestände in Bibliothekskatalogen ist häufig sehr heterogen. Für die verbale Erschließung der Medien mit Schlagwörtern werden in den deutschsprachigen Ländern erst seit den 1980er-Jahren einheitliche Regelwerke verwendet; die älteren Bestände sind zumeist nur nach lokalen Regeln oder auch gar nicht verbal erschlossen. Bei der klassifikatorischen Erschließung werden bis heute verschiedene Systeme verwendet. Eine weitere Verbreitung haben die Regensburger Verbundklassifikation (RVK) und die Dewey Decimal Classification (DDC) erfahren. Erhöht wird der Suchkomfort in modernen OPACs durch einige neuere Entwicklungen (unter anderem Catalog Enrichment, Drill-Downs, Recommender-Funktionen, Social Cataloging/Social Tagging und Alert-Funktionen).

Beim Catalog Enrichment (auch Kataloganreicherung) werden die bibliographischen Daten einer Titelaufnahme im Katalog um weitere Elemente angereichert. Häufig werden eingescannte Inhaltsverzeichnisse, Coverabbildungen, Klappentexte oder Abstracts mit den Titeldaten verknüpft, in einigen Fällen auch Rezensionen. Da diese Elemente fast immer in maschinenlesbarer Schrift vorliegen, können die Daten auch für die OPAC-Recherche verwendet werden, was zu einem starken Anstieg der Treffermengen führt. Abgesehen von den Vorteilen für die Recherche erhält der Nutzer ein wesentlich besseres Bild von den verzeichneten Medien.

Drill-Downs sind Einschränkungsmöglichkeiten einer bestehenden Treffermenge. Die Vorschläge des OPACs für mögliche Einschränkungen resultieren hierbei aus der Analyse der vorhandenen Titeldaten. Für die thematische Recherche sind vor allem die inhaltlichen Sucheinschränkungen interessant.

Recommender-Funktionen empfehlen dem Nutzer – ausgehend von einem gefundenen Titel – vergleichbare Titel zu seinem Interessensgebiet. Grundlage dieser Empfehlungen ist in der Regel eine Analyse des Verhaltens anderer Bibliotheksnutzer.

Beim Social Cataloging wird ein Katalog nicht nur von einigen Experten (den Bibliothekaren) erstellt, sondern kollaborativ von allen Nutzern gemeinsam. Während das Social Cataloging in anderen Bereichen (zum Beispiel Flickr, YouTube und MySpace) schon lange praktiziert wird, findet es im Bibliothekswesen bisher eher selten Anwendung. Einige Bibliothekskataloge bieten allerdings die Möglichkeit, inhaltliche Schlagwörter zu vergeben (Social Tagging), eigene Bewertungen abzugeben oder Rezensionen zu schreiben.

Alert-Funktionen erlauben den Nutzern von OPACs, ihr Interessensprofil in Form von Suchanfragen zu hinterlegen, die dann in regelmäßigen Abständen automatisch ausgeführt werden. Ist seit der letzten Suchanfrage ein neues einschlägiges Medium hinzugekommen, wird der Nutzer per E-Mail oder mit Hilfe von RSS-Feeds informiert.

Bibliographische Daten (und weitere Informationen, zum Beispiel Angaben zum Standort) lassen sich heute durch QR-Codes oft direkt von der Bildschirmansicht des OPACs auf die Smartphones der Nutzer übertragen.

Discovery Services

Immer mehr wissenschaftliche Bibliotheken ergänzen den OPAC als zentralen Sucheinstieg um sogenannte Discovery Services. Hierbei handelt es sich um Suchmaschinen, die in einer integrierten Suche auf einen umfassenden Index zugreifen, der neben lokalen Daten der Bibliothek auch weitere bibliographische Daten enthält, die von dritter Seite bezogen werden. Da die Indizes von Discovery Services oft viele Hundert Millionen Daten umfassen – vor allem Titeldaten von unselbstständigen Werken und elektronischen Angeboten –, erhöhen sich so die Trefferzahlen bei der Recherche natürlich enorm. Hierin liegt der große Vorteil dieser Systeme – vor allem die Zeitschriftenartikel und andere unselbstständige Werke, die von der Bibliothek in der Regel nicht erschlossen werden, können auf diese Weise gefunden werden. Als Nachteil der Discovery Services erweist sich zum einen die Heterogenität der berücksichtigten Daten, die von zahlreichen verschiedenen Anbietern stammen, dies betrifft vor allem die sachliche Erschließung, zum anderen kann die Bibliothek die angezeigten Titel nicht immer direkt anbieten. Ist ein Text lokal verfügbar, findet sich in der Kataloganzeige ein Link auf den elektronischen Volltext oder er kann auf die klassische Weise bestellt werden. Steht der Titel lokal nicht zur Verfügung, kann er über die Fernleihe oder einen Dokumentenlieferdienst bestellt werden.

Verbundkataloge

Verbundkataloge sind Kataloge, in denen mehrere Bibliotheken ihre Bestände gemeinsam nachweisen. Verbundkataloge weisen daher wesentlich mehr Medien nach, als der Katalog jeder einzelnen Verbundbibliothek. Ursprünglich dienten Verbundkataloge vor allem der kooperativen Erschließung von Bibliotheksbeständen (alle teilnehmenden Bibliotheken konnten die im Verbundkatalog vorhandenen Daten für den eigenen Katalog übernehmen). Aufgrund ihrer Datenfülle eignen sie sich jedoch auch gut für thematische Literaturrecherchen. Allerdings ist auch hier die lokale Verfügbarkeit der verzeichneten Medien nicht immer gegeben. In der Regel werden die Bibliotheken, die ein bestimmtes Medium besitzen, in einer Liste angegeben, die sich an den angezeigten Titel anschließt.

Verbundkataloge im deutschsprachigen Raum

Für den deutschsprachigen Bereich sind vor allem die Verbundkataloge der großen deutschen Bibliotheksverbünde, des Österreichischen Bibliotheksverbunds und des Informationsverbunds Deutschschweiz von Bedeutung:

Bayerischer Bibliotheksverbund (BVB)

Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV)

Hessisches BibliotheksInformationsSystem (HeBIS)

Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV)

Nordrhein-westfälischer Bibliotheksverbund (HBZ)

Südwestdeutscher Bibliotheksverbund (SWB)

Österreichischer Bibliotheksverbund (ÖBV)

Informationsverbund Deutschschweiz (IDS)

Im Gegensatz zu lokalen Bibliothekskatalogen weisen die Verbundkataloge heute bereits häufig auch die unselbstständige Literatur in größerem Umfang nach, allerdings bei weitem nicht vollständig. Ist ein gewünschtes Medium in der lokalen Bibliothek nicht nachgewiesen, so lässt es sich in der Regel über die Online-Fernleihe oder über einen Dokumentenlieferdienst beschaffen.

WorldCat

Der größte Verbundkatalog der Welt ist der WorldCat, der die Bestände von über 72.000 Bibliotheken nachweist. Er enthält rund 350 Millionen Titeldaten mit mehr als 2,3 Milliarden Besitznachweisen weltweit. Der WorldCat bietet Drill-Downs, Benutzer können Schlagwörter vergeben und Rezensionen schreiben, es gibt eine Recommender-Funktion und die Zielgruppe sowie der Spezialisierungsgrad der Werke einzelner Autoren können angezeigt werden. Eine Besonderheit des WorldCat ist die Umkreis- oder auch Umgebungssuche: Gibt der Benutzer seinen geographischen Standort an, so wird die Liste der besitzenden Bibliotheken geographisch sortiert: Die Bibliothek, die dem eingegebenen Standort am nächsten liegt, erscheint zuerst, diejenige, die am weitesten entfernt ist, zuletzt. Zwar besticht der WorldCat durch die immense Menge der verzeichneten Dokumente, es muss jedoch betont werden, dass die inhaltliche Erschließung aufgrund der in den verschiedenen Ländern verwendeten Regelwerke noch heterogener ist als in den deutschen Bibliotheks- und Verbundkatalogen.

Metakataloge

Während die Suchanfragen in Verbundkatalogen stets an eine einzige Datenbank geschickt werden, bieten Metakataloge eine vollkommen andere Möglichkeit, die Bestände mehrerer Bibliotheken mit einem einzigen Suchvorgang zu erfassen. Hier werden die Suchbegriffe in eine zentrale Suchoberfläche eingegeben und dann an verschiedene Kataloge weitergeleitet. Dort wird die Suche jeweils ausgeführt und die erzielten Treffer werden anschließend – sortiert nach den einzelnen Fundstellen – angezeigt. Eine Dublettenbereinigung findet in der Regel nicht statt. Da hinter Metakatalogen keine eigenen Bestände stehen, die verzeichnet werden, sind sie genau genommen gar keine Kataloge, sondern ähneln Metasuchmaschinen. Metakataloge eignen sich sehr gut, um auf unkomplizierte Weise schnell innerhalb vieler verschiedener Datenquellen zu recherchieren und somit die Suche auf riesige Datenpools auszudehnen. Ein grundsätzlicher Nachteil von Metakatalogen besteht darin, dass oft nicht alle ausgewählten Kataloge ein vom Benutzer eingegebenes Suchkriterium unterstützen. Somit bleiben die Ergebnisse bei der Suche über einen Metakatalog in manchen Fällen hinter denen zurück, die sich ergeben, wenn man die Suche in allen ausgewählten Katalogen einzeln durchführt. Darüber hinaus gilt auch hier, dass die Erschließung der Medien in den einzelnen Katalogen, die eine Metasuchmaschine berücksichtigt, sehr heterogen sein kann.

Karlsruher Virtueller Katalog

Der wichtigste und bekannteste Metakatalog des deutschen Bibliothekswesens ist der Karlsruher Virtuelle Katalog (KVK), eine Entwicklung der Universitätsbibliothek Karlsruhe. Der KVK leitet die Suchanfragen der Benutzer an über 50 Kataloge weiter. Berücksichtigt werden Bibliotheks- und Verbundkataloge aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie weitere Kataloge wichtiger internationaler Nationalbibliotheken und Bibliotheksverbünde und mehrere Buchhandelsverzeichnisse. Auf diese Weise lässt sich mit dem KVK in einem Pool von über 500 Millionen Medien recherchieren.

Metasuchmaschinen

Fachlich definierte Metakataloge für die Geschichtswissenschaft werden von den Fachportalen Clio-Online und historicum.net sowie von der Virtuellen Fachbibliothek Altertumswissenschaften Propylaeum angeboten.

Trotz der innovativen Entwicklungen moderner OPACs und des immensen Umfangs von Verbund- und Metakatalogen muss eine Literaturrecherche, die sich um Vollständigkeit bemüht, neben den Bibliothekskatalogen noch weitere Informationsressourcen berücksichtigen.

2.2 Bibliographien

Bibliographien verzeichnen die Literatur einer bestimmten Region, eines bestimmten Faches oder Themengebietes, einer bestimmten Medienform oder auch die Literatur von oder über eine einzelne Person. Im Gegensatz zu Bibliothekskatalogen verzeichnen sie meist nicht nur Monographien und die Titel von Zeitschriften, sondern fast immer auch die unselbstständig erscheinende Literatur, also Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelbänden (eine wichtige Ausnahme bilden hierbei die Nationalbibliographien). Darüber hinaus arbeiten Bibliographien nicht bestandsbezogen, das heißt sie streben eine möglichst große Vollständigkeit an. Schließlich ist das in Bibliographien nachgewiesene Titelmaterial in der Regel vollständig, einheitlich und in den meisten Fällen auch differenzierter erschlossen als die Nachweise in Bibliothekskatalogen. Die wichtigsten Typen von Bibliographien sind:

– Nationalbibliographien

– Regionalbibliographien

– Fachbibliographien

– Spezialbibliographien

– Personalbibliographien

Neben diesen zentralen Gattungen finden sich weitere Typen von Bibliographien, in der Regel für spezielle Text- bzw. Publikationstypen oder Medienformen: Rezensionsbibliographien, Bibliographien der Kongressschriften, Patentbibliographien, Übersetzungsbibliographien, Handschriftenbibliographien und schließlich – um die entsprechenden Bibliographien verlässlich finden zu können – auch Bibliographien der Bibliographien. Erarbeitet werden Bibliographien sowohl von Bibliotheken – meist von Bibliotheken mit einem entsprechenden Bestandsschwerpunkt oder Spezialbibliotheken – oder auch von kommerziellen Anbietern.

Vor allem die großen National-, Regional- und Fachbibliographien werden heute nahezu ausschließlich online publiziert. Die Recherchemöglichkeiten sind hierdurch komfortabler und vielfältiger, allerdings ist bei den elektronischen wie bei den gedruckten Bibliographien auf den Berichtszeitraum der jeweiligen Publikation zu achten. Von besonderer Bedeutung für die Literaturrecherche von Historikern sind vor allem Fach-, Spezial-, Regional- und Personalbibliographien.

Fachbibliographien

Fachbibliographien verzeichnen die Literatur zu einem gesamten Fach, wie zum Beispiel der Geschichte, der Medizin oder der Mathematik, zum Teil auch zu einem oder mehreren Teilgebieten eines Faches, zum Beispiel der antiken oder der mittelalterlichen Geschichte.

Die wichtigsten Fachbibliographien für die Geschichte liegen zum Teil vollständig, zum Teil auch nur für die jüngere Berichtszeit in Online-Fassungen vor:

Historical Abstracts

Historische Bibliographie

Jahresberichte für Deutsche Geschichte

America: History & Life

Bibliography of British and Irish History

Wichtige Titel für die antike und die mittelalterliche Geschichte sind:

Année Philologique

Gnomon

Bibliographie de Civilisation Médiévale

International Medieval Bibliography

RI OPAC

Da ein Teil der hier genannten Fachbibliographien kommerziell vertrieben werden, sind die Online-Fassungen dieser bibliographischen Datenbanken nur für die Nutzer von Bibliotheken zugänglich, die diese Datenbanken lizenzieren.

Spezialbibliographien

Spezialbibliographien verzeichnen die Literatur zu wesentlich engeren Themen. In der Regel sind sie besser erschlossen als die entsprechenden Fachbibliographien. In den meisten Fällen berücksichtigen sie auch sehr umfassend die sogenannte Graue Literatur (Literatur außerhalb des Buchhandels: ungedruckte Dissertationen, Kongressschriften, Preprints etc.) und fast immer arbeiten sie mit einer speziell für den jeweiligen Gegenstand entwickelten Systematik. Für die Zeiten vor und nach dem Berichtszeitraum von Spezialbibliographien ist ergänzend weiterhin die entsprechende Fachbibliographie zu konsultieren. Dem Nachweis von Spezialbibliographien dienen Bibliographien der Bibliographien, für die Geschichtswissenschaften ist zum Beispiel auf den zweiten Band der Internationalen Bibliographie der Bibliographien (IBB) zu verweisen,[62] der 6.362 Bibliographien zur Geschichte verzeichnet. Darüber hinaus verzeichnen auch alle Fachbibliographien laufend die thematisch einschlägigen Spezialbibliographien.

Beispiele für Spezialbibliographien, die online zur Verfügung stehen, sind:

Diotima. Materials for the Study of Women and Gender in the Ancient World

Bibliographie zum deutschen Adel 1200 bis 1999

Waldenserbibliographie

Bibliographie zur Zwangsarbeit im NS-Staat

Regionalbibliographien

Historisches Geschehen ist immer auch regional verortet und alle historischen Ereignisse betreffen Orte, Länder oder Regionen. Im Bereich der Fachbibliographien wird diesem Umstand vor allem durch Bibliographien Rechnung getragen, die sich mit der Geschichte eines Landes befassen (Jahresberichte für Deutsche Geschichte, Bibliografia Historii Polskiej etc.). Für die deutschen Territorien und heutigen Bundesländer sind darüber hinaus auch die Regionalbibliographien wichtige Informationsressourcen für die historische Forschung. Zumeist liegen sie in Form von Landesbibliographien vor, die die Literatur über ein Bundesland verzeichnen. Beispiele hierfür sind:

Landesbibliographie Baden-Württemberg

Nordrhein-Westfälische Bibliographie

Sächsische Bibliographie

Schleswig-Holsteinische Bibliographie

Mit der Virtuellen Deutschen Landesbibliographie steht eine Metasuchmaschine zur Verfügung, mit der integriert in allen deutschen Landesbibliographien recherchiert werden kann. Gerade hier ist allerdings auf die unterschiedlichen Berichtszeiträume der einzelnen Online-Angebote zu achten. Neben den Landesbibliographien gibt es auch Regionalbibliographien zu kleineren, historischen und grenzüberschreitenden Regionen (zum Beispiel die Oberfränkische Bibliographie, die Lippische Bibliographie und die Bodenseebibliographie).

Immer mehr Bundesländer entwickeln heute über das Angebot einer Landesbibliographie hinaus umfassende landesgeschichtliche und landeskundliche Informationsportale, die ihren Nutzern nicht nur eine Literatur-, sondern auch eine umfassende Informationsrecherche ermöglichen. Neben bibliographischen Daten bieten diese Portale in der Regel Archivmaterialien, regionalgeschichtliche Nachschlagewerke, Biographien, Karten, Bildmaterialien etc. Beispiele für solche regionalen Informationsportale sind:

Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (lagis)

Bayerische Landesbibliothek Online (BLO)

Sachsen.digital

Personalbibliographien

Ebenfalls von großer Bedeutung für die historische Forschung sind Personalbibliographien und biographische Verzeichnisse. Bei Personalbibliographien wird zwischen objektiven (verzeichnen nur die Literatur über eine Person) und subjektiven Personalbibliographien (verzeichnen nur die Schriften von einer Person) unterschieden; häufig werden beide Formen miteinander kombiniert. Nachgewiesen sind Personalbibliographien in den Bibliographien der Bibliographien und in den einschlägigen Fachbibliographien. Nach wie vor erscheinen viele Personalbibliographien noch in gedruckter Form. Beispiele für elektronische Personalbibliographien sind:

Erasmus Online Database

Die unselbstständigen Schriften Alexander von Humboldts

Willy-Brandt-Personalbibliographie

Gerade bei den Personalbibliographien ist auf die sogenannten versteckten Bibliographien zu achten, das sind Bibliographien, die als unselbstständiger Teil von übergeordneten Werken erscheinen, ohne auf dem Titelblatt genannt zu sein.

Biographische Verzeichnisse

Biographische Verzeichnisse bieten Kurzbiographien und bibliographische Hinweise zu einer Vielzahl von Personen einer Region, einer Berufsgruppe oder einer Epoche. Sie sind vor allem dann von Bedeutung, wenn zu der gesuchten Person keine eigene Biographie und keine Personalbibliographie vorliegen. Unterschieden wird zwischen allgemeinen (verzeichnen Personen aller Fachrichtungen) und fachspezifischen biographischen Verzeichnissen (verzeichnen nur Personen eines Fachgebiets, zum Beispiel Militärs, Historiker). Die wichtigsten allgemeinen deutschen biographischen Verzeichnisse, die Allgemeine Deutsche Biographie (ADB) und die Neue Deutsche Biographie (NDB) liegen in einer Online-Version vor, ebenso das umfangreichste internationale biographische Verzeichnis, das System (WBIS), das rund sechs Millionen Personen verzeichnet. Für noch lebende Personen oder Personen der Zeitgeschichte ist das Munzinger Archiv eine nützliche Quelle.

Über das Biographie-Portal sind die Artikel der ADB und der NDB über ein gemeinsames Register gemeinsam mit den Artikeln des Österreichischen Biographischen Lexikons (ÖBL) und des Historischen Lexikons der Schweiz (HLS) erschlossen. Beispiele für fachspezifisch historische biographische Verzeichnisse sind:

Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon

International Directory of Medievalists

Wer war wer in der DDR?

2.3 Informationsmittel zur Zeitschriftenliteratur und zu Datenbanken

Bei den Informationsmitteln zur Zeitschriftenliteratur lässt sich unterscheiden zwischen Zeitschriftenverzeichnissen, die nur die Titel der Zeitschriften nachweisen, Zeitschrifteninhaltsverzeichnissen, die auch die Titel der in den Zeitschriften publizierten Aufsätze verzeichnen, und Volltextdatenbanken, die auch die Volltexte der nachgewiesenen Zeitschriftenaufsätze enthalten.

Zeitschriftenverzeichnisse

Die wichtigsten Zeitschriftenverzeichnisse des deutschsprachigen Raums sind die Zeitschriftendatenbank und die Elektronische Zeitschriftenbibliothek. Indem sie den Gesamtbestand aller enthaltenen Zeitschriften unabhängig vom Bestand (bzw. von einer Lizenzierung) einzelner Bibliotheken nachweisen, die Bibliotheken mit Bestandsnachweisen (bzw. Lizenz) jedoch anzeigen, vereinen beide Verzeichnisse die Funktionen von Bibliothekskatalogen und Bibliographien.

Zeitschriftendatenbank

Die Zeitschriftendatenbank (ZDB) verzeichnet Zeitschriften und andere Arten fortlaufender Sammelwerke (zum Beispiel Jahrbücher, Schriftenreihen, Zeitungen) von 1500 bis zur Gegenwart. Mit mehr als 1,6 Millionen Titel- und rund 13 Millionen Besitznachweisen ist sie weltweit die umfassendste Datenbank ihrer Art. Betrieben wird die ZDB von der Staatsbibliothek zu Berlin, die Titeldaten stammen von circa 4.400 deutschen Bibliotheken. Zu jedem Zeitschriftentitel wird – sortiert nach der Reihenfolge der deutschen Leihverkehrsregionen – eine Liste der Bibliotheken angezeigt, die die entsprechende Zeitschrift besitzen. Auch nach Besitznachweisen für einen einzelnen Jahrgang kann recherchiert werden. Auf die Titel von Vorgänger- und Nachfolgezeitschriften wird verwiesen bzw. verlinkt. Ein Zugriff auf die Zeitschriften zur Geschichtswissenschaft ist über eine Anzeige der Fachgebiete möglich. Hier lassen sich zum Beispiel die Zeitschriften zur Klassischen Altertumswissenschaft (circa 1.000), zur Geschichte Deutschlands, Österreichs und der Schweiz (circa 4.300) und zur allgemeinen Geschichte (circa 2.100) anzeigen. Insgesamt sind für den Fachbereich Geschichte über 20.000 Zeitschriften verzeichnet.

Elektronische Zeitschriftenbibliothek

Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) weist nur Zeitschriften nach, deren Inhalte in elektronischen Volltexten kostenfrei oder lizenzpflichtig zur Verfügung stehen (E-Journals). Insgesamt umfasst die EZB rund 76.000 Zeitschriftentitel aus mehr als 620 Bibliotheken mit Informationen zur Zugänglichkeit. Die Zugänglichkeit der einzelnen Zeitschriften ist durch ein Ampelsystem gekennzeichnet: Das grüne Symbol bedeutet, dass die Zeitschrift kostenlos angeboten wird und daher ortsunabhängig zur Verfügung steht (Open Access). Das gelbe Symbol bedeutet, dass die Zeitschrift lizenzpflichtig ist, die lokale Bibliothek diesen Titel jedoch lizenziert hat. Der Zugang kann hierbei über die Rechner der lizenzierenden Bibliothek erfolgen oder in vielen Fällen auch ortsunabhängig, wenn sich der Nutzer mit der Nummer des Bibliotheksausweises und einem Passwort identifizieren kann (Remote Access). Kein Zugriffsrecht besteht auf E-Journals mit dem roten Symbol. Diese Zeitschriften sind kostenpflichtig und werden von der lokalen Bibliothek nicht lizenziert. Bei der Recherche kann die lokale – oder auch eine andere – Bibliothek ausgewählt werden oder der Gesamtbestand (in diesem Fall wird nur zwischen kostenfrei zugänglichen und nicht zugänglichen E-Journals unterschieden). Auch in der EZB steht eine Fächerliste zur Verfügung; zur Geschichte sind rund 3.400 elektronische Zeitschriften nachgewiesen.

Ausschließlich kostenfrei zugängliche E-Journals verzeichnet das Directory of Open Access Journals (DOAJ), über das rund 10.000 Zeitschriften inklusive der elektronischen Volltexte direkt zugänglich sind.

Zeitschrifteninhaltsverzeichnisse

Zeitschrifteninhaltsverzeichnisse weisen nicht nur die Titel der Zeitschriften, sondern auch die der darin enthaltenen Aufsätze nach. Besonders wichtige Zeitschrifteninhaltsverzeichnisse für die Geschichtswissenschaft sind der Periodicals Index Online, die Internationale Bibliographie der geistes- und sozialwissenschaftlichen Zeitschriftenliteratur sowie die Online Contents Geschichte, die Online Contents Zeitgeschichte und die Online Contents Altertumswissenschaften.

Der Periodicals Index Online (PIO) ist nicht auf die Geschichtswissenschaften beschränkt, allerdings weist er einen Schwerpunkt im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften auf und ist mit mehr als 20 Millionen verzeichneten Aufsätzen sehr umfangreich (allein zur allgemeinen Geschichte sind rund 1,6 Millionen Aufsatztitel nachgewiesen).

Ebenfalls nicht auf die Geschichtswissenschaft beschränkt ist die Internationale Bibliographie der geistes- und sozialwissenschaftlichen Zeitschriftenliteratur (IBZ) Sie weist mehr als 3,2 Millionen Zeitschriftenaufsätze aus circa 11.500 Zeitschriften der Jahre 1983ff. nach. Rund 450.000 Aufsätze betreffen das Fachgebiet Geschichte.

Für die Online Contents Geschichte (OLC SSG Geschichte) werden rund 1.000 wissenschaftliche Zeitschriften aus allen Bereichen der Geschichtswissenschaften ausgewertet, meist reicht der Berichtszeitraum bis 1993 zurück. Nachgewiesen sind mehr als eine Million Aufsätze und Rezensionen zur Geschichte und den angrenzenden Disziplinen. Dieselbe Struktur weisen auch die Online Contents Zeitgeschichte (OLC SSG Zeitgeschichte), mit rund 260 Zeitschriften und 290.000 Zeitschriftenbeiträge) und die Online Contents Altertumswissenschaften (OLC SSG Altertumswissenschaften) mit rund 330 Zeitschriften und 150.000 Zeitschriftenbeiträge auf.

Zeitschriftenarchive

Die Inhalte aktueller E-Journals werden – gemeinsam mit der monographischen Literatur (E-Books) – von den großen Zeitschriftenverlagen und Medienkonzernen meist auf eigenen Internetplattformen angeboten. Zugänglich sind die Inhalte nur, wenn die lokale Bibliothek das jeweilige Angebot lizenziert hat oder eine Nationallizenz vorliegt.

Datenbanken mit den Volltexten älterer Fachzeitschriften werden zumeist als Zeitschriftenarchive bezeichnet. Für die Geschichtswissenschaften sind hierbei vor allem das Periodicals Archive Online und das Zeitschriftenarchiv DigiZeitschriften zu erwähnen.

Das Periodicals Archive Online (PAO) umfasst die Volltexte eines Teils der im Periodicals Index Online verzeichneten Titel. Insgesamt umfasst PAO rund vier Millionen Zeitschriftenartikel im Volltext, was circa 15 Millionen Druckseiten entspricht. Die enthaltenen Aufsätze reichen gewöhnlich von der Gründung der Zeitschriften bis ins Jahr 2000. Für die Fachgruppe Geschichte stehen mehr als 350.000 Artikel zur Verfügung.

Eine Besonderheit der Zeitschriftenarchive JSTOR und DigiZeitschriften ist das Prinzip der Moving Wall, also der beweglichen Wand, zwischen dem aktuellen Jahrgang einer Zeitschrift und dem letzten in der Datenbank enthaltenen Band. Beträgt dieser Abstand, der zwischen dem Verleger der Zeitschrift und dem Zeitschriftenarchiv vereinbart wird, beispielsweise fünf Jahre, so wird 2015 der Band 2010 in das Angebot des Zeitschriftenarchivs übernommen, 2016 der Band 2011 usw. Mit dem Deutschen Archiv zur Erforschung des Mittelalters, Historia, der Historischen Zeitschrift und dem Historischen Jahrbuch enthält DigiZeitschriften die Volltexte einiger der wichtigsten deutschsprachigen Zeitschriften zur Geschichte. Einen deutlich größeren Bestand weist JSTOR auf, allerdings liegt der Schwerpunkt hier auf englischsprachigen Zeitschriften.

Datenbankverzeichnisse

Fast alle umfassenden Informationsressourcen – Bibliothekskataloge, Bibliographien, biographische Verzeichnisse, Online-Lexika etc. – sind heute in Form von Datenbanken aufgebaut. Ein verlässlicher Überblick über die allgemeinen und fachbezogenen Datenbanken ist daher für den Erfolg einer Informationsrecherche unerlässlich.

Das wichtigste Verzeichnis für wissenschaftliche Datenbanken, die von Bibliotheken des deutschsprachigen Raums angeboten werden, ist das Datenbank-Infosystem (DBIS). DBIS weist den Datenbankbestand von rund 300 Bibliotheken nach, insgesamt sind circa 11.000 Datenbanken verzeichnet. Da es sich bei einem Großteil der verzeichneten Datenbanken um lizenzpflichtige Angebote handelt, unterscheidet sich die lokale Zugänglichkeit der einzelnen Datenbanken von Bibliothek zu Bibliothek. Aus diesem Grund können Nutzer bei der Recherche in DBIS die Oberfläche ihrer lokalen Bibliothek auswählen, dann erhalten sie neben den Beschreibungen zu den einzelnen Datenbanken auch Informationen über die lokale Verfügbarkeit. Wird DBIS auf den Rechnern einer Bibliothek bzw. einer Hochschule benutzt, sind deren Datenbankauswahl und ihre Verfügbarkeiten voreingestellt (erkennbar am Logo und Namen der Bibliothek in der Kopfzeile), wird DBIS von einem privaten Rechner benutzt, wird der Gesamtbestand angezeigt. In jedem Fall kann die vorliegende Einstellung beliebig verändert werden. Der Bestand an Fachdatenbanken für die Geschichtswissenschaften, der in DBIS verzeichnet wird, umfasst mehr als 1.600 Titel, darunter zahlreiche Fachbibliographien, Volltextdatenbanken, Fachportale, Faktendatenbanken, biographische Datenbanken und Nachschlagewerke.

Elektronische Texte und Digitale Bibliotheken

Aufgrund der vielfältigen Vorteile dieser Publikationsform (orts- und zeitunabhängiger Zugriff, Volltextdurchsuchbarkeit, Verlinkungsmöglichkeiten etc.) wird heute ein immer größerer Anteil der wissenschaftlichen Texte in digitaler Form veröffentlicht. Bereits heute geben viele wissenschaftliche Bibliotheken den größten Teil ihres Erwerbungsetats für elektronische Publikationen aus. Wenn E-Books die medialen Möglichkeiten der elektronischen Publikationsform nutzen und mit Filmen, Audiofiles, Bildergalerien und 3D-Objekten angereichert sind, spricht man von Enhanced E-Books. Beständig erweitert wird das Angebot an digital zugänglichen Texten auch durch die sehr umfänglichen Aktivitäten vieler Bibliotheken und kommerzieller Anbieter im Bereich der Retrodigitalisierung. Hierbei werden gedruckte Texte nachträglich, zum Teil mit Hilfe von speziellen Robotern, gescannt und elektronisch angeboten. Wo die Typographie der Druckausgaben dies erlaubt, werden die Digitalisate in der Regel mit einer speziellen OCR-Software (Optical Character Recogniton) bearbeitet und stehen dann in maschinenlesbarer Schrift auch für die Volltextsuche zur Verfügung. Während einige Bibliotheken nur einzelne Werke oder spezielle Sammlungen in digitaler Form präsentieren, stellen andere umfassende digitale Bibliotheken zusammen. Allerdings erhöht gerade die Vielzahl von Digitalisierungsprojekten unterschiedlicher Bibliotheken oft die Schwierigkeiten bei der Recherche nach den für die eigene Fragestellung relevanten Dokumenten. Verschiedene Projekte bemühen sich daher, die bestehenden Angebote in übergreifenden Informationsressourcen zu bündeln und zugänglich zu machen.

Nationale Projekte
a) Deutsche Digitale Bibliothek

Eines der wichtigsten nationalen Portale für Kultur und Wissenschaft in Deutschland ist die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB). Aktuell präsentiert die DDB Bestände aus mehr als 100 deutschen Wissenschaftseinrichtungen, vor allem aus Bibliotheken, Archiven, Museen, Denkmalämtern, Mediatheken und Universitäten (insgesamt verfügt die DDB über mehr als 2.100 Projektpartner). Derzeit weist die Sammlung einen Bestand von rund 8 Millionen digitalen Objekten auf. Vor allem die Vielfalt der Objekte – berücksichtigt werden Bücher und Aufsätze ebenso wie Karten, Bilder, Archivalien, Audiodateien, Kunstwerke und 3D-Objekte – machen die Deutsche Digitale Bibliothek zu einem hervorragenden Ausgangspunkt für die Informations- und Quellenrecherche von Historikern, die sich mit der deutschen Geschichte beschäftigen. Thematisch wird die gesamte kulturelle Überlieferung des Landes berücksichtigt. Die Inhalte der DDB werden auch über Europeana angeboten. Vergleichbare nationale Projekte anderer Länder sind beispielsweise Gallica in Frankreich und American Memory in den USA; stärker als bei der DDB konzentrieren sich diese Angebote jedoch auf die Bestände der jeweiligen Nationalbibliothek.

b) Zentrales Verzeichnis Digitaler Drucke

Ziel des 2005 begründeten Zentralen Verzeichnis Digitalisierter Drucke (ZVDD) ist der Nachweis aller in Deutschland digitalisierten Drucke von 1501 bis zur Gegenwart, die kostenfrei im Internet angebotenen werden. Aufgenommen werden in erster Linie umfassende thematische Sammlungen einzelner Bibliotheken. Derzeit weist das ZVDD rund 1,2 Millionen Datensätze unterschiedlichen Umfangs nach, darunter auch viele für die Geschichte und Kulturgeschichte relevante Dokumente.

c) recensio.net

Ein besonders umfangreiches und innovatives Angebot im Bereich der geschichtswissenschaftlichen Rezensionen bildet recensio.net, das von der Bayerischen Staatsbibliothek gemeinsam mit weiteren Projektpartnern angeboten wird. Hier finden sich neben den Rezensionen geschichtswissenschaftlicher Werke aus zahlreichen Zeitschriften (circa 15.000) auch Präsentationen, in denen die Autoren historischer Forschungsarbeiten ihre eigenen Publikationen vorstellen. Indem den AutorInnen die Möglichkeit gegeben wird, Stellung zu einzelnen Rezensionen zu beziehen (worauf die Rezensenten ihrerseits wieder antworten können), ist recensio.net nicht nur ein Rezensions-Aggregator, sondern eine lebendige Plattform für den wissenschaftlichen Diskurs im Bereich der Geschichtswissenschaften.

Internationale Projekte
a) The European Library

Zugang zu den – analogen und digitalen – Sammlungen zahlreicher europäischer Nationalbibliotheken ermöglicht The European Library (TEL). In die Metasuche sind sowohl die digitalen Sammlungen als auch die Bibliothekskataloge der 48 teilnehmenden Nationalbibliotheken eingebunden. Auf diese Weise stehen Daten-sätze von rund 25 Millionen digitalen und circa 150 Millionen konventionellen Objekten für die Suche zur Verfügung.

b) Europeana

Ausschließlich digitale Angebote präsentiert Europeana, ein anderes europäisches Projekt, in dem die digitalen Angebote von mehr als 2.300 Projektpartnern aus 36 Ländern – zumeist Bibliotheken, Archive und Museen – recherchiert werden können. Neben Texten werden hier auch Bilder, Audio-Dateien, Filmsequenzen und andere Medienformen angeboten. Derzeit ermöglicht Europeana den Zugriff auf mehr als 30 Millionen digitale Objekte. Wie die Deutsche Digitale Bibliothek bildet Europeana für HistorikerInnen eine wichtige Ressource nicht nur bei der Suche nach Literatur, sondern auch für die Quellenrecherche.

Für GeschichtswissenschaftlerInnen von besonderem Interesse sind auch einige Einzelprojekte von Europeana, beispielhaft zu nennen sind hier vor allem Europeana 1914–1918 und Europeana 1989. Europeana 1914–1918 bietet den Zugang zu mehr als 800.000 digitalen Objekten aus der Zeit des Ersten Weltkriegs (unter anderem Postkarten und Briefe, Tagebücher, Fotos und Filme). Zum Teil stammen diese aus den beitragenden Institutionen aus 20 Ländern, zum Teil wurden in mehreren großen Aktionen auch rund 100.000 Erinnerungsstücke aus Privatbesitz digitalisiert. Stärker auf das Sammeln persönlicher Erinnerungen aus der Zeit der Wende und des Falls des Eisernen Vorhangs ausgerichtet ist das Projekt Europeana 1989. Hier unterstützt ein bibliothekarisches Projekt die Erhebung, Präsentation und Archivierung von Quellen im Bereich der Oral History. Schon seit Längerem etabliert als bibliothekarisches Projekt zur Unterstützung der Oral History ist die 2000 begründete Plattform Veterans History Project der Library of Congress.

c) World Digital Library

Herausragende Kulturgüter aus der ganzen Welt bietet die World Digital Library. Die Inhalte stammen von rund 200 internationalen Partnerorganisationen. Präsentiert werden Bücher, Zeitschriften, Handschriften, Karten, Bilder, Filme und Audio-Files. Mit rund 10.000 digitalen Objekten ist der Bestand der World Digital Library derzeit zwar noch gering, allerdings sind alle Objekte sehr gut erschlossen.

d) Google Books und HathiTrust

Die umfassendste Sammlung von Büchern und Zeitschriften in digitaler Form bietet derzeit Google Books; 2014 umfasste das ständig wachsende Angebot mehr als 20 Millionen Bücher, die sich im Volltext durchsuchen lassen. Auch wenn diese Digitale Bibliothek von einem kommerziellen Betreiber angeboten wird, entstand sie in Kooperation mit zahlreichen Bibliotheken, darunter der Bibliotheken der Universitäten von Oxford, Harvard und Princeton sowie der Bayerischen Staatsbibliothek. Urheberrechtsfreie Werke und Werke, bei denen Google eine Übereinkunft mit dem jeweiligen Verlag geschlossen hat, können vollständig angezeigt und heruntergeladen werden. Urheberrechtsgeschützte Werke lassen sich lediglich in Ausschnitten bzw. Auszügen anzeigen. Von jedem Titel verweisen Links auf Online-Buchhandlungen und Bibliotheken, die den entsprechenden Titel anbieten.

Ein vergleichbares Angebot US-amerikanischer Bibliotheken bildet HathiTrust, auch hier können urheberrechtsfreie und urheberrechtsgeschützte Bücher über eine Suchoberfläche recherchiert werden, ein Zugriff zu den Volltexten ist jedoch nur bei den urheberrechtsfreien Texten möglich. Derzeit umfasst das Angebot von HathiTrust rund 5,8 Millionen Titel.

E-Books-on-Demand

Liegt ein gewünschter Text noch nicht in digitaler Form vor, so besteht für jeden Nutzer die Möglichkeit, die Digitalisierung des Werkes bei einer Bibliothek, die diesen Service anbietet, kostenpflichtig zu bestellen. In Frage kommen hierfür – soweit der Wert und der Zustand des gewünschten Titels eine Digitalisierung zulassen – alle urheberrechtsfreien Werke (angeboten wird zumeist die Digitalisierung von Werken zwischen 1500 und 1920). Im deutschsprachigen Bereich wird dieser Service, der meist als eBooks on Demand (EoD) oder Digitisation on Demand (DoD) bezeichnet wird, von zahlreichen National-, Staats- und Universitätsbibliotheken angeboten. Bestellt werden können die gewünschten Titel über einen Link direkt aus dem jeweiligen Bibliothekskatalog heraus, dort wird auch der Preis angezeigt, der vom Umfang des Werkes abhängt. Die Lieferung ist als CD/DVD oder über einen Download möglich.

Fachportale und Virtuelle Fachbibliotheken

Da immer mehr relevante Informationen online dezentral angeboten werden, nimmt auch die Bedeutung von Fachportalen, die wichtige Informationen fachbezogen bündeln und zentrale Einstiegspunkte zu den wichtigen Informationsressourcen eines Faches bilden, immer mehr zu. Aus diesem Grund erarbeiten viele Bibliotheken Fachportale und Virtuelle Fachbibliotheken zu einzelnen Disziplinen. Mit Propylaeum, historicum.net und Clio-online haben sich für die Geschichte mehrere Angebote etabliert.

Propylaeum

Propylaeum ist die Virtuelle Fachbibliothek für Altertumswissenschaften. Vertreten sind die Fächer Ägyptologie, Alte Geschichte, Altorientalistik, Byzantinistik, Klassische Archäologie, Klassische Philologie, Mittel- und Neulateinische Philologie sowie Vor- und Frühgeschichte. Propylaeum bietet Links und Informationen zu fachlich wichtigen Bibliothekskatalogen, Fachzeitschriften und Aufsatzdatenbanken, Fachdatenbanken und Neuerwerbungslisten sowie digitalen Sammlungen und Internetressourcen. Über eine integrierte Suche lassen sich viele dieser Ressourcen gemeinsam absuchen. Weitere Angebote von Propylaeum bestehen in einem E-Doc-Server, auf dem einschlägige Arbeiten publiziert werden können, einem Fachservice, der unter anderen auf Stellenausschreibungen, Tagungen und Dissertationsvorhaben hinweist, und Themenportalen, über die auf besondere Angebote zu den entsprechenden Themenbereichen verlinkt wird. Betrieben wird Propylaeum unter anderem von der Bayerischen Staatsbibliothek und den Universitätsbibliotheken Heidelberg und Tübingen.

historicum.net

historicum.net versteht sich als Netzwerk für die Geschichtswissenschaften, wobei der thematische Schwerpunkt auf dem Bereich der Geschichte der Neuzeit liegt. Angeboten wird eine Vielzahl von Links, Informationsressourcen und Originalbeiträgen zu einzelnen Ländern und historischen Themen. Unter der Rubrik „Didaktik“ finden sich umfassende Informationen und zahlreiche Publikationen der Konferenz für Geschichtsdidaktik. Umfassende Informationen zu allen Fragen des digitalen Arbeitens für Historiker finden sich im Themenbereich eSTUDIES, unter anderem gibt es hier E-Tutorials, einen virtuellen Raum für den Austausch graduierter Nachwuchshistoriker sowie eine Plattform für die Publikation von modular aufgebauten Texten im Bereich der Geschichtswissenschaften. Das wichtigste Instrument für die Literatur- und Informationsrecherche von historicum.net bildet die Suchmaschine Chronicon, über die eine Vielzahl von geschichtswissenschaftlich relevanten Katalogen, Bibliographien und Webverzeichnissen durchsucht werden kann. Betrieben wird historicum.net von der Bayerischen Staatsbibliothek, der Deutschen Nationalbibliothek, den Historischen Seminaren verschiedener Universitäten sowie von weiteren Projektpartnern.

Clio-online

Durch seine Online-Verzeichnisse, Informations- und Rechercheangebote bietet Clio-online einen effizienten Zugang zu den vielfältigen Online-Ressourcen der Geschichtswissenschaften. In verschiedenen Rubriken finden sich hier Verzeichnisse unter anderem zu Institutionen, Historikern sowie Online-Guides zu thematischen, regionalen und übergreifenden Aspekten der Geschichtswissenschaften. Weiterführende Recherchemöglichkeiten bietet eine Metasuche in verschiedenen Typen von Informationsressourcen (Bibliothekskatalogen, Bibliographien, Aufsatzdatenbanken, Bilder- und Kartendatenbanken etc.) und innerhalb einer Rezensiondatenbank, in der die Rezensionen zahlreicher Rezensionsjournale und Fachzeitschriften nachgewiesen sind. Besonders hinzuweisen ist auf den sehr gut erschlossenen Webkatalog, in dem rund 8.000 qualitätskontrollierte Internetressourcen verzeichnet und beschrieben sind. Getragen wird das Projekt von einer Vielzahl von Projektpartnern, darunter die Humboldt-Universität zu Berlin, die Staatsbibliothek zu Berlin, die Bayerische Staatsbibliothek und die SUB Göttingen.

Neben den hier aufgeführten Fachportalen und Virtuellen Fachbibliotheken existiert noch eine Vielzahl weiterer fachlicher Angebote, die für Historiker relevant sind. Zu nennen sind vor allem die Virtuellen Fachbibliotheken zu einzelnen Kulturräumen, zum Beispiel die Library of Anglo-American Culture & History (Lib ACC) für Großbritannien, Irland, Kanada, USA, Australien, Neuseeland, die vifa nord für Nordeuropa und den Ostseeraum und MENALIB für den Vorderen Orient. Eine umfassende Übersicht über alle fach- und regionalbezogenen Informationsangebote bietet Webis.

Navigations-, Auskunfts- und Kommunikationssysteme

Navigationssysteme

Nicht nur die Anzahl der Dokumente, die in elektronischer Form zur Verfügung stehen, auch die Zahl und die Komplexität der allgemeinen und fachspezifischen Informationsressourcen haben sich in den letzten Jahren entscheidend erhöht. Um Studierenden und FachwissenschaftlerInnen den Überblick und die Orientierung im immer weiter wachsenden Angebot der Informationsressourcen zu erleichtern, werden vielfach spezielle Navigationssysteme angeboten. Das wichtigste Navigationssystem für den Wissenschaftsbetrieb im deutschsprachigen Raum ist LOTSE (Library Online Tour and Self-Paced Education) ein von Bibliotheken entwickeltes System, das einen fachspezifischen Überblick über alle für das wissenschaftliche Arbeiten, Forschen und Lehren relevanten Themen bietet. Auf der Oberfläche von LOTSE lässt sich das gewünschte Fach sowie die lokale Bibliothek einstellen. Unter Berücksichtigung dieser Informationen wird dann ein Informationsangebot erstellt, das dem Nutzer die wichtigsten Angebote, Hilfsmittel und Informationen zu folgenden Bereichen vorstellt: Literatur recherchieren und beschaffen, Fakten suchen und nachschlagen, Arbeiten schreiben und veröffentlichen, Adressen und Kontakte finden und Auf dem Laufenden bleiben.

Kommunikationssysteme

Der wissenschaftlichen Kommunikation und dem Austausch von Fachinformationen dient eine Vielzahl computergestützter Kommunikationssysteme. Die zur Unterstützung der Kommunikation verwendete Software wird vielfach als Social Software bezeichnet. Die am häufigsten verwendeten Techniken der wissenschaftlichen Kommunikation sind Newsletter, Mailinglisten, Internetforen, Wikis und wissenschaftliche Weblogs. Während die Nutzer solcher Informationsdienste zum Teil aktiv auf die angebotenen Informationen und Datenbestände zugreifen müssen (pull), erhalten sie diese zum Teil auch automatisch zugestellt (push).

Das wichtigste elektronisch unterstützte Kommunikationssystem für Historiker ist H-Soz-Kult (Humanities: Sozial- und Kulturgeschichte). H-Soz-Kult ist ein Fachforum und eine moderierte Informations- und Kommunikationsplattform, es bietet unter anderem eine Stellenbörse, eine Projektdatenbank, in der auf laufende wissenschaftliche Projekte hingewiesen wird, Tagungsberichte, einen Terminkalender sowie Verzeichnisse fachwissenschaftlicher Zeitschriften und Websites. Ausführlichere Auseinandersetzungen mit einzelnen Themenkomplexen ermöglichen die Foren, in denen Originalveröffentlichungen und Diskussionsbeiträge zu Fachthemen publiziert werden. Alle Beiträge, Berichte, Rezensionen, Stellenangebote etc. sind auf der Website von H-Soz-Kult recherchierbar oder können über E-Mail oder RSS bezogen werden.

Auskunftssysteme

Nach wie vor spielt die individuelle Auskunft in Bibliotheken eine große Rolle, allerdings wird dieser Bereich zunehmend von elektronischen Systemen unterstützt. Häufige Formen sind der Chat, der Chatbot und kooperative Auskunftsdienste.

Bei der Chat-Auskunft sind der Nutzer und der Auskunft gebende Bibliothekar zeitgleich (synchron) über eine räumliche Distanz hinweg miteinander verbunden. Fragen, Rückfragen, Konkretisierungen und Antworten können sich im Chat daher wesentlich besser entfalten als in der herkömmlichen schriftlichen Auskunft, allerdings ist der Chat an gewisse Zeiten gebunden. Praktiziert wird in Bibliotheken zumeist der Text-Chat, allerdings bieten auch immer mehr Bibliotheken ihren Nutzern einen Video-Chat an.

Eine völlig automatisierte Form des Chats bildet der Chatbot (auch Bot, Chat-Roboter, Chatterbot). Bei dieser Form der Auskunft gibt der Benutzer seine Frage in natürlicher Sprache in eine Eingabezeile ein, die Antwort wird dann aufgrund einer Analyse der Daten vollautomatisch produziert und – zum Teil ergänzt durch Links auf die entsprechenden Angebote der Bibliothek – ausgegeben. Chatbots stehen den Nutzern rund um die Uhr zur Verfügung, meist beherrschen sie auch einfache Formen des Smalltalks. Die bekanntesten Chatbots des deutschen Bibliothekswesens sind Stella (SuB Hamburg) und ASKademicus (TUB Dortmund).

Immer häufiger kooperieren Bibliotheken auch bei der Auskunftserteilung. Ein weltweit von Bibliotheken eingesetzter Auskunftsdienst ist Question-Point. Hier unterstützt eine Software die Verwaltung der eingegangenen Frage (Eingangsbestätigung, Prüfung der Frage in einer zentralen Wissensdatenbank) und erlaubt die Weiterleitung an eine Partnerbibliothek, die für die Beantwortung dieser Frage besonders kompetent ist.

3. Fazit

Seit vielen Jahrzehnten sind Bibliotheken die zentralen Institutionen für alle Fragen der wissenschaftlichen Literatur- und Informationsvermittlung. Indem sie leistungsfähige Rechercheinstrumente und einschlägige Ressourcen besser erschlossen und strukturierter zur Verfügung stellen können als beispielsweise kostenfreie Suchmaschinen oder andere Anbieter übernehmen sie diese Rolle auch im digitalen Zeitalter. Ihr Aufgabenspektrum und ihre Rolle haben sich in den letzten Jahren sogar noch erheblich erweitert. Neben ihren Beständen bieten Bibliotheken heute auch weitergehende Services an, die nicht nur die Informationsrecherche betreffen, sondern den gesamten Zyklus des wissenschaftlichen Arbeitens umfassen: die Vermittlung von Informationskompetenz, die Informationsrecherche und Literaturbeschaffung, die kompetente Beratung bei der individuellen Literaturverwaltung und bei Fragen zur guten wissenschaftlichen Praxis sowie zu den Möglichkeiten des elektronischen Publizierens. Mehr denn je sind moderne wissenschaftliche Bibliotheken somit auch heute die zentrale Anlaufstelle für die (geschichts-)wissenschaftliche Arbeit.

Literaturhinweise

Die folgenden Publikationen bieten einen ersten Einstieg in das deutsche Bibliothekswesen bzw. in die Arbeit mit Bibliotheksmaterialien für Historiker. Bei Fragestellungen zu den Geschichtswissenschaften und für Informationen zu fachspezifischen Informationsquellen sind auch die im Text aufgeführten historischen Virtuellen Fachbibliotheken und Fachportale zu empfehlen.

Brandt, Ahasver von, Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die historischen Hilfswissenschaften, 18. Aufl. mit aktualisierten Literaturnachträgen und einem Nachwort von Franz Fuchs, Stuttgart 2012.
Gantert, Klaus, Bibliothekarisches Grundwissen, 9. erw. u. vollst. aktual. Aufl., Berlin u.a. 2016.
Gantert, Klaus, Elektronische Informationsressourcen für Historiker (=Bibliotheks- und Informationspraxis 43), Berlin u.a. 2011.
Griebel, Rolf; Schäffler, Hildegard; Söllner, Konstanze (Hrsg.), Praxishandbuch Bibliotheksmanagement, Berlin u.a. 2014.
Internationale Bibliographie der Bibliographien 1959-1988 (IBB). Staatsbibliothek zu Berlin. Hrsg. von Helmut Walravens. Band 2. Bildungswesen und Erziehung / Geographie, Kartographie, Geodäsie / Geschichte. München 1999.
Lexikon der Bibliotheks- und Informationswissenschaft (LBI). Hrsg. von Konrad Umlauf und Stefan Gradmann. 2 Bde. Stuttgart 2011–2014.
Oehlmann, Doina, Erfolgreich recherchieren – Geschichte (Erfolgreich recherchieren), Berlin u.a. 2012.
Plassmann, Engelbert; Seefeldt, Jürgen, Das Bibliothekswesen der Bundesrepublik Deutschland. Ein Handbuch, 3. Aufl. des durch Gisela von Busse und Horst Ernestus begründeten Werkes, Wiesbaden 1999.
Plassmann, Engelbert; Rösch, Hermann; Seefeldt, Jürgen; Umlauf, Konrad, Bibliotheken und Informationsgesellschaft in Deutschland. Eine Einführung, 2. gründlich überarb. und erw. Aufl., Wiesbaden 2011.
Schröter, Marcus, Erfolgreich recherchieren – Altertumswissenschaften und Archäologie, Berlin u.a. 2016.
Seefeldt, Jürgen; Syré, Ludger, Portale zu Vergangenheit und Zukunft. Bibliotheken in Deutschland, 4. aktualis. und überarb. Aufl., Hildesheim u.a. 2011, http://www.goethe.de/z/pro/21-portale/portale_deutsch.pdf.
Spezialbibliotheken in Deutschland, Bd. 4 Geschichte, Historische Hilfswissenschaften. Verzeichnis der Bibliotheken in Stätten der Forschung und Lehre, in Archiven, Museen und Gedenkstätten sowie historischen Vereinen und Gesellschaften. Mit einem Anhang deutsche Bibliotheken im Ausland, Bad Honnef 1999.
Umlauf, Konrad; Gradmann, Stefan (Hrsg.), Handbuch Bibliothek. Geschichte, Aufgaben, Perspektiven, Stuttgart 2012.
Verein Deutscher Bibliothekare (VdB) (Hrsg.), Jahrbuch der Deutschen Bibliotheken, Wiesbaden [aktuelle Ausgabe 65 (2013/2014), verzeichnet rund 600 wissenschaftliche Bibliotheken].

Fußnoten

  1. [1] Der Guide gibt inhaltlich den Stand 2016 wieder; nur ungültige URL's wurden aktualisiert.
  2. [2] Bericht zur Lage der Bibliotheken 2014, Zahlen und Fakten, http://www.bibliotheksverband.de/fileadmin/user_upload/DBV/publikationen/Bericht_zur_Lage_2014.pdf.
  3. [25] Spezialbibliotheken in Deutschland, Bd. 4 Geschichte, Historische Hilfswissenschaften. Verzeichnis der Bibliotheken in Stätten der Forschung und Lehre, in Archiven, Museen und Gedenkstätten sowie historischen Vereinen und Gesellschaften. Mit einem Anhang deutsche Bibliotheken im Ausland, Bad Honnef 1999.
  4. [62] Walravens, Helmut (Hrsg.), Internationale Bibliographie der Bibliographien 1959-1988 (IBB). Staatsbibliothek zu Berlin, Bd, 2. Bildungswesen und Erziehung / Geographie, Kartographie, Geodäsie / Geschichte, München 1999.

Zitation: Klaus Gantert, Bibliotheken, in: Clio Guide – Ein Handbuch zu digitalen Ressourcen für die Geschichtswissenschaften, Hrsg. von Laura Busse, Wilfried Enderle, Rüdiger Hohls, Thomas Meyer, Jens Prellwitz, Annette Schuhmann, 2. erw. und aktualisierte Aufl., Berlin 2018 (=Historisches Forum, Bd. 23), S. B.2-1 – B.2-41, DOI: 10.18452/19244.


Für Clio-online verfasst von:

Klaus Gantert

Klaus Gantert

Dr. Klaus Gantert ist Historiker und Germanist, von 1998 bis 2006 war er Mitarbeiter der Staatsbibliothek zu Berlin, seit 2006 ist er am Fachbereich Archiv- und Bibliothekswesen der FHVR in München tätig, seit 2013 ist er Leiter des Fachbereichs.